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DAX-Chartanalyse: Ein Vorgeschmack für die kommenden Tage

Mit einer leicht freundlichen Tendenz ist der DAX in die neue Woche gestartet. Mehr aber auch nicht. Es scheint fast so, also ob bis zum Ende der kommenden Woche nicht mehr viel passieren wird. Die DAX-Chartanalyse für den 10. Dezember 2013.

Stundenanalyse:

Nach der erhöhten Volatilität in der vergangenen Woche scheint allmählich wieder Ruhe einzukehren. Am Montag pendelte der DAX in einer vergleichsweise engen Spanne von rund 50 Punkten. Auch die kommenden Tage könnten von einer richtungslosen Seitwärtsbewegung geprägt sein. Denn vor der Fed-Zinsentscheidung am 18. Dezember sowie dem großen Verfall an den Terminmärkten zwei Tage später wird sich kaum ein Marktakteure mit neuen Positionen aus der Deckung wagen. Zu groß ist das Risiko, auf den falschen Fuß erwischt zu werden und die gute Jahresbilanz zu riskieren. Mit der geringen Schwankungsbreite nimmt zugleich auch das Interesse am Markt ab, gestern fiel das Handelsvolumen bereits auf 2,3 Mrd. Euro auf Xetra.

Charttechnisch zeigt sich die erneute Lethargie in der Tatsache, dass der DAX zu Wochenbeginn keine relevanten Bereiche überwunden hat. Im Gegenteil, die 21-Tage-Linie wurde sogar mehrfach im Tageshoch vergeblich angelaufen und stellt vorerst den nächsten Widerstand auf der Oberseite dar. Aber auch wenn der Gleitende Durchschnitt überwunden wird, ist die Korrekturbewegung ausgehend vom Rekordhoch noch nicht vorüber. Erst wenn der DAX die Marke von 9250 und somit auch die Hälfte der letzten Abwärtsbewegung wieder aufgeholt hat, entspannt sich die Lage. Sollte im Anschluss auch noch  das sogenannte 61,8 Prozent Fibonacci-Retracement bei 9290 fallen, könnte durchaus ein neuer Aufwärtsimpuls in Richtung Rekordhoch einsetzen.

Bisher müssen sich die DAX-Bullen aber nur mit einer Stabilisierung zufriedengeben. Bleibt der DAX unter den genannten Marken, ist vorerst mit einer Seitwärtsbewegung in der Range 9070 bis 9250 zu rechnen. Kursbewegungen innerhalb dieser Spanne sind willkürlich, Trader sollten den Markt daher meiden. Verstärkter Abgabedruck wird erst aufkommen, wenn die Vorwochentiefs um 9070 unterschritten werden. Ein möglicher Zielbereich liegt dann um 8940 / 8960. Zumindest für den heutigen Tag ist ein Abverkauf bis in diese Kursregionen aber eher unwahrscheinlich.

 

DAXST1

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 Tagesanalyse:

Trendlinie erneut bestätigt

Gut 900 Punkte ist der DAX ausgehend vom letzten Bewegungstief Anfang Oktober in der Spitze gestiegen, eine Korrektur war nur eine Frage der Zeit. Mehrfach hatte ich darauf hingewiesen, dass der Rücksetzer um so dynamischer ausfallen dürfte, je weiter der Markt auf der Oberseite übertreibt. Die jüngsten Kursverluste in der Spitze von rund 340 Punkten oder 3,7 Prozent erscheinen angesichts der vorherigen Rally nur wie in Tropfen auf den heißen Stein. Dennoch könnte der DAX bereits früher als erwartet den intakten Aufwärtstrend wieder aufnehmen. In der Vorwoche stabilisierte sich der Markt exakt an der Kombination aus unterer Grenze des aktuellen Rechtecks sowie einer hellgrün eingezeichneten inneren Aufwärtstrendlinie. Bereits bei der Konsolidierung Ende Oktober / Anfang November bot die Gerade Halt. Die entscheidende Frage lautet, ob die ungeduldigen Schnäppchenjäger den etwas deutlicheren Rücksetzer in der Vorwoche als günstige Einstiegsgelegenheit bewerten oder vorerst von  neuen Engagements Abstand nehmen. Die bis in den Januar hinein saisonal günstige Phase spricht für das Lager der Bullen. Erstes Ziel auf der Oberseite bleibt das Rekordhoch, darüber lässt das Rechteck Platz bis rund 9680.

Erfolgt denn ein weiterer Rücksetzer, gilt die Aufmerksamkeit der Zone um 8940 / 8960. Neben einer horizontalen Unterstützung verläuft in dem Bereich auch der 55-Tage-Durchschnitt sowie das 23,6 Prozent Fibonacci-Niveau der übergeordneten Aufwärtsbewegung. Dieser Prozentsatz stellt häufig ein Mindestkorrekturniveau dar, von dem aus wieder der ursprüngliche Trend aufgenommen wird. Wegen der Häufung der verschiedenen Signale knapp unterhalb von 9000 Punkten dürften spätestens auf diesem Niveau wieder verstärkt Neueinsteiger, die bisher die Rally verpasst haben, einsteigen und für eine (temporäre) Gegenbewegung sorgen. Sollte der DAX hingegen auch hier keinen Halt finden, wäre dies ein um so bearischeres Zeichen und würde auf einen kurz- bis mittelfristigen Trendwechsel deuten.

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 Wochenanalyse:

In luftiger Höhe

Nach einer Gewinnserie in den vergangenen beiden Monaten gönnten sich die Käufer Anfang Dezember eine Verschnaufpause auf hohem Niveau. Ob die überfällige Konsolidierung nur der Auftakt ist zu einer mehrwöchigen Korrektur mit möglicher Trendumkehr oder der nach wie vor intakte Aufwärtstrend zügig erneut aufgenommen wird, muss sich erst noch zeigen. Charttechnisch relevante Widerstände sind nicht mehr vorhanden.

Orientierung bietet ein seit 2011 bestehender Aufwärtskanal, wobei derzeit vor allem dessen Mittellinie bei rund 9740 ein mögliches Zielgebiet auf der Nordseite darstellt. Zuletzt wurde die Linie vom Markt im Mai vergeblich attackiert. Allerdings bleibt auch festzustellen, dass sich der Index inzwischen recht weit von der unteren Kanalgrenze sowie der 200-Tage-Linie entfernt hat. Entsprechend groß ist auch das Korrekturpotential. Die genannten Unterstützungen verlaufen im Bereich um 8370 bis 8470.

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 Monatsanalyse:

Fünfstellige Regionen durchaus möglich

Der Monatschart zeigt deutlich die Bedeutung des Kursbereichs um 8000 / 9000. Ähnlich wie im amerikanischen Leitindex S&P 500 ist bei anhaltender Kaufbereitschaft mit einer längerfristigen und sehr nachhaltigen Aufwärtsbewegung zu rechnen, die den DAX deutlich in dreistellige Kursregionen oberhalb von 10.000 Punkten führen sollte. Eine solche Entwicklung werden die Bären aber nicht ohne Gegenwehr geschehen lassen. Ein Pullback ausgehend von 9000 / 9500 an die 8000er-Region ist auf jeden Fall einzuplanen und eröffnet noch einmal eine gute Nachkaufchance.

Die Wahrscheinlichkeit für einen nachhaltigen Ausbruch auf der Oberseite ist zumindest auf längerfristige Sicht klar zu favorisieren. Zwar kann es durchaus noch einmal zu einen erneuten Test der unteren Aufwärtstrendlinie bei derzeit rund 5360 Punkten kommen. Die steigenden Bewegungshochpunkte seit 2003 stimmen aber positiv. Kursrückschläge wurden immer früher zum Einstieg genutzt und verstärken den Druck auf der Oberseite eines möglichen aufsteigenden Dreiecks.

Die Indikatoren weisen in der sehr langfristigen Betrachtung bereits teilweise einen überhitzten Zustand auf. Allerdings können die Signalgeber durchaus über mehrere Monate, sogar Jahre, im oberen Extrembereich laufen, ehe ein Verkaufssignal aktiv wird. Beste Beispiele liefern die Jahre 2004/2005 und 2010 (DSS Bressert). Etwas entspannter ist derzeit noch die Lage im trendfolgenden MACD. Aktuell liegt die MACD-Linie noch deutlich unter den oberen Wendepunkten der vergangenen Jahre (grüner Kasten).

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Posted in: Deutschland

About the Author:

Franz-Georg Wenner ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare und referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD). Bei BÖRSE ONLINE war er sechs Jahre Online-Koordinator und Redakteur mit den Schwerpunkten Nebenwerte Deutschland, Zertifikate und Technische Analyse. Zusätzlich betreute er für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily. Bereits seine Diplomarbeit im Fachbereich BWL der Uni Düsseldorf beschäftigte sich mit der Intermarket-Analyse.

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