By 17. April 2014 Read More →

DAX-Chartanalyse: Die Gefahr ist noch nicht gebannt

Die kräftige Erholung zur Wochenmitte dürfte so manchen Bären überrascht haben. Doch noch handelt es sich nur um eine Bärenmarktrally. Der weitere Weg nach oben wird wesentlicher schwieriger.  

Stundenanalyse:

Nach dem kleinen Ausverkauf zu Wochenbeginn meldeten sich  am Mittwoch wieder die ersten Käufer zurück. Die Kursgewinne von rund 1,6 Prozent signalisieren zunächst eine deutliche Gegenreaktion, die grundsätzlich auch bullisch einzuordnen ist. Wer allerdings nicht den Mut hatte und schon im späten Dienstags-Handel in den Markt ging, profitierte eher wenig von den Gewinnen. Denn der DAX eröffnete mit einer Aufwärtslücke von rund 80 Punkten. Bis knapp eine Stunde vor Handelsschluss dümpelte der Markt lustlos seitwärts, bevor noch einmal Kaufdruck aufkam und das Tageshoch zugleich auch dem Intraday-Hoch entsprach. Das Volumen fiel mit 3,07 Mrd. Euro auf Xetra etwas geringer aus als in den vergangenen drei Tagen, blieb aber immerhin über der Schwelle von drei Mrd. Euro. Zuversichtlich stimmt, dass mit Bayer und BASF auch zwei Indexschwergewichte wieder verstärkt gekauft wurden, die zuletzt deutlich unter die Räder kamen. So sind die Papiere des Leverkusener Konzerns derzeit die trendschwächste Aktie im DAX.

Auch an der richtungsweisenden Wall Street bessern sich wieder die Aussichten. Nachdem der S&P Anfang April einen Fehlausbruch auf der Oberseite zeigte, erfolgte nun das entsprechende Pendant auf der Südseite. Erneut lockte die 100-Tage-Linie wieder ausreichend viele Schnäppchenjäger an und führte zu einer Gegenbewegung (s. Chart-Show).

Trotz des gestrigen Erfolgs der Bullen kann der Stundenchart noch nicht überzeugen. Während der DAX am Mittwoch keine Widerstände überwinden musste, ist die Ausgangslage für heute anders einzuschätzen. In den vergangenen Tagen drehte der Markt häufig intraday im Bereich um 9350. Knapp darüber, bei 9370 und 9400 lauern weitere, ernst zu nehmende Widerstände (horizontale Barriere und Oberkante des Abwärtskanals). Erst wenn der DAX diese Herausforderungen meistert und im Anschluss auch noch die 21-, 55- und 100-Tage-Linie um 9410 / 9430 überwindet, können die Bullen sich berechtigte Hoffnungen auf ein Ende der Korrektur machen.

Erholungen unterhalb dieser Schwelle sind nur als Bärenmarktrally einzuordnen. Weitere Rückschläge sind jederzeit möglich, wobei die Gefahren auf der Unterseite nicht unterschätzt werden dürfen. Der Blick richtet sich verstärkt auf den Tageschart, wo der DAX äußerst knapp über der südlichen Begrenzung des Aufwärtskanals notiert. Sollten die Kurse unter 9100 fallen, droht ein zügiger Abverkauf mit Ziel 8950 / 9000.

Ich wünsche Ihnen dennoch ein schönes und geruhsames Osterfest. Die nächste Analyse erscheint am 22. April.

DAXST1

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Tagesanalyse:

Woche der Entscheidung

Die volatile Seitwärtsbewegung des DAX seit November vergangenen Jahres geht allmählich in ihre entscheidende Phase. Nachdem die Kurse zu Jahresbeginn noch die Oberkante des maßgeblichen Aufwärtskanals anliefen, steht seit einigen Wochen verstärkt die Südseite unter Druck. Während der Korrektur im März wurde die Gerade intraday bereits durchbrochen. Inzwischen ist die Unterkante weiter angestiegen und verläuft aktuell im Bereich um 9210. Die Marke ist wie alle charttechnischen Signalgeber nicht punktgenau zu beachten, sondern eher als eine Art Zone einzuordnen.

Aber selbst wenn der DAX den Kanal nach unten verlassen sollte, steht mit der in den vergangenen Monaten mehrfach bestätigten horizontalen Haltezone um 8950 / 9000 eine massive Bastion bereit, die den Abwärtsimpuls aufhalten sollte. Neben der 200-Tage-Linie verläuft hier auch das 38,2 Prozent Niveau der Aufwärtsbewegung seit Sommer vergangenen Jahres. Insgesamt handelt es sich somit um eine mittelfristige überaus relevante Zone, die unbedingt halten sollte.

Bestätigt der DAX in dieser Woche hingegen erneut die untere Kanalgrenze, ist mit einer erneuten Erholung bis 9700 / 9720 zu rechnen. Von den Indikatoren kommen noch  keine klaren Einstiegssignale. Der sensiblere DSS Brressert zeigte die laufende Korrektur erneut sehr frühzeitig an und notiert inzwischen im überverkauften Bereich. Hingegen wechselte im trendfolgenden MACD erst vor wenigen Tagen die Börsenampel auf Rot.

DAXT

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Wochenanalyse:

DAX-Kursziel 8150

Im langfristigen Wochenchart zeigt sich ebenfalls bereits deutlich die seit rund fünf Monaten anhaltende Konsolidierungsbewegung. Nachdem der DAX zu Jahresbeginn eine seit Anfang 2012 bestehende obere Aufwärtstrendlinie (dunkelgrün) vergeblich anlief, kam es zuletzt aufgrund der Seitwärtsbewegung zu mehreren Test der südlichen Begrenzung (hellgrün). Bisher nutzten Schnäppchenjäger die Rücksetzer zum Einstieg und bestätigten somit den übergeordneten Aufwärtsimpuls. Je geringer allerdings die anschließenden Erholungen ausfallen und je öfter der DAX die untere Aufwärtstrendlinie testet, desto höher die Wahrscheinlichkeit für einen Trendbruch. Zu einem bestimmten Zeitpunkt werden nicht mehr genügend Käufer an der Seitenlinie stehen und für eine Stabilisierung sorgen. Zugleich geben die bereits investierten Anleger irgendwann auf und veräußern wieder ihre Positionen, wenn sich das bullische Szenario nicht einstellt.

Sollte es zu einem Trendbruch kommen, stellt die 200-Tage-Linie zusammen mit der horizontalen Unterstützung um 9000 eine letzte wichtige Bastion dar. Erst wenn diese Zone nachhaltig unterschritten wird, trüben sich die Aussichten deutlich ein. Die Kursbewegungen des DAX in den vergangenen fünf Monaten oberhalb von 9000 wären dann als eine Top-Formation einzustufen, deren Höhe auf ein Korrekturpotential bis rund 8150 deuten würde. Exakt auf diesem Niveau liegen auch die Umkehrbewegungen aus 2000 und 2007 (s. auch Monatsanalyse).

Noch besteht aber die Chance auf eine Fortsetzung des Hausseimpulses. Für ein klares mittelfristiges Kaufsignal sollte der DAX aber mindestens über das Rekordhoch von 9800 ansteigen. Im positiven Fall lässt die dunkelgrüne Trendlinie Platz bis rund 10.220.

DAXW

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Monatsanalyse:

Zwei Szenarien für die Zukunft

Im abgebildeten Monatschart seit 1960 wird vor allem die Bedeutung des Kursbereichs um 8000 / 9000 deutlich. Nach dem Ausbruch aus einer rund 20 Jahre andauernden Seitwärtsbewegung im Jahr 1983 zeigte der DAX bis zur Jahrtausendwende eine ausgeprägte Rally-Bewegung. Mit dem Platzen der Spekulationsblase wurde diese Aufwärtsbewegung in den vergangenen 13 Jahren konsolidiert. In dieser Zeit bildete der Deutsche Aktienindex deutlich steigende Bewegungstiefpunkte aus, was auf einen allmählich steigenden Kaufdruck deutet. Der Sprung über die Hochpunkte aus dem Jahr 2000 und 2007 bei 8200 war somit nur eine Frage der Zeit. Der DAX löste ein sehr bullish aufsteigendes Dreieck nach oben hin auf, aus dem theoretisch Notierungen deutlich jenseits der 10.000er-Marke abgeleitet werden können.

Nach dem nun erfolgten Ausbruch sind zwei grundsätzliche Szenarien denkbar. Aufgrund der Bedeutung der Zone um 8200 wäre eine Rückkehrbewegung und somit ein Retest des Ausbruchsniveau nicht überraschend. Ein möglicher Wendepunkt könnte an der psychologisch wichtigen Schwelle von 10.000 liegen. Ausgehend von einem kurzen Test der fünfstelligen Kursmarke wäre mit einer Korrektur bis in den Bereich von 8200 / 8500 zu rechnen, von dem aus dann eine nachhaltige Aufwärtsbewegung erfolgen würde. Zugleich eröffnet sich Anlegern, die den Einstieg bisher verpassten, auf langfristige Sicht noch einmal eine gute Einstiegsgelegenheit.

In einem zweiten Szenario bleibt ein Test der Zone um 8200 von oben aus. Stattdessen läuft der Markt nach einer recht wahrscheinlichen Konsolidierung bei rund 10.000 weiter aufwärts. Neue Widerstände müssten sich erst noch herausbilden. Unwahrscheinlicher erscheint hingegen ein Rücksetzer unter das Ausbruchsniveau von 8200.

Auf Basis der Indikatoren wäre noch ein wenig Luft nach oben vorhanden. Beachten Sie vor allem den trendfolgenden MACD, der in den vergangenen 13 Jahren eigentlich recht zuverlässig die Wendepunkte beim DAX antizipierte. Allmählich erreicht der Signalgeber die Niveaus aus dem Jahr 2000 und 2007 (rote Linie).

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Posted in: Deutschland

About the Author:

Franz-Georg Wenner ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare und referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD). Bei BÖRSE ONLINE war er sechs Jahre Online-Koordinator und Redakteur mit den Schwerpunkten Nebenwerte Deutschland, Zertifikate und Technische Analyse. Zusätzlich betreute er für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily. Bereits seine Diplomarbeit im Fachbereich BWL der Uni Düsseldorf beschäftigte sich mit der Intermarket-Analyse.

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