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DAX-Chartanalyse: Eine bemerkenswerte Entwicklung

Weder Bullen noch Bären haben derzeit genügend Kraft, um einen neuen Impuls zu starten. Sollten die engen Grenzen aber überwunden werden, wird es spannend. Die DAX-Chartanalyse für den 27. September 2013.

 

Der DAX rührt sich weiterhin nicht vom Fleck. Am Donnerstag lag die Spanne zwischen Tageshoch und Tagestief erneut bei rund 60 Punkten. Erstaunlich ist vor allem, dass der Index seit drei Tagen in der mit 95 Punkten ohnehin nicht weiten Handelsspanne vom Montag pendelt. Da überrascht es natürlich wenig, dass so ganz allmählich zunehmend mehr Anleger die Lust verlieren. Gestern lag das Handelsvolumen auf Xetra bei nur noch 2,6 Mrd. Euro. So ganz allmählich nähern wir uns wieder den dünnen Umsätzen während der Urlaubszeit im Juli und August an.

Aber wir wollen nicht nur kritisieren, denn größere Gewinnmitnahmen blieben trotz der kräftigen Zuwächse in den vergangenen Wochen bisher aus. Wir sehen weiterhin nur eine Konsolidierung über die Zeitebene, der überkaufte Zustand wird also durch eine Seitwärtsbewegung abgebaut. Dies ist grundsätzlich positiv zu werten, denn bereits investierte Anleger sind offenbar kaum bereit, ihre Positionen zu veräußern, während noch nicht investierte oder unterinvestierte Investoren jeden noch so kleinen Rücksetzer zum Einstieg nutzen.

Positiv stimmt zudem, dass der Markt bereits an der ersten, eher schwachen Unterstützung bisher gekauft wird. Im Stundenchart zeigt sich zwischen 8580 bis 8600 ein erster Haltebereich, der seit Mitte September ausgebildet wurde. Aber auch wenn der DAX dieses Niveau unterschreiten sollte, ist das Abwärtspotenzial eher begrenzt. Denn in der zur Monatsmitte etablierten Aufwärtslücke (Fortsetzungslücke) liegt das ehemalige Rekordhoch bei 8557 sowie eine innere Aufwärtstrendlinie.

Richtung Norden scheiterten die Käufer zuletzt ab 8685 / 8690, hier liegt somit die erste Hürde. Auch im Volumendiagramm steigt das Gebirge knapp unterhalb von 8700 an. Sollte der DAX somit über 8700 steigen, könnte es zügig zu einer Aufwärtswelle bis 8750 (Rekord 8770) kommen. In welche Richtung der nächste dynamische Impuls erfolgen wird, lässt sich leider nicht bestimmen. Übergeordnet weist der Trend aufwärts, zugleich ist der Markt kurzfristig aber nach wie vor überhitzt (Verkaufssignal im DSS Bressert). Der Stundenchart zeigt in den vergangenen zwei Tagen aber steigende Tiefpunkte, der Druck auf die Oberseite nimmt somit zu.

 

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Kennzahlen:

 

DAX-Pivot-Punkte für den 27. September:

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Für einige Anleger sind Pivot Punkte vielleicht noch Neuland. Kurz zur Erklärung: Die Pivot Punkte dienen der Kurszielbestimmung und haben ihren Ursprung in den Futures-, Termin- und Forexmärkten. Grundannahme ist, dass die Kursbewegungen des vorherigen Handelstages Einfluss auf den neuen Börsentag haben. Berechnungsgrundlage sind daher Tageshoch, Tagestief und Schlusskurs vom Vortag. Als Ergebnis erhält man drei Widerstandsmarken (Resist R 1-3) sowie drei Unterstützungsniveaus (Support S 1-3).

 

wichtige Chartmarken:

DAXMarken

 

 

Innere Aufwärtstrendlinie bremst den DAX

Durchweg positiv präsentiert sich derzeit der Tageschart. Alle kurz- bis mittelfristigen gleitenden Durchschnitte, Trendlinien und der übergeordnete Wochenchart sowie die Indikatoren  weisen derzeit Richtung Norden und stützen den jüngsten Ausbruch auf das Rekordniveau. Auch das erhöhte Handelsvolumen der vergangenen Tage spricht für eine nachhaltige Bewegung.

Grundsätzlich eröffnet sich dem DAX auf Basis der Rechteck-Methode aber weiteres Potenzial bis 9080 Zähler. Dieses Niveau dürfte der DAX aber nicht ohne eine vorherige Konsolidierung erreichen. Zuletzt scheiterte das Aktienbarometer an einer eher schwachen, inneren Aufwärtstrendlinie, die vor allem in der ersten Jahreshälfte im Vordergrund stand und aktuell bei rund 8800 verläuft.

Zur Beurteilung der weiteren Aussichten stellen Indikatoren eine wertvolle Hilfe dar. Allerdings lassen sich mit den Signalen keine exakten Wendepunkte bestimmen, sie dienen lediglich als Warnung vor überhitzten Marktphasen. Aktuell hat der DAX eher wenig Luft nach oben. Der DSS Bressert notiert bereits seit mehreren Tagen in der nördlichen Zone, ein Verkaufssignal liegt aber noch nicht vor. Der Abstand des DAX zur 21-Tage-Linie (untere rote Linie) befindet sich derzeit auf einem erhöhten Niveau, ab dem es in der Vergangenheit mehrfach zu einer Konsolidierung im DAX kam. Fraglich ist derzeit noch, ob die Kurse den überhitzten Zustand über eine Seitwärtsbewegung oder eine Kurskorrektur abbauen werden.

Sollten die Kurse zur Schwäche neigen, ist der Index auf der Unterseite gut abgesichert. Neben dem alten Rekordniveau um 8550 vermittelt vor allem der Bereich zwischen der steigenden 200-Tage-Linie bei derzeit 7980 bis zur erwähnten Aufwärtstrendlinie bei aktuell 8100 einen sehr zuverlässigen Eindruck und begrenzt das Risiko für mittelfristig ausgerichtete Long-Engagements. Erst wenn der deutsche Aktienindex tiefer zurückfallen sollte, kippt der Trend. Anzeichen dafür sind aktuell aber nicht vorhanden.

 

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Neues Bewegungshoch in Sicht

Auch der dritte Anlauf in diesem Jahr an die seit Herbst 2011 bestehende Aufwärtstrendlinie verlief für die Verkäufer ohne Erfolg. Ein Durchbruch auf der Unterseite wäre sehr negativ gewesen und hätte weiteren Korrekturpotenzial bis mindestens an die wichtige horizontale Unterstützung bei 7400 (April-Tief) geführt.

Stattdessen ist der Blick nun klar noch oben gerichtet, wobei der DAX nun zwingend und auch nachhaltig ein neues Bewegungshoch erreichen sollte, um die Aufwärtsbewegung zu bestätigen. Unmittelbare Widerstände lassen sich im Wochenchart nicht mehr ausmachen. Die Mittellinie (entspricht der oberen Aufwärtstrendlinie im Tageschart) des seit Herbst 2011 bestehenden Trendkanals kann als Orientierungsziel verwendet werden und verläuft nach dem letzten Test im Mai aktuell bei rund 9150 Punkten.

 

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Richtungsweisende Entwicklung

Seit rund 13 Jahren scheitert der DAX an der 8000er-Marke. Während der derzeit noch laufenden dritten Aufwärtswelle markierte der Deutsche Leitindex zwar neue Bewegungshochs mit Kursen von bis zu 8557 Punkten. Im sehr langfristigen Kursverlauf kann aber noch nicht von einem nachhaltigen Ausbruch auf der Oberseite gesprochen werden, da der Index inzwischen nur noch knapp über der runden Schwelle notiert.

Aus rein charttechnischer Sicht ist dies nicht überraschend, denn an der 8000er-Marke steht viel auf dem Spiel. Ähnlich wie im amerikanischen Leitindex S&P 500 ist bei anhaltender Kaufbereitschaft mit einer längerfristigen und sehr nachhaltigen Aufwärtsbewegung zu rechnen, die den DAX deutlich in dreistellige Kursregionen oberhalb von 10.000 Punkten führen sollte. Eine solche Entwicklung werden die Bären aber nicht ohne Gegenwehr geschehen lassen.

Dennoch  ist die Wahrscheinlichkeit für einen Ausbruch auf der Oberseite als leicht erhöht einzuschätzen. Zwar kann es durchaus noch einmal zu einen erneuten Test der unteren Aufwärtstrendlinie bei derzeit rund 5360 Punkten kommen. Die steigenden Bewegungshochpunkte seit 2003 stimmen aber positiv. Kursrückschläge wurden immer früher zum Einstieg genutzt und verstärken den Druck auf der Oberseite eines möglichen aufsteigenden Dreiecks.

Die Indikatoren weisen in der sehr langfristigen Betrachtung bereits teilweise einen überhitzten Zustand auf. Allerdings können die Signalgeber durchaus über mehrere Monate, sogar Jahre, im oberen Extrembereich laufen, ehe ein Verkaufssignal aktiv wird. Beste Beispiele liefern die Jahre 2004/2005 und 2010 (DSS Bressert). Etwas entspannter ist derzeit noch die Lage im trendfolgenden MACD. Aktuell liegt die MACD-Linie noch deutlich unter den oberen Wendepunkten der vergangenen Jahre (grüner Kasten).

 

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Posted in: Deutschland

About the Author:

Franz-Georg Wenner ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare und referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD). Bei BÖRSE ONLINE war er sechs Jahre Online-Koordinator und Redakteur mit den Schwerpunkten Nebenwerte Deutschland, Zertifikate und Technische Analyse. Zusätzlich betreute er für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily. Bereits seine Diplomarbeit im Fachbereich BWL der Uni Düsseldorf beschäftigte sich mit der Intermarket-Analyse.

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