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DAX-Chartanalyse: Über dem Rekordhoch geht’s weiter

Zu Wochenbeginn verteidigte der DAX die jüngsten Gewinne und bestätigte auch die frische Unterstützung bei 8700. Nun ist der Blick auf die nächsten Ziele gerichtet. Die DAX-Chartanalyse für den 15. Oktober 2013.

 

Mit der Rückeroberung der 8700er-Marke hat der DAX auch den letzten relevanten Widerstand genommen. Am Montag blieb die Handelsspanne mit rund 40 Punkten zwar recht gering, immerhin behauptete sich der Index aber über der Zone 8680 / 8700. Etwas zur Vorsicht mahnt das äußerst geringe Handelsvolumen von 1,9 Mrd. Euro auf Xetra. In diesem Jahr gab es bisher nur sehr wenige Tage mit noch geringeren Umsätzen. Neben dem Feiertag in den USA gilt es hier aber vor allem die drohenden Zahlungsunfähigkeit der USA als Bremsfaktor zu berücksichtigen.

Auch auf der kurzfristigen Ebene sind die charttechnischen Aussichten nun wieder klar aufwärts gerichtet. Das bisherige Rekordhoch von Mitte September bei 8770 stellt nur eine psychologische Hürde dar und könnte bereits kurz nach Handelsbeginn genommen werden. Die vorbörslichen Indikationen sehen den DAX bei rund 8750. Im positiven Fall dürften verstärkt prozyklische Käufer in den Markt strömen und für weiter anziehende Kurse sorgen. Begünstigt wird eine mögliche dynamische Aufwärtsbewegung durch fehlende charttechnische Widerstände. Erst bei rund 8880 trifft der DAX auf eine obere Trendlinie, die bereits Mitte September bestätigt wurde. Übergeordnetes mittelfristiges Ziel für den DAX bleibt weiter wie in der Tagesanalyse beschrieben der Bereich 9080 / 9160.

Neben der Charttechnik gestaltet sich auch die Markttechnik konstruktiv. Der doppelt geglättete Stochastik-Indikator (DSS Bressert) drehte bereits vor wenigen Tagen vom überverkauften Niveau in die neutrale Zone. Positiv entwickelt sich auch der etwas trägere MACD, bereits heute könnte ein Kaufsignal erfolgen.

Sollten dennoch Gewinnmitnahmen einsetzen und der DAX unter 8680 / 8700 zurückfallen, federn zunächst einige schwächere Unterstützungen potenzielle Abwärtsbewegungen ab. Bei 8640 verläuft die 21-Tage-Linie, rund 40 Zähler tiefer verläuft die Oberkante der nach oben aufgelösten Flagge. Kursverluste darüber hinaus sollte der DAX vermeiden, um das positive Bild nicht zu gefährden. Im derzeit unwahrscheinlichen Fall wäre mit einer Rückkehrbewegung bis 8510 zu rechnen.

 

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Kennzahlen:

 

DAX-Pivot-Punkte für den 15. Oktober:

DAXPivot

 

Für einige Anleger sind Pivot Punkte vielleicht noch Neuland. Kurz zur Erklärung: Die Pivot Punkte dienen der Kurszielbestimmung und haben ihren Ursprung in den Futures-, Termin- und Forexmärkten. Grundannahme ist, dass die Kursbewegungen des vorherigen Handelstages Einfluss auf den neuen Börsentag haben. Berechnungsgrundlage sind daher Tageshoch, Tagestief und Schlusskurs vom Vortag. Als Ergebnis erhält man drei Widerstandsmarken (Resist R 1-3) sowie drei Unterstützungsniveaus (Support S 1-3).

 

wichtige Chartmarken:

DAXMarken

 

 

9100 sind in Reichweite

Die vergangene Handelswoche ging eindeutig an die Käufer. Der DAX löste eine seit dem Rekordhoch laufende Konsolidierung in Form einer Flagge nach oben hin auf und generierte damit ein klassisches Kaufsignal. Sowohl die lange weiße Kerze als auch das leicht erhöhte Handelsvolumen deuten auf eine nachhaltige Bewegung.

Flaggen zählen zu den Fortsetzungsformationen, die für gewöhnlich in der Mitte einer dynamischen Trendbewegung auftreten. Flaggen oder auch Wimpel eignen sich sehr gut zur Bestimmung von Kurszielen. Dazu wird zunächst der Abstand der vorangegangenen Bewegung bis zur Unterkante der Flagge gemessen. Diese vertikale Differenz wird schließlich an den Ausbruchspunkt der Flagge gesetzt und folglich in Trendrichtung projiziert.  Statistiken zufolge liegt die Fehlerquote dieser Chartmuster in einem übergeordneten Aufwärtstrend bei nur 13 Prozent, ein sehr niedriger Wert. Allerdings enttäuscht die Zielerreichungsquote von 63 Prozent. Übertragen auf die Ausgangslage im DAX errechnet sich ein theoretisches Kursziel von rund 9160.

Ernsthafte Widerstände lassen sich kaum noch ausmachen. Im Bereich um 8890 / 8900 verläuft in dieser Woche eine innere Aufwärtstrendlinie, die zuletzt Mitte September vom Markt bestätigt wurde. Überwindet der DAX die Marke und zeigt somit wie bereits im Mai eine Trendbeschleunigung, dürfte zügig die runde 9000er-Schwelle erreicht werden. Knapp darüber wird die Luft dann aber dünn, denn bei rund 9100 verläuft die Unterkante des höher gelegenen Rechtecks.

Nach unten ist der DAX nach wie vor gut abgesichert. Die untere Begrenzung des aktuellen Rechtecks, in dem sich der DAX befindet, wurde in der Vorwoche exakt bestätigt. Erst wenn der Index unter 8440 zurückfallen sollte, liegt ein Fehlausbruch vor. Weitere gute Unterstützungen vor allem um 8100 (Aufwärtstrendlinie und 200-Tage-Durchschnitt) begrenzen das Risiko.

 

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Aufwärtstrend mit Schönheitsfehler

Auf Wochenbasis zeigt der DAX bereits seit Monaten eine Rally mit einer Serie von steigenden Tiefpunkten und Bewegungshochpunkten. Als sehr zuverlässige Unterstützung gilt die Kombination aus 200-Tage-Linie und einer unteren Aufwärtstrendlinie, die in diesem Jahr bereits dreimal vergeblich von den Bären attackiert wurde und rückblickend ein sehr gutes Einstiegsniveau darstellte.

Rein charttechnisch ist der Blick klar noch oben gerichtet. Zuletzt bestätigte der Deutsche Aktienmarkt auch auf Wochenbasis das jüngst erzielte neue Verlaufshoch. Unmittelbare Widerstände lassen sich im Wochenchart nicht mehr ausmachen. Die Mittellinie (entspricht der oberen Aufwärtstrendlinie im Tageschart) des seit Herbst 2011 bestehenden Trendkanals kann als Orientierungsziel verwendet werden und verläuft nach dem letzten Test im Mai aktuell bei rund 9450. Ob der DAX die Mittellinie noch erreichen wird, ist aber sehr fraglich. Wie im Tageschart beschrieben ist bereits im Bereich der 9000/9100er-Marke mit einer erhöhten Konsolidierungsgefahr zu rechnen.

Etwas nachdenklich stimmt die leicht nachlassende Trenddynamik. Seit Anfang August befindet sich der DSS Bressert auf dem Rückzug und rutschte kürzlich sogar in die neutrale Zone. Für gewöhnlich ist dies ein deutliches Signal für eine Konsolidierung. Allerdings liefert der Chart bisher noch keine Bestätigung.

 

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Der Ausbruch wird erfolgen, die Frage ist nur wann

Seit rund 13 Jahren scheitert der DAX an der 8000er-Marke. Während der derzeit noch laufenden dritten Aufwärtswelle markierte der Deutsche Leitindex zwar neue Bewegungshochs mit Kursen von bis zu 8557 Punkten. Im sehr langfristigen Kursverlauf kann aber noch nicht von einem nachhaltigen Ausbruch auf der Oberseite gesprochen werden, da der Index inzwischen nur noch knapp über der runden Schwelle notiert.

Aus rein charttechnischer Sicht ist dies nicht überraschend, denn an der 8000er-Marke steht viel auf dem Spiel. Ähnlich wie im amerikanischen Leitindex S&P 500 ist bei anhaltender Kaufbereitschaft mit einer längerfristigen und sehr nachhaltigen Aufwärtsbewegung zu rechnen, die den DAX deutlich in dreistellige Kursregionen oberhalb von 10.000 Punkten führen sollte. Eine solche Entwicklung werden die Bären aber nicht ohne Gegenwehr geschehen lassen.

Dennoch  ist die Wahrscheinlichkeit für einen Ausbruch auf der Oberseite zumindest auf längerfristige Sicht klar zu favorisieren. Zwar kann es durchaus noch einmal zu einen erneuten Test der unteren Aufwärtstrendlinie bei derzeit rund 5360 Punkten kommen. Die steigenden Bewegungshochpunkte seit 2003 stimmen aber positiv. Kursrückschläge wurden immer früher zum Einstieg genutzt und verstärken den Druck auf der Oberseite eines möglichen aufsteigenden Dreiecks.

Die Indikatoren weisen in der sehr langfristigen Betrachtung bereits teilweise einen überhitzten Zustand auf. Allerdings können die Signalgeber durchaus über mehrere Monate, sogar Jahre, im oberen Extrembereich laufen, ehe ein Verkaufssignal aktiv wird. Beste Beispiele liefern die Jahre 2004/2005 und 2010 (DSS Bressert). Etwas entspannter ist derzeit noch die Lage im trendfolgenden MACD. Aktuell liegt die MACD-Linie noch deutlich unter den oberen Wendepunkten der vergangenen Jahre (grüner Kasten).

 

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Posted in: Deutschland

About the Author:

Franz-Georg Wenner ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare und referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD). Bei BÖRSE ONLINE war er sechs Jahre Online-Koordinator und Redakteur mit den Schwerpunkten Nebenwerte Deutschland, Zertifikate und Technische Analyse. Zusätzlich betreute er für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily. Bereits seine Diplomarbeit im Fachbereich BWL der Uni Düsseldorf beschäftigte sich mit der Intermarket-Analyse.

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