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DAX-Chartanalyse: Tanz auf der Rasierklinge

Zum Wochenschluss wird es deutlich stürmischer auf dem Parkett. Nach den schwachen Vorgaben aus den USA droht bereits zur Eröffnung ein Verkaufssignal. Die DAX-Chartanalyse für den 11. April 2014. 

Stundenanalyse:

Wie gewonnen, so zerronnen. Die Kurskapriolen der vergangenen Stunden sind nichts für Anleger mit schwachen Nerven. Auch wenn der DAX in der Vergangenheit schon deutlich größere Tagesschwankungen zeigte, dämpfen derzeit vor allem die vielen Fehlsignale die Laune der Anleger. Mit der gestrigen Aufwärtslücke über 9550 standen die Aussichten für weitere Gewinne bis 9600 eigentlich sehr gut. Doch bereits knapp unter der Schwelle kippten die Kurse erneut abwärts und testeten im späteren Tagesverlauf zweimal die 55-Tage-Linie. Richtig rund ging es dann aber erst im nachbörslichen Handel.

Die deutliche Erholung des S&P 500 zur Wochenmitte entpuppte sich ebenfalls nur als Falle, denn gestern wurden die Gewinne der vergangenen beiden Tage abverkauft. Kurz vor Handelsschluss fiel der Index sogar aus der engen Range und lieferte ein Verkaufssignal (s. Chart). Auch hier stellt sich aber die Frage, ob es nicht zu einem ähnlichen Fehlausbruch kommt wie zuletzt auf der Oberseite. Zudem stützt von unten die 100-Tage-Linie. Am mittelfristigen Gleitenden Durchschnitt endete in den vergangenen zwölf Monaten jede Korrektur.

Zwischenfazit: Die Aussichten sind schlecht, aber nicht hoffnungslos. Zwar fiel der DAX nachbörslich bis auf 9350 und steht rund eine Stunde vor Beginn bei 9370. Entscheidend wird aber erst die Eröffnung. Und hier müssen die Bullen aufgrund der sehr wahrscheinlichen Abwärtslücke sofort Gas geben, um ein Verkaufssignal zu vermeiden. Denn im Bereich um 9370 bis 9400 verläuft eine im kurzfristigen Bereich wichtige Zone. Neben bereits mehrfach bestätigten horizontalen Unterstützungen zeigt der Stundenchart hier auch die 21- und 55-Tage-Linie sowie das 38,2 Prozent Fibonacci-Niveau der März-Aufwärtsbewegung. Sollte der DAX unter 9350 fallen, springt die Börsenampel auf Orange. Weitere Abgaben bis 9180 und 9155 wären zu erwarten. In diesem Gebiet verläuft die untere Begrenzung des im Tageschart eingezeichneten Aufwärtskanals. Intraday-Rücksetzer wären noch akzeptabel, kritisch wird es aber, wenn auch der Tages- und Wochenschlusskurs außerhalb der Range liegt.

Gelingt hingegen die Stabilisierung bei 9370 / 9400, können mutige Anleger auf eine weitere Erholung bis maximal 9600 setzen. Darüber wird die Luft dann wieder dünner.

Am kommenden Dienstag findet wieder ein Chart-Webinar statt. Sie haben die Möglichkeit, Fragen zu stellen und Charts analysieren zu lassen. Das Webinar ist natürlich kostenlos – einfach hier anmelden.

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Tagesanalyse:

Indikatoren mahnen zur Vorsicht

Nach den deutlichen Verlusten in der ersten März-Hälfte steht der DAX erneut im Bereich um 9600 / 9700. Hier wird sich nun entscheiden, wie nachhaltig der jüngste Aufwärtsimpuls wirklich ist. Bereits im Februar scheiterten die Käufer rund zwei Wochen lang an der Hürde um 9700. Auch jetzt dürften es die Bullen schwer haben, im ersten Versuch die Barriere zu nehmen. Anleger, die Mitte Februar eingestiegen sind und beim Rücksetzer bis unter 9000 investiert blieben, nutzen die Erholung zum Ausstieg auf Einstandskurs. Auf der anderen Seite dürften mutige Trader nach Kursgewinnen von rund acht Prozent in gut zwei Wochen Gewinne realisieren oder die Positionen eng absichern. Beides zusammen spricht eher gegen eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung und somit neue Rekordhochs. Neue, klare Kaufsignale liefert der DAX somit erst bei einem Anstieg über 9800. Auch von den Indikatoren erfährt der Index derzeit keinen Rückenwind. Der MACD steht kurz vor einem Verkaufssignal, der sensiblere DSS Bressert lieferte bereits zur Wochenmitte ein Ausstiegssignal.

Eine erste erwähnenswerte Unterstützung liegt wie bereits in der Stundenanalyse erwähnt im Bereich um 9370. Die Unterseite des maßgeblichen Aufwärtskanals verläuft aktuell bei 9160 und somit bereist deutlich oberhalb der wichtigen, horizontalen Unterstützungszone um 8950 / 9000. Hier verlaufen zudem die 200-Tage-Linie und das 38 Prozent-Niveau der Aufwärtsbewegung seit Sommer 2013. Erst wenn dieser Bereich unterschritten wird, dreht die mittelfristige Trend auf abwärts mit Kursziel 8150.

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Wochenanalyse:

DAX prallt von Kanalgrenze erneut ab

Seit dem letzten ernst zu nehmenden Crash im Sommer 2011 läuft der DAX in einer von nur kurzen Konsolidierungen gekennzeichneten Aufwärtsbewegung. Maßgeblich auf der Unterseite ist eine seit Herbst 2011 bestehende Haussegerade, die im Jahr 2013 mehrfach angelaufen und bestätigt wurde (hellgrüne untere Linie; s. auch Tageschart). Auch der jüngste Anlauf Mitte März verlief erfolgreich. Zusammen mit der bei rund 8920 verlaufenden  viel beachteten 200-Tage-Linie stellt der Bereich um 9000 eine massive Bastion der Käufer dar. Solange der DAX dieses Niveau behauptet, bleiben die Aussichten auf der mittel- bis langfristigen Zeitebene  bullisch.

Auf der Oberseite ist nach der jüngsten Konsolidierungsbewegung zunächst etwas Platz vorhanden. In den vergangenen Wochen kletterte die obere, dunkelgrün eingezeichnete Aufwärtstrendlinie weiter Richtung Norden und lässt dem Markt Luft bis ungefähr 10.250. Die runde 10.000er-Schwelle könnte also vom DAX genommen werden, ohne das die Trendlinie überwunden werden muss. Gegenüber der Ausgangssituation zu Jahresbeginn eine deutliche Erleichterung für die Käufer.

Eher Gegenwind kommt derzeit von den Indikatoren. Seit Ende Januar sendet der trendfolgende MACD ein Verkaufssignal und liefert ein Argument für eher schwache Notierungen in den kommenden Wochen. Der Indikator steht zudem derzeit auf einem ähnlich erhöhten Niveau wie im Jahr 2000 und 2007, als der Markt ebenfalls ein Top ausbildete.

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Monatsanalyse:

Zwei Szenarien für die Zukunft

Im abgebildeten Monatschart seit 1960 wird vor allem die Bedeutung des Kursbereichs um 8000 / 9000 deutlich. Nach dem Ausbruch aus einer rund 20 Jahre andauernden Seitwärtsbewegung im Jahr 1983 zeigte der DAX bis zur Jahrtausendwende eine ausgeprägte Rally-Bewegung. Mit dem Platzen der Spekulationsblase wurde diese Aufwärtsbewegung in den vergangenen 13 Jahren konsolidiert. In dieser Zeit bildete der Deutsche Aktienindex deutlich steigende Bewegungstiefpunkte aus, was auf einen allmählich steigenden Kaufdruck deutet. Der Sprung über die Hochpunkte aus dem Jahr 2000 und 2007 bei 8200 war somit nur eine Frage der Zeit. Der DAX löste ein sehr bullish aufsteigendes Dreieck nach oben hin auf, aus dem theoretisch Notierungen deutlich jenseits der 10.000er-Marke abgeleitet werden können.

Nach dem nun erfolgten Ausbruch sind zwei grundsätzliche Szenarien denkbar. Aufgrund der Bedeutung der Zone um 8200 wäre eine Rückkehrbewegung und somit ein Retest des Ausbruchsniveau nicht überraschend. Ein möglicher Wendepunkt könnte an der psychologisch wichtigen Schwelle von 10.000 liegen. Ausgehend von einem kurzen Test der fünfstelligen Kursmarke wäre mit einer Korrektur bis in den Bereich von 8200 / 8500 zu rechnen, von dem aus dann eine nachhaltige Aufwärtsbewegung erfolgen würde. Zugleich eröffnet sich Anlegern, die den Einstieg bisher verpassten, auf langfristige Sicht noch einmal eine gute Einstiegsgelegenheit.

In einem zweiten Szenario bleibt ein Test der Zone um 8200 von oben aus. Stattdessen läuft der Markt nach einer recht wahrscheinlichen Konsolidierung bei rund 10.000 weiter aufwärts. Neue Widerstände müssten sich erst noch herausbilden. Unwahrscheinlicher erscheint hingegen ein Rücksetzer unter das Ausbruchsniveau von 8200.

Auf Basis der Indikatoren wäre noch ein wenig Luft nach oben vorhanden. Beachten Sie vor allem den trendfolgenden MACD, der in den vergangenen 13 Jahren eigentlich recht zuverlässig die Wendepunkte beim DAX antizipierte. Allmählich erreicht der Signalgeber die Niveaus aus dem Jahr 2000 und 2007 (rote Linie).

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Posted in: Deutschland

About the Author:

Franz-Georg Wenner ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare und referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD). Bei BÖRSE ONLINE war er sechs Jahre Online-Koordinator und Redakteur mit den Schwerpunkten Nebenwerte Deutschland, Zertifikate und Technische Analyse. Zusätzlich betreute er für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily. Bereits seine Diplomarbeit im Fachbereich BWL der Uni Düsseldorf beschäftigte sich mit der Intermarket-Analyse.

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