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DAX-Chartanalyse: Trendlinie in Gefahr

Der DAX zeigt nach wie vor keine Schwächesignale und klettert langsam aber stetig aufwärts. In den kommenden Tagen könnte sich die Anstiegsgeschwindigkeit deutlich ändern. Die DAX-Chartanalyse für den 25. November 2013.

Stundenanalyse:

In der vergangenen Handelswoche legte der DAX um 0,55 Prozent zu und markierte am Montag ein neues Bewegungshoch. Eine Rally stellt man sich eher etwas dynamischer vor. Allerdings zeigte der deutsche Aktienmarkt in den vergangenen Wochen und Monaten bereits eine stolze Performance. Seit dem letzten Konsolidierungstief am 9. Oktober stieg der Index ohne Luft zu holen um rund 700 Punkte, seit Jahresbeginn glänzt der Markt mit Zuwächsen von rund 20 Prozent.

Genau darin liegt aber auch das Risiko. Im Wochenchart ist eine beeindruckende Serie von sieben weißen Kerzen ohne Unterbrechung zu erkennen. Eine gesunde Korrektur von mindestens zehn Prozent wäre mittelfristig durchaus gesund und würde eine gute Basis für eine Fortsetzung der Rally im Jahresverlauf 2014 darstellen. Anzeichen für einen solchen Rücksetzer sind aber nach wie vor nicht zu erkennen. Auch wenn die geringe Volatilität vor allem bei Put-Optionsscheinen sehr attraktiv erscheinen lässt, sollten Short-Spekulationen nach wie vor zurückgestellt werden. Denn der Trend ist absolut intakt und aufwärts gerichtet. Im Chartverlauf sind nach wie vor keine Schwächesignale auszumachen, die einen entsprechenden Einstieg rechtfertigen. Erst unterhalb der Bastion um 8940 / 8960 können mutige Anleger mit kleinen Positionen auf eine Korrekturbewegung bis 8700 / 8760 setzen.

Zum heutigen Auftakt bleibt der Blick ohnehin Richtung Norden gerichtet. Vorbörslich liegt der DAX rund 0,4 Prozent höher bei 9257 im Markt. Sollten die Indikationen zutreffen, würde der DAX auf einem frischen Rekord starten und die Bären kräftig unter Druck setzen. Denn um 9270 verläuft auch die dunkelgrün eingezeichnete Aufwärtstrendlinie, an der in den vergangenen Wochen mehrere Ausbruchsversuche scheiterten. Sollte der DAX die Trendlinie allerdings überwinden, könnte ein finaler Aufwärtsimpuls einsetzen.

Zuverlässige Unterstützungen auf der Unterseite sind hingegen eher Mangelware. Die Markttiefe nimmt südlich von 9175 deutlich ab und begünstigt eher dynamischere Bewegungen. Relevant erscheint erst die Zone um 9100, wo eine horizontale Unterstützung mit der 21-Tage-Linie zusammenfällt. Zuletzt bestätigte der DAX am 13. November den kurzfristigen Gleitenden Durchschnitt. Unterhalb von 9100 drohen zügige Abgaben bis 9050. Kursverluste darüber hinaus erscheinen für den heutigen Tag unwahrscheinlich.

DAXST1 
 

 

 Tagesanalyse:

Signalgeber noch nicht heiß gelaufen

Auf Basis der Anfang Oktober nach oben aufgelösten Flagge ließ sich in den vergangenen Wochen ein theoretisches Kursziel von rund 9160 ableiten, das der DAX mit dem Intraday-Ausbruch am 7. November abgearbeitet hat. Die Käufer haben nun ihre Pflicht erfüllt, eine Konsolidierung erscheint überfällig, zumal der DAX auch an eine obere Aufwärtstrendlinie gelaufen ist, die aus den Hochpunkten von März 2012 und Mai 2013 abgeleitet werden kann und zuletzt um 9200 exakt bestätigt wurde.

Zusätzliche Würze erfährt das aktuelle Kursniveau durch die Tatsache, dass der DAX an der Schwelle zum nächst höheren Rechteck notiert. Für gewöhnlich sind diese Zone recht umkämpft, schließlich steht viel auf dem Spiel. Sollte der Markt weiter anziehen, würde sich nämlich weiteres Aufwärtspotenzial bis 9680 eröffnen – der oberen Begrenzung des Rechtecks. Aber auch  ein Rücksetzer bis mindestens an die  Mitte des aktuell noch gültigen „weißen“ Rechtecks bei 8800 kann derzeit noch nicht ausgeschlossen werden.

Gut 700 Punkte ist der DAX ausgehend vom letzten Bewegungstief gestiegen, ohne das es bisher zu einer ausgeprägten Konsolidierung kam. Ob die Seitwärtsbewegung der vergangenen Wochen bereits ausreicht, um weiteres Aufwärtspotenzial zu generieren, muss sich erst noch zeigen. Kurzfristig wäre durchaus Luft vorhanden, denn der Abstand zur 21-Tage-Linie liegt deutlich unter dem Extremniveau von mehr als vier Prozent.

 

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 Wochenanalyse:

Gut abgesichert aufwärts

Auf Wochenbasis zeigt der DAX bereits seit Monaten eine Rally mit einer Serie von steigenden Tiefpunkten und Bewegungshochpunkten. Als sehr zuverlässige Unterstützung gilt die Kombination aus 200-Tage-Linie und einer unteren Aufwärtstrendlinie, die in diesem Jahr bereits dreimal vergeblich von den Bären attackiert wurde und rückblickend ein sehr gutes Einstiegsniveau darstellte.

Rein charttechnisch ist der Blick klar noch oben gerichtet. Zuletzt bestätigte der Deutsche Aktienmarkt auch auf Wochenbasis das jüngst erzielte neue Verlaufshoch. Unmittelbare Widerstände lassen sich im Wochenchart nicht mehr ausmachen. Die Mittellinie (entspricht der oberen Aufwärtstrendlinie im Tageschart) des seit Herbst 2011 bestehenden Trendkanals kann als Orientierungsziel verwendet werden und verläuft nach dem letzten Test im Mai aktuell bei rund 9600. Ob der DAX die Mittellinie noch erreichen wird, ist aber sehr fraglich.

 

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 Monatsanalyse:

Ausbruch erfolgt?

Der Monatschart zeigt deutlich die Bedeutung des Kursbereichs um 8000 / 9000. Ähnlich wie im amerikanischen Leitindex S&P 500 ist bei anhaltender Kaufbereitschaft mit einer längerfristigen und sehr nachhaltigen Aufwärtsbewegung zu rechnen, die den DAX deutlich in dreistellige Kursregionen oberhalb von 10.000 Punkten führen sollte. Eine solche Entwicklung werden die Bären aber nicht ohne Gegenwehr geschehen lassen. Ein Pullback ausgehend von 9000 / 9500 an die 8000er-Region ist auf jeden Fall einzuplanen und eröffnet noch einmal eine gute Nachkaufchance.

Die Wahrscheinlichkeit für einen Ausbruch auf der Oberseite ist zumindest auf längerfristige Sicht klar zu favorisieren. Zwar kann es durchaus noch einmal zu einen erneuten Test der unteren Aufwärtstrendlinie bei derzeit rund 5360 Punkten kommen. Die steigenden Bewegungshochpunkte seit 2003 stimmen aber positiv. Kursrückschläge wurden immer früher zum Einstieg genutzt und verstärken den Druck auf der Oberseite eines möglichen aufsteigenden Dreiecks.

Die Indikatoren weisen in der sehr langfristigen Betrachtung bereits teilweise einen überhitzten Zustand auf. Allerdings können die Signalgeber durchaus über mehrere Monate, sogar Jahre, im oberen Extrembereich laufen, ehe ein Verkaufssignal aktiv wird. Beste Beispiele liefern die Jahre 2004/2005 und 2010 (DSS Bressert). Etwas entspannter ist derzeit noch die Lage im trendfolgenden MACD. Aktuell liegt die MACD-Linie noch deutlich unter den oberen Wendepunkten der vergangenen Jahre (grüner Kasten).

 

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Posted in: Deutschland

About the Author:

Franz-Georg Wenner ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare und referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD). Bei BÖRSE ONLINE war er sechs Jahre Online-Koordinator und Redakteur mit den Schwerpunkten Nebenwerte Deutschland, Zertifikate und Technische Analyse. Zusätzlich betreute er für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily. Bereits seine Diplomarbeit im Fachbereich BWL der Uni Düsseldorf beschäftigte sich mit der Intermarket-Analyse.

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