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DAX-Chartanalyse: Erholung bei K+S, Continental, Commerzbank und VW reicht nicht aus

Internationale Investoren scheuen weiterhin Engagements im DAX. Bis zum Jahrestief bei knapp 9100 sind keine relevanten Unterstützungen mehr zu erkennen. Die Chartanalyse für den 11. März 2014.

Stundenanalyse:

In Frankfurt zeigen sich die Marktteilnehmer von den frühlingshaften Temperaturen weiterhin unbeeindruckt, die Stimmung bleibt eher schlecht. Denn auch zu Wochenbeginn hielt die Abwärtstendenz bei den deutschen Blue Chips an. Auch international verliert das heimische Börsenbarometer zunehmend den Anschluss. Unter den größeren europäischen Indizes meldete lediglich Wien noch deutlichere Verluste. Weiterhin Freude machen hingegen die Indizes aus der Euro-Peripherie. Investoren setzen bereits seit Wochen verstärkt auf eine Erholung der Mittelmeerländer, die Indizes weisen deutlich Richtung Norden. In Frankreich, Belgien, Spanien, Italien und Portugal kletterten die Kurse um bis zu 1,2 Prozent.

Lediglich an den Umsätzen gibt es derzeit wenig zu kritisieren. Am Montag wechselten auf Xetra Papiere für rund 3,3 Mrd. Euro den Besitzer. Deutlich mehr als im Durchschnitt der vergangenen drei oder sechs Monate. Unter der Oberfläche sieht das Bild aber weiter trostlos aus. Von den 30 Indexwerten verzeichnete nur FMC einen geringen Aufschlag. Autowerte werden stark verkauft, auch Papiere die sich zuletzt noch gut hielten wie Continental gaben nach. K+S behauptete sich hingegen recht gut. Sollte es heute zu einer Erholung kommen, dürften Continental, K+S, VW und Commerzbank zu den Gewinnern zählen. Zusammen kommen die Papiere aber nur auf eine Indexgewichtung von rund 7,5 Prozent, fast genau so viel wie Daimler.

Für den Gesamtmarkt bleiben die Aussichten schwierig, zumindest im kurzfristigen Bereich. Erst wenn wieder Schwergewichte wie Bayer, BASF, SAP oder Siemens auf den Kauflisten weit oben stehen, bessern sich auch die Perspektiven für den DAX. Zugleich sind auf rein charttechnischer Basis nach wie vor keine wirklich relevante Unterstützungen bis an das Jahrestief um 9070 zu erkennen. Bei 9220 liegt das 76 Prozent Retracement der Februar-Erholung, bereits gestern drehten die Kurse auf diesem Niveau wieder nach oben. Vorbörslich werden Kurse von 9307 aufgerufen, die erste richtige Herausforderung lauert bei 9350. Aber selbst bei einer Erholung bis 9600 bleibt die kurzfristige Börsenampel auf Orange. Fazit: Zwischen 9070 bis 9350 haben die Bären die Oberhand, im Bereich 9350 bis 9600 liegt kurzfristig ein Patt vor. Bullish wird es erst wieder oberhalb von 9600 bzw. 9720.

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Tagesanalyse:

Die Würfel fallen bei 9000

Die Schwächesignale aus den kürzeren Zeitebenen trüben allmählich auch die Perspektiven auf Tagesbasis. Inzwischen muss eine deutlich geringere Aufwärtsdynamik diagnostiziert werden. Ob dies bereits der Übergang vom bisher recht steilen Aufwärtstrend in einen etwas langsamere Bewegung Richtung Norden oder sogar eine Trendumkehr bedeutet, kann derzeit noch nicht bestimmt werden. Noch ist der Aufwärtstrend aber vollkommen intakt, klare Verkaufssignale auf mittelfristiger Ebene gibt es nicht. Anders als der richtungsweisende S&P 500 aber auch einige europäische Leitindizes gelang es dem DAX bisher nicht, dass Rekordhoch von Mitte Januar zu überwinden. Im Gegenteil. Die Erholung im Februar endete deutlich tiefer, gleiches gilt auch für die Erholung von Anfang März. Tiefere Hochpunkte sind für gewöhnlich ein Hinweis, dass sich bereits einige Investoren aus dem Markt zurückziehen und eine Umverteilungsphase begonnen hat. Dem stehen allerdings auch steigende Tiefpunkte gegenüber. Unter dem Strich eine Patt-Situation, die aber recht bald aufgelöst werden sollte.

Für ein klares Kaufsignal müsste der DAX mindestens über den Hochpunkt von Mitte Februar (9720), besser aber noch über das Rekordhoch um 9800 ansteigen. Auf der Unterseite ist Platz bis an das Jahrestief um 9080. Solange der DAX zwischen diesen beiden Niveau pendelt, ist eine Fortsetzung der Seitwärtsbewegung zu erwarten. Rutscht der Markt hingegen unter 9080, steht zugleich auch der maßgebliche seit September 2011 bestehende Aufwärtstrend auf dem Prüfstand. Dieser verläuft bei rund 9050, im Bereich um 8960 bis 9000 liefert der Tageschart weitere, horizontale Unterstützungen. Nach unten ist der DAX somit gut abgesichert, entsprechend ist hier mit Nachkäufen zu rechnen. Kommt es aber dennoch zu einem Trendbruch, wäre dies natürlich umso bedeutender.

Auf weitere Kursschwäche deuten nach wie vor die abgebildeten Indikatoren. Der MACD bestätigte kürzlich die tieferen Hochs beim DAX, zugleich verläuft seit Monatsbeginn die Signallinie unter der MACD-Linie. Auch der DSS Bressert steht auf Verkaufen, ein neues Einstiegssignal zeichnet sich noch nicht ab.

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Wochenanalyse:

DAX bleibt im Kanal gefangen

Seit dem letzten ernst zu nehmenden Crash im Sommer 2011 läuft der DAX in einer von nur kurzen Konsolidierungen gekennzeichneten Aufwärtsbewegung. Maßgeblich auf der Unterseite ist eine seit Herbst 2011 bestehende Aufwärtstrendlinie, die im Jahr 2013 mehrfach angelaufen und bestätigt wurde (hellgrüne untere Linie). Verstärkt wird die aktuell bei 9130 verlaufende Gerade von der viel beachteten 200-Tage-Linie, die klar steigend im Bereich um 8840 notiert. Für den Deutschen Aktienmarkt bleiben die Aussichten auf der mittel- bis langfristigen Zeitebene  bullisch, solange sich der Markt über dem langfristigen Durchschnitt behaupten kann. Ausgehend vom aktuellen Niveau könnte der DAX somit deutlich korrigieren, ohne das eine Neueinschätzung der übergeordneten langfristigen Perspektiven erforderlich wäre.

Aber auch Richtung Norden scheinen die Grenzen für die kommenden Wochen abgesteckt. Als Spielverderber für die Bullen erwies sich zuletzt eine seit Frühjahr 2012 bestehende Trendlinie (dunkelgrüne Linie), an der es seitdem mehrfach zu Gewinnmitnahmen kam. Erst wenn die bei rund 10.100 verlaufende Gerade überwunden ist, eröffnet sich für den DAX weiterer Spielraum.

Eher Gegenwind kommt derzeit von den Indikatoren. Seit Ende Januar sendet der trendfolgende MACD ein Verkaufssignal und liefert ein Argument für eher schwache Notierungen in den kommenden Wochen. Der Indikator steht zudem derzeit auf einem ähnlich erhöhten Niveau wie im Jahr 2000 und 2007, als der Markt ebenfalls ein Top ausbildete. Zumindest ein Anstieg über die dunkelgrüne Aufwärtstrendlinie und somit eine Beschleunigung der Bewegung ist derzeit eher nicht zu favorisieren.

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Monatsanalyse:

Zwei Szenarien für die Zukunft

Im abgebildeten Monatschart seit 1960 wird vor allem die Bedeutung des Kursbereichs um 8000 / 9000 deutlich. Nach dem Ausbruch aus einer rund 20 Jahre andauernden Seitwärtsbewegung im Jahr 1983 zeigte der DAX bis zur Jahrtausendwende eine ausgeprägte Rally-Bewegung. Mit dem Platzen der Spekulationsblase wurde diese Aufwärtsbewegung in den vergangenen 13 Jahren konsolidiert. In dieser Zeit bildete der Deutsche Aktienindex deutlich steigende Bewegungstiefpunkte aus, was auf einen allmählich steigenden Kaufdruck deutet. Der Sprung über die Hochpunkte aus dem Jahr 2000 und 2007 bei 8200 war somit nur eine Frage der Zeit. Der DAX löste ein sehr bullish aufsteigendes Dreieck nach oben hin auf, aus dem theoretisch Notierungen deutlich jenseits der 10.000er-Marke abgeleitet werden können.

Nach dem nun erfolgten Ausbruch sind zwei grundsätzliche Szenarien denkbar. Aufgrund der Bedeutung der Zone um 8200 wäre eine Rückkehrbewegung und somit ein Retest des Ausbruchsniveau nicht überraschend. Ein möglicher Wendepunkt könnte an der psychologisch wichtigen Schwelle von 10.000 liegen. Ausgehend von einem kurzen Test der fünfstelligen Kursmarke wäre mit einer Korrektur bis in den Bereich von 8200 / 8500 zu rechnen, von dem aus dann eine nachhaltige Aufwärtsbewegung erfolgen würde. Zugleich eröffnet sich Anlegern, die den Einstieg bisher verpassten, auf langfristige Sicht noch einmal eine gute Einstiegsgelegenheit.

In einem zweiten Szenario bleibt ein Test der Zone um 8200 von oben aus. Stattdessen läuft der Markt nach einer recht wahrscheinlichen Konsolidierung bei rund 10.000 weiter aufwärts. Neue Widerstände müssten sich erst noch herausbilden. Unwahrscheinlicher erscheint hingegen ein Rücksetzer unter das Ausbruchsniveau von 8200.

Auf Basis der Indikatoren wäre noch ein wenig Luft nach oben vorhanden. Beachten Sie vor allem den trendfolgenden MACD, der in den vergangenen 13 Jahren eigentlich recht zuverlässig die Wendepunkte beim DAX antizipierte. Noch hat der Signalgeber nicht die Niveaus aus dem Jahr 2000 und 2007 erreicht (rote Linie).

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Posted in: Deutschland

About the Author:

Franz-Georg Wenner ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare und referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD). Bei BÖRSE ONLINE war er sechs Jahre Online-Koordinator und Redakteur mit den Schwerpunkten Nebenwerte Deutschland, Zertifikate und Technische Analyse. Zusätzlich betreute er für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily. Bereits seine Diplomarbeit im Fachbereich BWL der Uni Düsseldorf beschäftigte sich mit der Intermarket-Analyse.

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