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DAX-Chartanalyse: Noch bleibt die Tendenz positiv

Den kurzen Rücksetzer vom Donnerstag hat der DAX gut überstanden, wichtige charttechnische Marken wurden nicht verletzt. Allmählich  wird es aber Zeit, dass Kurse über 9700 aufgerufen werden. Die DAX-Chartanalyse für den 28. Februar 2014.

Stundenanalyse:

Endlich kommt mal wieder ein wenig Bewegung in den Markt. Der VDAX New, oft auch als Angstbarometer der Börse bezeichnet, legte gestern zeitweise von 16 auf 18 Punkte zu. Der Zauber dauerte aber nur recht kurz, aktuell werden wieder Volatilitätswerte von 16,6 Punkten aufgerufen. Unter dem Strich  ist somit eigentlich nichts passiert. Die lawinenartigen Verkäufe vom Vormittag dürften vielleicht so manchen Bullen verunsichert haben. Einen wesentlichen Anteil daran hatten aber die überdurchschnittlichen Verluste der beiden Indexschwergewichte Allianz und BASF. Beide Papiere kommen zusammen auf eine Gewichtung von rund 16 Prozent und bestimmen somit erheblich die Tendenz des Gesamtmarktes. Interessant: Seit Monatsanfang entwickelten sich Allianz und BASF mit 3,1 Prozent exakt gleich, hingegen liegt der Chemiekonzern mit 5,8 Prozent seit Jahresbeginn deutlich vor den Münchenern, die Verluste von 1,8 Prozent aufweisen.

Zurück zum DAX. Die gute Nachricht: Bereits an der ersten, kurzfristig durchaus relevanten Unterstützung drehte der Markt am Donnerstag wieder nach oben. Dies ist positiv zu interpretieren, denn nach wie vor stehen offenbar genügend Anleger an der Seitenlinie, die nur auf schwächere Kurse warten, um dann einzusteigen. Auch aus charttechnischer Sicht ist die Region um 9470 bis 9500 durchaus wichtig, denn hier verlaufen inzwischen drei Umkehrpunkte, die steigende 21-Tage-Linie und das 38 Prozent Korrektur-Niveau der Aufwärtsbewegung von Anfang Februar. Insgesamt somit ein dicker Brocken für die Bären.

Vorbörslich werden heute Kurse 9610 aufgerufen, der DAX steht somit in der Mitte der kurzfristig relevanten Range 9500 bis 9700 / 9720. Die Ausgangslage bleibt weiterhin unverändert. Handelt der Index über 9600, ist dies leicht positiv und schürt weiterhin Hoffnungen, dass die Zone oberhalb von 9720 durchbrochen wird. Die Vorgaben sind durchaus günstig, denn der S&P 500 kletterte gestern auf ein neues Rekordhoch auf Schlusskursbasis (Chart). Sollte diese Tendenz sich auch heute fortsetzen, dürfte der DAX spätestens zu Wochenbeginn nachziehen und auch das bisherige Allzeithoch bei knapp 9800 aus dem Markt nehmen.

Dennoch dürfen auch die Chancen der Bären nicht unterschätzt werden. Solange der DAX über 9470 bleibt, sind die kurzfristigen Aussichten noch günstig. Wird diese Zone aber durchbrochen, könnten einige Investoren, die ab Mitte Februar eingestiegen sind, ihre spekulativen Positionen auflösen und so den Angebotsdruck verstärken. Spätestens im Bereich um 9310 / 9330 sollte aber eine Gegenbewegung einsetzen, ansonsten ist der Aufwärtsimpuls endgültig beendet.

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Tagesanalyse:

Rally auf dünnem Fundament

Wie bereits im vergangenen Jahr zeigt der Markt auch in den ersten Wochen des Börsenjahres 2014 ein ähnliches Kursverhalten: Korrekturen werden sehr zügig wieder aufgeholt Chartanalysen Online Trend Indikator). Die zügigen Kurserholungen sind ein deutlicher Hinweis auf eine weiterhin große Nachfrage von Anlegern, die noch nicht oder zu gering im Markt investiert sind. Jeder Kursrücksetzer wird als Chance genutzt, auf den fahrenden Börsen-Express aufzuspringen. Vor allem auch zu Jahresbeginn gilt es, nicht schon frühzeitig in einen Performance-Rückstand zu geraten. Solange dieser kurstreibende Faktor Gültigkeit hat, sind länger andauernde Korrekturen eher unwahrscheinlich.

Allerdings reichte die noch laufende zweite Erholung bisher nicht aus, den DAX auch über das erste Hoch von Mitte Januar zu hieven. Im Chart bleibt ein tieferer Hochpunkt, der ein kleines bearishes Signal darstellt. Auch das Umsatzvolumen fällt seit zwei Wochen eher unterdurchschnittlich aus. Es drängt sich ein wenig der Verdacht auf, dass die jüngste Erholung überwiegend von spekulativen Anlegern getragen wurde, die sich auch schnell wieder aus dem Markt verabschieden, wenn die erhofften Kursgewinne nicht eintreten.

Für ein klares Einstiegssignal müsste der DAX mindestens über das bisherige Rekordhoch bei knapp 9800 steigen. Bis an die Unterstützung um 9480 ist das Bild eher bullisch, darunter haben die Bären leichte Vorteile. Kritisch wird es aber erst, wenn Kurse unter 9000 aufgerufen werden. Hier verläuft eine wichtige horizontale Unterstützung sowie die Untergrenze des maßgeblichen Aufwärtskanals.

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Wochenanalyse:

Kanalgrenzen geben Potential vor

Seit dem letzten ernst zu nehmenden Crash im Sommer 2011 läuft der DAX in einer von nur kurzen Konsolidierungen gekennzeichneten Aufwärtsbewegung. Maßgeblich auf der Unterseite ist eine seit Herbst 2011 bestehende Aufwärtstrendlinie, die im Jahr 2013 mehrfach angelaufen und bestätigt wurde (hellgrüne untere Linie). Verstärkt wird die aktuell bei 9050 verlaufende Gerade von der viel beachteten 200-Tage-Linie, die klar steigend im Bereich um 8785 notiert. Für den Deutschen Aktienmarkt bleiben die Aussichten auf der mittel- bis langfristigen Zeitebene  bullisch, solange sich der Markt über dem langfristigen Durchschnitt behaupten kann. Ausgehend vom aktuellen Niveau könnte der Deutsche Aktienmarkt somit deutlich korrigieren, ohne das eine Neueinschätzung der übergeordneten langfristigen Perspektiven erforderlich wäre.

Aber auch Richtung Norden scheinen die Grenzen für die kommenden Wochen abgesteckt. Als Spielverderber für die Bullen erwies sich zuletzt eine seit Frühjahr 2012 bestehende Trendlinie (dunkelgrüne Linie), an der es seitdem mehrfach zu Gewinnmitnahmen kam. Erst wenn die bei gut 10.000 verlaufende Gerade überwunden ist, eröffnet sich für den DAX weiterer Spielraum.

Eher Gegenwind kommt derzeit von den Indikatoren. Vor allem das Verkaufssignal im MACD spricht eigentlich gegen einen positiven Verlauf in den kommenden Monaten. Der Indikator steht zudem derzeit auf einem ähnlich erhöhten Niveau wie im Jahr 2000 und 2007, als der Markt ebenfalls ein Top ausbildete.

DAXW

Monatsanalyse:

Zwei Szenarien für die Zukunft

Im abgebildeten Monatschart seit 1960 wird vor allem die Bedeutung des Kursbereichs um 8000 / 9000 deutlich. Nach dem Ausbruch aus einer rund 20 Jahre andauernden Seitwärtsbewegung im Jahr 1983 zeigte der DAX bis zur Jahrtausendwende eine ausgeprägte Rally-Bewegung. Mit dem Platzen der Spekulationsblase wurde diese Aufwärtsbewegung in den vergangenen 13 Jahren konsolidiert. In dieser Zeit bildete der Deutsche Aktienindex deutlich steigende Bewegungstiefpunkte aus, was auf einen allmählich steigenden Kaufdruck deutet. Der Sprung über die Hochpunkte aus dem Jahr 2000 und 2007 bei 8200 war somit nur eine Frage der Zeit.

Nach dem nun erfolgten Ausbruch sind zwei grundsätzliche Szenarien denkbar. Aufgrund der Bedeutung der Zone um 8200 wäre eine Rückkehrbewegung und somit ein Retest nicht überraschend. Ein möglicher Wendepunkt könnte an der psychologisch wichtigen Schwelle von 10.000 liegen. Ausgehend von einem kurzen Test der fünfstelligen Kursmarke wäre mit einer Korrektur bis in den Bereich von 8200 / 8500 zu rechnen, von dem aus dann eine nachhaltige Aufwärtsbewegung erfolgen würde. Zugleich eröffnet sich Anlegern, die den Einstieg bisher verpassten, auf langfristige Sicht noch einmal eine gute Einstiegsgelegenheit.

In einem zweiten Szenario bleibt ein Test der Zone um 8200 von oben aus. Stattdessen läuft der Markt nach einer recht wahrscheinlichen Konsolidierung bei rund 10.000 weiter aufwärts. Neue Widerstände müssten sich erst noch herausbilden. Unwahrscheinlicher erscheint hingegen ein Rücksetzer unter das Ausbruchsniveau von 8200.

Auf Basis der Indikatoren wäre noch ein wenig Luft nach oben vorhanden. Beachten Sie vor allem den trendfolgenden MACD, der in den vergangenen 13 Jahren eigentlich recht zuverlässig die Wendepunkte beim DAX antizipierte. Noch hat der Signalgeber nicht die Niveaus aus dem Jahr 2000 und 2007 erreicht (rote Linie).

DAXM

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Posted in: Deutschland

About the Author:

Franz-Georg Wenner ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare und referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD). Bei BÖRSE ONLINE war er sechs Jahre Online-Koordinator und Redakteur mit den Schwerpunkten Nebenwerte Deutschland, Zertifikate und Technische Analyse. Zusätzlich betreute er für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily. Bereits seine Diplomarbeit im Fachbereich BWL der Uni Düsseldorf beschäftigte sich mit der Intermarket-Analyse.

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