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DAX-Chartanalyse: Wichtige Schwelle unmittelbar voraus

Mittelfristig sind die Aussichten für den DAX nach wie vor gut. Damit auch im kurzfristigen Bereich die Börsenampel wieder auf Grün springt, müssen die Bullen nun am Ball bleiben. Die DAX-Chartanalyse für den 24. März 2014.

Stundenanalyse:

Sechs Handelstage in Serie behielten zuletzt die Käufer die Oberhand und feierten in der vergangenen Woche einen Aufschlag von 3,2 Prozent. Vor allem die dynamische Erholung von der breiten und mittelfristig wichtigen Unterstützungszone um 9000 stimmt recht zuversichtlich. Auch die innere Marktstruktur zeigt sich verbessert. Nachdem vor gut einer Woche mit der Lufthansa nur noch eine Aktie über ihrem 21-Tage-Durchschnitt notierte, eroberten inzwischen zehn Werte die kurzfristige Signallinie zurück. Auch die Wochenperformance kann überzeugen. Von den 30 Indexwerten verzeichneten in den vergangenen fünf Handelstagen 26 Werte Kursgewinne. Nur Henkel, Allianz, Linde und Adidas beendeten die Woche mit Abschlägen. BMW, Commerzbank, Lanxess und Infineon sind hingegen die Gewinner.

Allerdings gilt es die jüngsten Gewinne auch mit Vorsicht zu berücksichtigen. Durch den großen Verfall an den Terminmärkten am vergangenen Freitag kann es noch  zu Verzerrungen kommen. Erst mit Beginn der neuen Woche dürfte sich wieder ein klarer Trend ausbilden.

Vorbörslich steht der DAX etwas tiefer bei 9320. Solange zumindest das Freitags-Tief bei 9300 nicht unterboten wird, dürfte schon bald ein neuer Angriff auf die mittelfristig wichtige Widerstandszone um 9380 / 9400 starten. Hier hätte der DAX zugleich 61,8 Prozent der Korrektur aus der ersten März-Hälfte wieder aufgeholt. Diese Fibonacci-Marke stellt häufig einen Wendepunkt dar. Sollte der DAX auch darüber noch gekauft werden, ist der März-Rücksetzer als beendet anzusehen. Die Börsenampel springt dann wieder auf Orange mit Tendenz zu Grün. Oberhalb von 9400 nimmt zudem die Markttiefe deutlich ab, dass Preis-Volumen-Profil am rechten Rand im Stundenchart sinkt deutlich und begünstigt eine weitere Erholung bis mindestens 9500. Die nächste Hürde liegt sogar erst bei 9600.

Bleibt den Käufern hingegen ein Anstieg über 9380 verwehrt und hält auch die 9300 nicht, sind bestätigte Unterstützungen vorerst Mangelware. Um 9150 liegt ein möglicher Haltepunkt, verlässlicher erscheint aber erst die horizontale Zone um 9100.

DAXST1

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Tagesanalyse:

Trend ist noch eindeutig

Nach den deutlichen Verlusten in der ersten März-Hälfte kam es wie bereits mehrfach in den vergangenen Monaten zu einer V-förmigen Erholung. Investoren, die bisher noch nicht oder zu gering im Markt vertreten sind, nutzen nach wie vor die günstigen Kurse zum Einstieg oder Positionsaufbau. Solange dieses Muster Gültigkeit hat, sind größere Korrekturen eher unwahrscheinlich.

Die horizontale Unterstützung, der langfristige Aufwärtstrend und das 38 Prozent-Niveau der Aufwärtsbewegung seit dem letzten erwähnenswerten Rücksetzer im Sommer vergangenen Jahres sichern den Markt auf der Unterseite bei rund 8950 / 9000 ab. Solange das bisherige Jahrestief nicht unterboten wird, bleiben die mittelfristigen Aussichten bullisch. Sollten die Kurse tiefer zurückfallen, stellt die 200-Tage-Linie bei rund 8850 die letzte Haltemarke dar. Scheitert auch hier eine Stabilisierung, drohen größere Verluste bis 8400 und 8220 (abgeleitet aus der Höhe einer möglichen Umkehrformation).

Auf der Oberseite stellt die nördliche Kante des grau markierten Rechtecks bei 9600 die nächste Zielmarke dar. Dieses Niveau sollte der DAX nun zügig anlaufen, um im Anschluss auch das Februar-Hoch zu überwinden. Je höher die Dynamik ausfällt, desto besser stehen die Chancen auf ein neues Rekordhoch. Nimmt der Aufwärtsimpuls hingegen ab, verdichten sich die Signale auf eine mögliche Top-Bildung. Entsprechende Verkaufssignale auf charttechnischer Basis wären dann nur noch eine Frage der Zeit.

Aus Sicht der Indikatoren sind die Chancen auf eine Erholung wieder gestiegen. Zuletzt lieferten der MACD und DSS Bressert frühzeitig Hinweise auf eine Korrektur. Der überkaufte Zustand wurde nun komplett abgebaut, die Signale stehen auf Erholung.

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Wochenanalyse:

DAX bestätigt Kanalgrenze

Seit dem letzten ernst zu nehmenden Crash im Sommer 2011 läuft der DAX in einer von nur kurzen Konsolidierungen gekennzeichneten Aufwärtsbewegung. Maßgeblich auf der Unterseite ist eine seit Herbst 2011 bestehende Haussegerade, die im Jahr 2013 mehrfach angelaufen und bestätigt wurde (hellgrüne untere Linie; s. auch Tageschart). Auch der jüngste Anlauf Mitte März verlief erfolgreich. Zusammen mit der bei rund 8850 verlaufenden  viel beachteten 200-Tage-Linie stellt der Bereich um 9000 eine massive Bastion der Käufer dar. Solange der DAX dieses Niveau behauptet, bleiben die Aussichten auf der mittel- bis langfristigen Zeitebene  bullisch.

Auf der Oberseite ist nach der jüngsten Konsolidierungsbewegung zunächst etwas Platz vorhanden. In den vergangenen Wochen kletterte die obere, dunkelgrün eingezeichnete Aufwärtstrendlinie weiter Richtung Norden und lässt dem Markt Luft bis ungefähr 10.200. Die runde 10.000er-Schwelle könnte also vom DAX genommen werden, ohne das die Trendlinie überwunden werden muss. Gegenüber der Ausgangssituation zu Jahresbeginn eine deutliche Erleichterung für die Käufer.

Eher Gegenwind kommt derzeit von den Indikatoren. Seit Ende Januar sendet der trendfolgende MACD ein Verkaufssignal und liefert ein Argument für eher schwache Notierungen in den kommenden Wochen. Der Indikator steht zudem derzeit auf einem ähnlich erhöhten Niveau wie im Jahr 2000 und 2007, als der Markt ebenfalls ein Top ausbildete.

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Monatsanalyse:

Zwei Szenarien für die Zukunft

Im abgebildeten Monatschart seit 1960 wird vor allem die Bedeutung des Kursbereichs um 8000 / 9000 deutlich. Nach dem Ausbruch aus einer rund 20 Jahre andauernden Seitwärtsbewegung im Jahr 1983 zeigte der DAX bis zur Jahrtausendwende eine ausgeprägte Rally-Bewegung. Mit dem Platzen der Spekulationsblase wurde diese Aufwärtsbewegung in den vergangenen 13 Jahren konsolidiert. In dieser Zeit bildete der Deutsche Aktienindex deutlich steigende Bewegungstiefpunkte aus, was auf einen allmählich steigenden Kaufdruck deutet. Der Sprung über die Hochpunkte aus dem Jahr 2000 und 2007 bei 8200 war somit nur eine Frage der Zeit. Der DAX löste ein sehr bullish aufsteigendes Dreieck nach oben hin auf, aus dem theoretisch Notierungen deutlich jenseits der 10.000er-Marke abgeleitet werden können.

Nach dem nun erfolgten Ausbruch sind zwei grundsätzliche Szenarien denkbar. Aufgrund der Bedeutung der Zone um 8200 wäre eine Rückkehrbewegung und somit ein Retest des Ausbruchsniveau nicht überraschend. Ein möglicher Wendepunkt könnte an der psychologisch wichtigen Schwelle von 10.000 liegen. Ausgehend von einem kurzen Test der fünfstelligen Kursmarke wäre mit einer Korrektur bis in den Bereich von 8200 / 8500 zu rechnen, von dem aus dann eine nachhaltige Aufwärtsbewegung erfolgen würde. Zugleich eröffnet sich Anlegern, die den Einstieg bisher verpassten, auf langfristige Sicht noch einmal eine gute Einstiegsgelegenheit.

In einem zweiten Szenario bleibt ein Test der Zone um 8200 von oben aus. Stattdessen läuft der Markt nach einer recht wahrscheinlichen Konsolidierung bei rund 10.000 weiter aufwärts. Neue Widerstände müssten sich erst noch herausbilden. Unwahrscheinlicher erscheint hingegen ein Rücksetzer unter das Ausbruchsniveau von 8200.

Auf Basis der Indikatoren wäre noch ein wenig Luft nach oben vorhanden. Beachten Sie vor allem den trendfolgenden MACD, der in den vergangenen 13 Jahren eigentlich recht zuverlässig die Wendepunkte beim DAX antizipierte. Noch hat der Signalgeber nicht die Niveaus aus dem Jahr 2000 und 2007 erreicht (rote Linie).

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Posted in: Deutschland

About the Author:

Franz-Georg Wenner ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare und referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD). Bei BÖRSE ONLINE war er sechs Jahre Online-Koordinator und Redakteur mit den Schwerpunkten Nebenwerte Deutschland, Zertifikate und Technische Analyse. Zusätzlich betreute er für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily. Bereits seine Diplomarbeit im Fachbereich BWL der Uni Düsseldorf beschäftigte sich mit der Intermarket-Analyse.

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