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DAX-Chartanalyse: Erster Test erfolgreich bestanden

Den Angriff der Bären hat der DAX am Montag noch gut pariert. Heute droht bereits die nächste Prüfung. Die DAX-Chartanalyse für den 8. Oktober 2013.

 

Zu Wochenbeginn verschärfte sich zunächst die bisher noch recht schwache Abwärtsbewegung beim DAX. Wir erwartet wurde die Kurslücke von Mitte September geschlossen und der Index bestätigte über mehrere Stunden die Unterstützung um 8510. Dieser Bereich spielt nicht nur im kurzfristigen Stundenchart eine wichtige Rolle, weil hier das 38,2 Prozent Fibonacci-Retracement der September-Aufwärtsbewegung liegt. Im Tageschart zeigt sich zudem, dass auf diesem Niveau auch die Grenze des aktuellen Rechtecks verläuft, in dem sich der DAX seit Mitte September befindet. Bisher zeigt der Markt ein recht typisches Verhalten. Nach dem Sprung in die obere Range kletterte der Index nur bis zur Mitte des Rechtecks und fiel zuletzt wieder zurück. Ein Zeichen von nachlassender Kaufkraft. Wir sehen aktuell somit einen Retest des Ausbruchslevels. Läuft dieser erfolgreich und der DAX behauptet sich über 8515, wäre dies klar bullisch.

Vorbörslich ist der Blick allerdings erneut abwärts gerichtet, der DAX wird bei 8587 erwartet. Das ehemalige Intraday-Rekordhoch bei 8557 scheint an Bedeutung zu verlieren. Auf der Unterseite lassen sich aus dem Chart bis 8510 keine Unterstützungen mehr ausmachen. Beachten Sie auch die geringe Markttiefe zwischen 8510 bis 8550 – in diesem offenbar ineffizienten Kursbereich ist eher mit einer dynamischeren Entwicklung zu rechnen. Fällt der DAX unter 8510, liegt der nächste, wichtige Auffangbereich bei 8440 / 8460. Die südliche Begrenzung dieser Zone wird zudem von 50 Prozent Fibonacci-Niveau sowie der leicht steigenden 55-Tage-Linie verstärkt. Kursverluste darüber hinaus erwarte ich für den heutigen Tag nicht.

Anziehende Notierungen treffen bei 8600 auf den kurzfristigen 21-Tage-Durchschnitt – von der Signallinie prallte der DAX bereits gestern im Tageshoch wieder nach unten ab. Läuft es gut für die Bullen, wäre darüber Luft bis 8650, maximal bei 8700.

 

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Kennzahlen:

 

DAX-Pivot-Punkte für den 8. Oktober:

DAXPivot

 

Für einige Anleger sind Pivot Punkte vielleicht noch Neuland. Kurz zur Erklärung: Die Pivot Punkte dienen der Kurszielbestimmung und haben ihren Ursprung in den Futures-, Termin- und Forexmärkten. Grundannahme ist, dass die Kursbewegungen des vorherigen Handelstages Einfluss auf den neuen Börsentag haben. Berechnungsgrundlage sind daher Tageshoch, Tagestief und Schlusskurs vom Vortag. Als Ergebnis erhält man drei Widerstandsmarken (Resist R 1-3) sowie drei Unterstützungsniveaus (Support S 1-3).

 

wichtige Chartmarken:

DAXMarken

 

 

Platz bis mindestens 8000

Seit rund zwei Wochen sehen wir ein Patt zwischen Käufern und Verkäufern. Die tägliche Schwankungsbreite hat deutlich nachgelassen, meistens handelt der DAX zwischen 8600 und 8700. Trotz der Rally von rund 600 Punkten Anfang September blieben die Gewinnmitnahmen bisher sehr moderat im Rahmen einer Konsolidierung über die Zeitebene. Anleger, die bereits investiert sind, sehen offenbar keinen Grund, den Markt zu verlassen oder Buchgewinne zu realisieren, weil weitere Kurszuwächse erwartet werden. Auf der anderen Seite stehen viele Investoren noch an der Seitenlinie, und warten auf Kursrücksetzer, um einzusteigen oder Positionen aufzustocken. Der DAX scheint somit recht gut nach unten hin abgesichert.

Die entscheidende Frage lautet natürlich, ob der DAX die übergeordnete Aufwärtsbewegung fortsetzen wird oder nach unten kippt. Hier müssen wir abwarten und den Markt entscheiden lassen.  Kurse oberhalb von 8700 wären klar bullisch zu werten, neue Rekordniveaus nur eine Frage der Zeit. Die runde Schwelle scheint aber, wie mehrfach hier beschrieben, eine hartnäckige Bastion der Verkäufer zu sein. Im Bereich 8550 bis 8700 ist die Situation als ausgeglichen / neutral einzuschätzen, während Notierungen südlicher dieser Range kurzfristig eher zur Vorsicht mahnen. Aktuell scheint das Risiko dank zahlreicher Unterstützungen aber eher begrenzt. Neben den auf Stundenbasis identifizierten Nachfragebereiche sollten mittelfristig ausgerichtete Anleger vor allem das Areal zwischen 8000 und 8200 im Auge behalten. Erst bei einem Rücksetzer bis in diese Kursregionen wird es spannender, denn hier verlaufen der langfristige Aufwärtstrend, die Untergrenze eines Rechtecks sowie vor allem die 200-Tage-Linie (auf linearer und exponentieller Basis). Sollte der DAX unter 7900 zurückfallen, trübt sich das Kursbild ein. Bis dahin dominiert die intakte Aufwärtsbewegung, wobei eine innere Aufwärtstrendlinie im Bereich 8850 Punkten eine erste Barriere darstellt.

Die Indikatoren deuten kurzfristig auf eine Fortsetzung der Konsolidierung. Während der etwas trägere und trendfolgende MACD in die nördlichen Regionen vorgedrungen ist und nach den jüngsten Abgaben auf „Verkaufen“ drehte, lieferte der DSS Bressert bereits kürzlich ein Ausstiegssignal. Der Abstand des DAX zur 21-Tage-Linie hat sich ebenfalls wieder beruhigt.

 

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Aufwärtstrend mit Schönheitsfehler

Auch der dritte Anlauf in diesem Jahr an die seit Herbst 2011 bestehende Aufwärtstrendlinie verlief für die Verkäufer ohne Erfolg. Ein Durchbruch auf der Unterseite wäre sehr negativ gewesen und hätte weiteren Korrekturpotenzial bis mindestens an die wichtige horizontale Unterstützung bei 7400 (April-Tief) geführt.

Rein charttechnisch ist der Blick klar noch oben gerichtet. Zuletzt bestätigte der Deutsche Aktienmarkt auch auf Wochenbasis das jüngst erzielte neue Verlaufshoch. Unmittelbare Widerstände lassen sich im Wochenchart nicht mehr ausmachen. Die Mittellinie (entspricht der oberen Aufwärtstrendlinie im Tageschart) des seit Herbst 2011 bestehenden Trendkanals kann als Orientierungsziel verwendet werden und verläuft nach dem letzten Test im Mai aktuell bei rund 9400 Punkten. Ob der DAX die Mittellinie noch erreichen wird, ist aber sehr fraglich. Wie im Tageschart beschrieben ist bereits im Bereich der 9000er-Marke mit einer erhöhten Konsolidierungsgefahr zu rechnen.

Etwas nachdenklich stimmt die leicht nachlassende Trenddynamik. Sie erkennen dies auch am DSS Bressert, der ein frisches Verkaufssignal auslöste und somit auch auf Wochenbasis eine bevorstehende Konsolidierung erwarten lässt.

 

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Der Ausbruch wird erfolgen, die Frage ist nur wann

Seit rund 13 Jahren scheitert der DAX an der 8000er-Marke. Während der derzeit noch laufenden dritten Aufwärtswelle markierte der Deutsche Leitindex zwar neue Bewegungshochs mit Kursen von bis zu 8557 Punkten. Im sehr langfristigen Kursverlauf kann aber noch nicht von einem nachhaltigen Ausbruch auf der Oberseite gesprochen werden, da der Index inzwischen nur noch knapp über der runden Schwelle notiert.

Aus rein charttechnischer Sicht ist dies nicht überraschend, denn an der 8000er-Marke steht viel auf dem Spiel. Ähnlich wie im amerikanischen Leitindex S&P 500 ist bei anhaltender Kaufbereitschaft mit einer längerfristigen und sehr nachhaltigen Aufwärtsbewegung zu rechnen, die den DAX deutlich in dreistellige Kursregionen oberhalb von 10.000 Punkten führen sollte. Eine solche Entwicklung werden die Bären aber nicht ohne Gegenwehr geschehen lassen.

Dennoch  ist die Wahrscheinlichkeit für einen Ausbruch auf der Oberseite zumindest auf längerfristige Sicht klar zu favorisieren. Zwar kann es durchaus noch einmal zu einen erneuten Test der unteren Aufwärtstrendlinie bei derzeit rund 5360 Punkten kommen. Die steigenden Bewegungshochpunkte seit 2003 stimmen aber positiv. Kursrückschläge wurden immer früher zum Einstieg genutzt und verstärken den Druck auf der Oberseite eines möglichen aufsteigenden Dreiecks.

Die Indikatoren weisen in der sehr langfristigen Betrachtung bereits teilweise einen überhitzten Zustand auf. Allerdings können die Signalgeber durchaus über mehrere Monate, sogar Jahre, im oberen Extrembereich laufen, ehe ein Verkaufssignal aktiv wird. Beste Beispiele liefern die Jahre 2004/2005 und 2010 (DSS Bressert). Etwas entspannter ist derzeit noch die Lage im trendfolgenden MACD. Aktuell liegt die MACD-Linie noch deutlich unter den oberen Wendepunkten der vergangenen Jahre (grüner Kasten).

 

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Posted in: Deutschland

About the Author:

Franz-Georg Wenner ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare und referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD). Bei BÖRSE ONLINE war er sechs Jahre Online-Koordinator und Redakteur mit den Schwerpunkten Nebenwerte Deutschland, Zertifikate und Technische Analyse. Zusätzlich betreute er für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily. Bereits seine Diplomarbeit im Fachbereich BWL der Uni Düsseldorf beschäftigte sich mit der Intermarket-Analyse.

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