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DAX-Chartanalyse: Potenzial noch nicht ausgeschöpft

Die erfolgsverwöhnten Bullen mussten gestern einen kleinen Rückschlag hinnehmen. Noch hält sich der Schaden aber in Grenzen. Für Nachzügler eröffnet sich bald eine gute Einstiegsgelegenheit. Die DAX-Chartanalyse für den 24. Januar 2014.

Stundenanalyse:

Es ist kaum zu glauben, aber der DAX bewegt sich doch noch. Und auch die grundsätzliche Tendenz der gestrigen Analyse passte recht gut. Die marginal tieferen Hochs der vergangenen Tage waren das entscheidende Signal für einen Ausbruch auf der Unterseite der Range. Zwar dümpelte der DAX bis 14 Uhr weiter seitwärts, mit den ersten Indikationen von der Wall Street konnten die Bullen die untere Range-Grenze bei 9675 aber nicht mehr verteidigen. Wie erwartet ging es danach recht dynamisch abwärts, hier lieferte uns gestern der Blick auf die Markttiefe den entscheidenden Hinweis. Im Tagestief stoppte der Abverkauf im Bereich der angepeilten Marke und somit dem alten Rekordhoch um 9620.

Jetzt stellt sich natürlich die Frage, wie weit die Korrektur im sehr kurzfristigen Zeitfenster noch gehen kann. Wichtig zu wissen: Nur im Stundenchart läuft derzeit eine Konsolidierungsbewegung. In allen übergeordneten und somit relevanteren Zeitzonen haben ganz klar die Käufer das Zepter in der Hand. Wer somit auf der Short-Seite aktiv ist, stellt sich grundsätzlich gegen den Markttrend.

Zur Eröffnung wird der Index bei 9645 erwartet und somit im eher „luftleeren“ Raum. Wirklich relevante Chartmarken sind in unmittelbarer Nähe nicht vorhanden. Sollte der DAX aber das gestrige Tagestief von 9596 unterschreiten, wäre die Region um 9550 ein ideales Kursziel. Denn hier treffen eine im kurzfristigen Bereich wichtige horizontale Unterstützung, die 21-Tage-Linie und zwei Fibonacci-Niveaus zusammen. Insgesamt ist dies somit eine durchaus richtungsweisende Zone, die sich perfekt für Nachzügler eignet, in den Markt wieder einzusteigen. Sollte es aber auch hier nicht zu einer Stabilisierung kommen, wäre dies natürlich umso kritischer zu werten.

Erholungen dürften zunächst bis zur ehemaligen Grenze der alten Range bei 9675 reichen. Erobert der DAX auch diese Marke zurück, ist zumindest die Korrektur als beendete anzusehen, nicht aber die Konsolidierung. Erst wenn der Index auch über 9800 anzieht, dürfte eine erneute Aufwärtswelle starten.

DAXST1

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Tagesanalyse:

Extremzone auf dem Prüfstand

Im Tageschart wird gleich zu Jahresbeginn spannend, denn der DAX hat die auch im Wochenkursverlauf abgebildete, obere Begrenzung des Aufwärtskanals erreicht. Bereits im vergangenen Jahr scheiterten mehrere Anläufe, die Gerade zu überwinden.  Als hilfreich erweisen sich zudem die hier bereits mehrfach vorgestellten Rechtecke – im Chart eingezeichnet als graue und weiße Fläche. Betrachtet man nur die wichtigsten Barrieren, fällt auf, dass die Abstände vielfach einer gewissen Regelmäßigkeit unterliegen. Anders formuliert: Zwischen den Unterteilungen kommt es häufig zu gleich großen Kursschüben nach oben und unten. Der Vorteil dieser Methode liegt darin, sehr frühzeitig mögliche Kursziele zu bestimmen, vor allem wenn der Kurs in neue Dimensionen vordringt und mit den klassischen Ansätzen keine Widerstände mehr definiert werden können. Bereits Mitte November (s. Analyse) konnte mit diesem Ansatz ein Ziel bei rund 9680 abgeleitet werden – das zu Jahresbeginn markierte neue Rekordhoch liegt bei 9620.

Nach den Gewinnen in den vergangenen Tagen ist der DAX in das obere, weiße Rechteck vorgedrungen. Sollte nun ein Rückfall unter das alte Rekordhoch und somit das graue Rechteck ausbleiben, liegt das Projektionsziel bei 10.240. Vorher muss der DAX aber noch aus dem Trendkanal und somit über die obere Gerade ausbrechen. Keine leichte Aufgabe. Sehr schnell wird sich nun zeigen, ob die Kaufkraft aktuell höher ausfällt als bei den letzten Tests im Mai / Juni sowie Winter 2013.

Sollte der Trend erneut kippen und der Ausbruch scheitern, könnte der DAX kurz- bis mittelfristig wieder bis an die untere Gerade bei rund 8800 laufen. Vorgelagert gilt es aber noch die runde Schwelle von 9000 zu beachten, an der nicht nur die untere Rechteckbegrenzung verläuft, sondern auch eine wichtige, in den vergangenen zwei Monaten ausgebildete horizontale Unterstützung. Erst wenn dieser Bereich unterboten wird, erscheint ein Test der unteren Aufwärtstrendlinie sehr wahrscheinlich.

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Wochenanalyse:

Kanal gibt die Richtung vor

Seit dem letzten ernst zu nehmenden Crash im Sommer 2011 läuft der DAX in einer von nur kurzen Konsolidierungen gekennzeichneten Aufwärtsbewegung. Maßgeblich auf der Unterseite ist eine seit Herbst 2011 bestehende Aufwärtstrendlinie, die im Jahr 2013 mehrfach angelaufen und bestätigt wurde. Verstärkt wird die aktuell bei knapp 8820 verlaufende Gerade von der viel beachteten 200-Tage-Linie, die klar steigend im Bereich um 8600 notiert. Für den Deutschen Aktienmarkt bleiben die Aussichten auf der mittel- bis langfristigen Zeitebene  bullisch, solange der Markt über dem 200-Tage-Durchschnitt notiert. Ausgehend vom aktuellen Niveau könnte der DAX somit deutlich korrigieren, ohne das eine Neueinschätzung erforderlich wäre.

Während auf der Unterseite somit recht viel Luft vorhanden ist, erscheint das Potential Richtung Norden eher begrenzt. Als Spielverderber für die Bullen erweist sich eine seit Frühjahr 2012 bestehende Trendlinie, an der es zuletzt mehrfach zu Gewinnmitnahmen kam. Erst wenn die Gerade überwunden ist, eröffnet sich für den DAX weiterer Spielraum. Die Aussichten sind aber eher schlecht, denn zuletzt bestätigte Indikatoren wie der abgebildete DSS Bressert nicht mehr die neuen Hochs im Leitindex. Auch der MACD zeigt eine deutlich nachlassende Schwungkraft, ein Verkaufssignal könnte bereits bald folgen.

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Monatsanalyse:

Zwei Szenarien für die nächsten Jahre

Im abgebildeten Monatschart seit 1960 wird vor allem die Bedeutung des Kursbereichs um 8000 / 9000 deutlich. Nach dem Ausbruch aus einer rund 20 Jahre andauernden Seitwärtsbewegung im Jahr 1983 zeigte der DAX bis zur Jahrtausendwende eine ausgeprägte Rally-Bewegung. Mit dem Platzen der Spekulationsblase wurde diese Aufwärtsbewegung in den vergangenen 13 Jahren konsolidiert. In dieser Zeit bildete der Deutsche Aktienindex deutlich steigende Bewegungstiefpunkte aus, was auf einen allmählich steigenden Kaufdruck deutet. Der Sprung über die Hochpunkte aus dem Jahr 2000 und 2007 bei 8200 war somit nur eine Frage der Zeit.

Nach dem nun erfolgten Ausbruch sind zwei grundsätzliche Szenarien denkbar. Aufgrund der Bedeutung der Zone um 8200 wäre eine Rückkehrbewegung und somit ein Retest nicht überraschend. Ein möglicher Wendepunkt könnte an der psychologisch wichtigen Schwelle von 10.000 liegen. Ausgehend von einem kurzen Test der fünfstelligen Kursmarke wäre mit einer Korrektur bis in den Bereich von 8200 / 8500 zu rechnen, von dem aus dann eine nachhaltige Aufwärtsbewegung erfolgen würde. Zugleich eröffnet sich Anlegern, die den Einstieg bisher verpassten, auf langfristige Sicht noch einmal eine gute Einstiegsgelegenheit.

In einem zweiten Szenario bleibt ein Test der Zone um 8200 von oben aus. Stattdessen läuft der Markt nach einer recht wahrscheinlichen Konsolidierung bei rund 10.000 weiter aufwärts. Neue Widerstände müssten sich erst noch herausbilden. Unwahrscheinlicher erscheint hingegen ein Rücksetzer unter das Ausbruchsniveau von 8200.

Auf Basis der Indikatoren wäre noch ein wenig Luft nach oben vorhanden. Beachten Sie vor allem den trendfolgenden MACD, der in den vergangenen 13 Jahren eigentlich recht zuverlässig die Wendepunkte beim DAX antizipierte. Noch hat der Signalgeber nicht die Niveaus aus dem Jahr 2000 und 2007 erreicht (rote Linie).

DAXM

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Posted in: Deutschland

About the Author:

Franz-Georg Wenner ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare und referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD). Bei BÖRSE ONLINE war er sechs Jahre Online-Koordinator und Redakteur mit den Schwerpunkten Nebenwerte Deutschland, Zertifikate und Technische Analyse. Zusätzlich betreute er für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily. Bereits seine Diplomarbeit im Fachbereich BWL der Uni Düsseldorf beschäftigte sich mit der Intermarket-Analyse.

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