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Lufthansa, BMW und Commerzbank stechen ThyssenKrupp und Deutsche Bank deutlich aus

Nur wenige DAX-Aktien behaupten sich derzeit im schwachen Marktumfeld und zeigen eine Outperformance gegenüber dem DAX. Für den Leitindex selbst steht heute durchaus viel auf dem Spiel. Die Analyse für den 20. März 2014.

Stundenanalyse:

Eine wirklich überzeugende Vorstellung lieferte der DAX zur Wochenmitte nicht ab. Zwar drehte der Markt bis zum Mittag in die Gewinnzone. Im Dunstkreis der 100-Tage-Linie verließ den Bullen dann aber wieder der Mut. Vielmehr zogen sich die Käufer bereits deutlich unter der richtungsweisenden Widerstandszone um 9380 wieder zurück, was durchaus ein Schwächesignal darstellt. Bis zur Schlussglocke blieb noch ein kleiner Aufschlag von 0,37 Prozent. Das Handelsvolumen behauptete sich mit 3,8 Mrd. Euro auf Xetra auf erhöhten Niveau, die Marktbreite lieferte aber nur ein durchwachsenen Bild. Elf der 30 Werte verzeichneten Verluste. Unter den stärksten neun Papieren war kein Indexschwergewicht zu finden.

Im Vergleich zu früheren Erfahrungswerten kann derzeit immer noch ein überverkaufter Markt diagnostiziert werden. Eine gute Orientierung liefert die Anzahl der Aktien über ihrem 21-Tage-Durchschnitt. Von den 30 Mitgliedern blicken derzeit sieben Werte von oben auf den kurzfristigen Gleitenden Durchschnitt. Die Quote liegt bei rund 25 Prozent, Richtung Norden wäre noch sehr viel Luft vorhanden. Allerdings sind unter den derzeit stärksten Aktien fast ausschließlich Leichtgewichte zu finden. Lufthansa, BMW, Infineon und Commerzbank führen das Ranking an. Auf den drei Abstiegsplätzen liegen Deutsche Bank, K+S sowie ThyssenKrupp mit einer negativen Differenz zum 21-Tage-Durchschnitt von vier bis 5,1 Prozent.

Auch mit Blick auf das bisherige Börsenjahr gibt es eine klare Zweiteilung in Werte die laufen und die bereits den Anschluss verloren haben. Lufthansa, Commerzbank und HeidelbergCement rückten bis um 9,2 bis 27 Prozent vor. Hingegen weisen drei Aktien Verluste von mehr als zehn Prozent auf: SAP, VW und Adidas. Die März-Bilanz fällt sogar deutlich negativer aus. Nur Lufthansa, BMW, Infineon und HeidelbergCement sind im Gewinnerfeld zu finden. ThyssenKrupp, Adidas und Deutsche Bank verzeichneten die größten Verluste.

Die Tabelle zeigt die Rangfolge auf Basis der Rendite seit Monatsbeginn:

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Vorbörslich werden Kurse von 9190 aufgerufen. Dem DAX droht somit bereits heute das frühe Ende seiner dreitägigen Erholung. Um größeren Schaden zu vermeiden, sollte der Index zu Handelsbeginn die 9220er-Region zurückerobern. Von diesem Niveau aus könnte eine Stabilisierung einsetzen, die den Markt in einem freundlichen Umfeld wieder an das Mittwoch-Hoch um 9330 führt. Allerdings besteht auch dann noch das Risiko einer Bärenmarktrally. Erst wenn wieder Kurse von mehr als 9380 auf der Tafel erscheinen, können die Bullen durchatmen. Fällt der DAX hingegen unter 9220, sind klare Unterstützungen eher Mangelware. Im Bereich um 9100 / 9110 bietet sich eine Stabilisierungschance, darunter müsste mit einer weiteren Abwärtswelle gerechnet werden. Ziel wäre dann erneut das Jahrestief um 8910 / 9000.

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Tagesanalyse:

Angriff abgewehrt

Nach den deutlichen Verlusten in der ersten März-Hälfte befindet sich der Markt auf mittelfristiger Ebene vor einer wichtigen Richtungsentscheidung. Bisher hielt die Kombination aus horizontaler Unterstützung und langfristigen Aufwärtstrend bei rund 8950 / 9000 den Angriffen der Verkäufer stand. Zudem verläuft auf diesem Gebiet auch die Unterkante des aktuell grau eingezeichneten Rechtecks. Etwas weiter südlich bei 8830 stabilisiert zudem die 200-Tage-Linie. Aus Fibonacci-Sicht korrigierte der DAX bisher 38 Prozent der Aufwärtsbewegung seit dem letzten erwähnenswerten Rücksetzer im Sommer vergangenen Jahres. Korrekturen von diesem Ausmaß sind vollkommen normal und wichtig, um nachhaltige Trendbewegungen auszubilden. Aus Fibonacci-Sicht wäre selbst ein Rücksetzer bis an das 50 Prozent-Niveau um 8665 bzw. der 62 Prozent-Marke bei rund 8400 noch akzeptabel.

Bisher blieben diese Erfolge den Bären aber verweht. Der Aufwärtstrend ist noch wie vor gültig, somit bleibt der Blick auf Richtung Norden gerichtet. Im Idealfall stabilisiert sich der DAX im Bereich 8950 / 9000 und setzt sich wieder nach oben ab. Der Markt würde somit auch weiterhin im grau gezeichneten Rechteck bleiben und hätte Platz bis rund 9600. Mutige Anleger können den Rücksetzer zum Positionsaufbau nutzen. Für ein klares Kaufsignal müsste der DAX hingegen das bisherige Rekordhoch bei knapp 9800 überwinden.

Aus Sicht der Indikatoren sind die Chancen auf eine Erholung wieder gestiegen. Zuletzt lieferten der MACD und DSS Bressert frühzeitig Hinweise auf eine Korrektur. Der überkaufte Zustand wurde nun komplett abgebaut, eine Erholung wird wahrscheinlicher.

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Wochenanalyse:

DAX bleibt im Kanal gefangen

Seit dem letzten ernst zu nehmenden Crash im Sommer 2011 läuft der DAX in einer von nur kurzen Konsolidierungen gekennzeichneten Aufwärtsbewegung. Maßgeblich auf der Unterseite ist eine seit Herbst 2011 bestehende Haussegerade, die im Jahr 2013 mehrfach angelaufen und bestätigt wurde (hellgrüne untere Linie; s. auch Tageschart). Auch der jüngste Anlauf Mitte März verlief erfolgreich. Zusammen mit der bei rund 9050 verlaufenden  viel beachteten 200-Tage-Linie stellt der Bereich um 9000 eine massive Bastion der Käufer dar. Solange der DAX dieses Niveau behauptet, bleiben die Aussichten auf der mittel- bis langfristigen Zeitebene  bullisch.

Aber auch Richtung Norden scheinen die Grenzen für die kommenden Wochen abgesteckt. Als Spielverderber für die Bullen erwies sich zuletzt eine seit Frühjahr 2012 bestehende Trendlinie (dunkelgrüne Linie), an der es seitdem mehrfach zu Gewinnmitnahmen kam. Erst wenn die bei rund 10.150 verlaufende Gerade überwunden ist, eröffnet sich für den DAX weiterer Spielraum.

Eher Gegenwind kommt derzeit von den Indikatoren. Seit Ende Januar sendet der trendfolgende MACD ein Verkaufssignal und liefert ein Argument für eher schwache Notierungen in den kommenden Wochen. Der Indikator steht zudem derzeit auf einem ähnlich erhöhten Niveau wie im Jahr 2000 und 2007, als der Markt ebenfalls ein Top ausbildete.

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Monatsanalyse:

Zwei Szenarien für die Zukunft

Im abgebildeten Monatschart seit 1960 wird vor allem die Bedeutung des Kursbereichs um 8000 / 9000 deutlich. Nach dem Ausbruch aus einer rund 20 Jahre andauernden Seitwärtsbewegung im Jahr 1983 zeigte der DAX bis zur Jahrtausendwende eine ausgeprägte Rally-Bewegung. Mit dem Platzen der Spekulationsblase wurde diese Aufwärtsbewegung in den vergangenen 13 Jahren konsolidiert. In dieser Zeit bildete der Deutsche Aktienindex deutlich steigende Bewegungstiefpunkte aus, was auf einen allmählich steigenden Kaufdruck deutet. Der Sprung über die Hochpunkte aus dem Jahr 2000 und 2007 bei 8200 war somit nur eine Frage der Zeit. Der DAX löste ein sehr bullish aufsteigendes Dreieck nach oben hin auf, aus dem theoretisch Notierungen deutlich jenseits der 10.000er-Marke abgeleitet werden können.

Nach dem nun erfolgten Ausbruch sind zwei grundsätzliche Szenarien denkbar. Aufgrund der Bedeutung der Zone um 8200 wäre eine Rückkehrbewegung und somit ein Retest des Ausbruchsniveau nicht überraschend. Ein möglicher Wendepunkt könnte an der psychologisch wichtigen Schwelle von 10.000 liegen. Ausgehend von einem kurzen Test der fünfstelligen Kursmarke wäre mit einer Korrektur bis in den Bereich von 8200 / 8500 zu rechnen, von dem aus dann eine nachhaltige Aufwärtsbewegung erfolgen würde. Zugleich eröffnet sich Anlegern, die den Einstieg bisher verpassten, auf langfristige Sicht noch einmal eine gute Einstiegsgelegenheit.

In einem zweiten Szenario bleibt ein Test der Zone um 8200 von oben aus. Stattdessen läuft der Markt nach einer recht wahrscheinlichen Konsolidierung bei rund 10.000 weiter aufwärts. Neue Widerstände müssten sich erst noch herausbilden. Unwahrscheinlicher erscheint hingegen ein Rücksetzer unter das Ausbruchsniveau von 8200.

Auf Basis der Indikatoren wäre noch ein wenig Luft nach oben vorhanden. Beachten Sie vor allem den trendfolgenden MACD, der in den vergangenen 13 Jahren eigentlich recht zuverlässig die Wendepunkte beim DAX antizipierte. Noch hat der Signalgeber nicht die Niveaus aus dem Jahr 2000 und 2007 erreicht (rote Linie).

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Posted in: Deutschland

About the Author:

Franz-Georg Wenner ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare und referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD). Bei BÖRSE ONLINE war er sechs Jahre Online-Koordinator und Redakteur mit den Schwerpunkten Nebenwerte Deutschland, Zertifikate und Technische Analyse. Zusätzlich betreute er für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily. Bereits seine Diplomarbeit im Fachbereich BWL der Uni Düsseldorf beschäftigte sich mit der Intermarket-Analyse.

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