DAX-Chartanalyse: Auf die Plätze, fertig, ….

Offener Schlagabtausch im DAX: Weder die Bullen noch die Bären können neues Terrain erschließen. Aber aufgepasst, heute kann sich das Blatt wenden. Die DAX-Chartanalyse für den 9. Juli 2013.  

 

Neue Woche, altbekanntes Muster: Der DAX schwankt weiterhin recht volatil zwischen der fallenden 21-Tage-Linie und dem von unten kommenden, leicht steigenden 200-Tage-Durchschnitt. Am Montag übernahmen wieder die Bullen das Zepter und holten nahezu die kompletten Verluste vom Freitag auf. Der DAX kämpfte sich bis zur Mittagszeit an die 8000er-Schwelle und lief für den Rest des Tages seitwärts. Unter dem Strich blieb ein „inside day“, d.h. der Markt handelte zum Wochenauftakt innerhalb der Spanne vom vergangenen Freitag. Euphorie am Markt sieht anders aus, aber dennoch bleibt festzuhalten, dass der DAX heue erneut die Chance hat, die hartnäckige Barriere um 8000 / 8030 Punkten zu überwinden.

Im Stundenchart zeigt sich deutlich die hohe Bedeutung der Zone. Seit Ende Juni scheiterte der DAX bereits mehrfach, den Bereich zu überwinden. Die horizontale Barriere wird aktuell verstärkt vom 21-Tage-Durchschnitt, an dem es im vergangenen Monat bereits mehrfach zu einer Richtungsumkehr kam. Sollte heute der Ausbruch erfolgen, fällt eine viel beachtete Bastion der Verkäufer und eine dynamische Kursreaktion könnte erfolgen. Denn auch die sehr geringe Markttiefe zwischen 8000 bis knapp 8200 Punkte deutet auf eine wenig effiziente Zone. Zielbereich wäre aber zunächst der mittelfristige Abwärtstrend bei 8130 / 8100 Zählern. Auf diesem Niveau hätte der DAX 50 Prozent der laufenden Korrekturbewegung seit dem Rekordhoch aufgeholt. Entsprechend positiv wären Anschlusskäufe zu werten. In diesem Fall erscheint ein Anstieg bis an das Allzeithoch möglich.

Prallt der DAX hingegen erneut nach unten ab, dürften die Käufer bald resignieren und den DAX bis an die 200-Tage-Linie bei aktuell 7718 Punkten drücken. Zuletzt bildete sich zwar eine kleine Serie von höheren Bewegungstiefs, die auf ein steigendes Nachfrageinteresse deutet und somit einen Ausbruch begünstigt. So lange der Markt aber nicht liefert und über 8030 steigt, bleiben die Aussichten eher mau.

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Kennzahlen:

 

DAX-Pivot-Punkte für den 9. Juli:

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Für einige Anleger sind Pivot Punkte vielleicht noch Neuland. Kurz zur Erklärung: Die Pivot Punkte dienen der Kurszielbestimmung und haben ihren Ursprung in den Futures-, Termin- und Forexmärkten. Grundannahme ist, dass die Kursbewegungen des vorherigen Handelstages Einfluss auf den neuen Börsentag haben. Berechnungsgrundlage sind daher Tageshoch, Tagestief und Schlusskurs vom Vortag. Als Ergebnis erhält man drei Widerstandsmarken (Resist R 1-3) sowie drei Unterstützungsniveaus (Support S 1-3).

 

 

 

wichtige Chartmarken:

DAXMarken

 

 

 



Die Luft wird enger 

Der Tageschart hinterlässt einen durchwachsenen Eindruck. In der vergangenen Woche kämpfte der Leitindex an vier von fünf Tagen mit der 8000er-Marke und scheiterte jeweils, die runde Schwelle nachhaltig zu überwinden. Die mehrfachen Rücksetzer untermauern die Bedeutung der Zone, denn hier verläuft auch die Oberkante eines Rechtecks, in dem sich der DAX seit dem 20. Juni aufhält. Verstärkt wird der Bereich seit Ende vergangener Woche durch die 21-Tage-Linie.

Der kurzfristige gleitende Durchschnitt hat eigentlich eine eher untergeordnete Bedeutung. Zumindest in der laufenden Konsolidierung seit dem Rekordhoch von Mitte Mai stellt die Signallinie für die Marktakteure aber offenbar einen wichtigen Orientierungspunkt für Gewinnmitnahmen dar. In den vergangenen Wochen drehte der DAX wiederholt am Mittelwert Richtung Süden.

Zugleich engt sich die Handelsspanne ein, denn von unten drückt die viel beachtete und noch leicht steigende 200-Tage-Linie. Am langfristigen gleitenden Durchschnitt ließ sich in diesem Jahr bereits öfters ein Kaufinteresse ausmachen. Verstärkt wird die Unterseite von einem seit Oktober 2011 bestehenden Aufwärtstrend. Zu Wochenbeginn liegt die Spanne zwischen der 200- und der 21-Tage-Linie bei rund 300 Punkten. Mit Blick auf die Vola im DAX ein recht geringer Korridor, der bald durchbrochen werden sollte.

Gelingt per Tagesschluss der Sprung über die 8000 und somit in das obere Rechteck, ist übergeordnet der Weg frei bis zum Rekordhoch bei rund 8550 Zählern. Bei einem neuen Verlaufstief erscheint hingegen ein erneuter Test der bereits im April bewährten horizontalen Unterstützung bei 7450 Zählern sehr wahrscheinlich.

Konstruktiver ergibt sich hingegen die Lage der Indikatoren. Der MACD steht im unteren Extrembereich unmittelbar vor dem Sprung über seine Signallinie und könnte somit schon bald das erhoffte Kaufsignal liefern. Der DSS Bressert bestätigte zuletzt nicht mehr die neuen Verlaufstief im DAX und deutet mit positiven Divergenzen ebenfalls auf eine Erholung.

 

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Kurskorridor auf dem Prüfstand

Auf Wochensicht eröffnete sich für Anleger kürzlich eine gute Einstiegsgelegenheit, denn der DAX testete erfolgreich die untere Begrenzung eines seit Mitte 2011 bestehenden, rund 1500 Punkte breiten Aufwärtskanal. Zuletzt wurde die südliche Zone während der Korrektur Mitte April angelaufen und ebenfalls bestätigt. Im Anschluss erholte sich der Markt, kletterte über die bisherigen Rekordhochs aus 2000 und 2007 und startete erneut in eine Konsolidierung. Gerade an viel beachteten Chartmarken wie langjährigen Rekordhochs setzen oft Gewinnmitnahmen ein und eröffnen eine zweite Einstiegschance für Anleger, die bei der ersten Aufwärtswelle  nicht dabei waren.

Zur Vorsicht mahnt die Tatsache, dass der DAX bereits seit über einem Jahr nicht mehr die obere Begrenzung des Kurkorridors erreichte und sich zuletzt sogar der Druck auf die Unterseite erhöhte. Diese Entwicklung muss nun weiter genau beobachtet werden und könnte ein erstes Signal für eine ausgedehntere Korrektur sein. Noch besteht aber kein Handlungszwang, zumal der DAX nach unten hin gut abgesichert ist. Die Unterkante des Aufwärtskanals verläuft auf Höhe der 200-Tage-Linie bei rund 7720 Punkten. Erst wenn der Markt diese wichtige Bastion sowie die horizontale Zone um 7450 per Wochenschluss unterschreitet, trübt sich die übergeordnete charttechnische Lage ein. Aktuell bleibt die Prognose für den mittel- bis langfristigen Horizont somit noch positiv. Platz nach oben ist ohnehin reichlich vorhanden, denn erst bei knapp 10.000 Punkten verläuft die Oberkante des erwähnten Trendkanals. Zuvor dürfte der DAX aber an runden Kursmarken zu einer Korrektur neigen.

Die Indikatoren mahnen aber bereits jetzt zur Vorsicht. Der DSS Bressert verläuft ausgehend vom überkauften Niveau fallend und lieferte kürzlich ein Verkaufssignal ab, das auch vom trendfolgenden MACD bestätigt wird. Die Wahrscheinlichkeit auf eine Fortsetzung der Korrektur ist unter dem Strich als erhöht einzuschätzen.

 

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10.000 oder 5300 Punkte?

Im Monatschart hat die bisherige Korrektur ausgehend vom Rekordhoch bei 8558 Punkten noch keinen größeren Schaden angerichtet. Bleiben weitere Rücksetzer aus, sollte der DAX die seit 2000 und somit rund 13 Jahren anhaltende große Seitwärtsbewegung endlich nach oben hin auflösen und den „Deckel lüften“. Im Jahr 2007 scheiterte der Markt fast das gesamt Jahr hindurch an einem nachhaltigen Anstieg über das 2000er-Hoch, in 2011 zogen sich die Käufer bereits deutlich tiefer bei rund 7400 Punkten wieder zurück. Noch ist es aber zu früh, von einem nachhaltigen Ausbruch zu sprechen. Ein Monatsschluss unter der 8000er-Marke und damit auch unter den 2007er-Hochs würde berechtigte Zweifel aufkommen lassen.

Mittel- bis langfristig weist der Weg für den DAX aber aufwärts. Seit 2003 lässt sich eine Serie von steigenden Korrekturtiefs ausmachen. Zusammenfassend kann die Entwicklung der vergangenen 13 Jahre auch als großes aufsteigendes Dreieck gewertet werden. Der Sprung in dreistellige Kursregionen an der 10.000er-Marke wäre nur eine Zwischenstation hin zu deutlich höheren Niveaus jenseits der 15.000. Aber das ist noch Zukunftsmusik.

Auch in dieser sehr langfristigen Betrachtung weisen die Indikatoren bereits teilweise einen überhitzten Zustand auf. Allerdings können die Signalgeber durchaus über mehrere Monate, sogar Jahre, im oberen Extrembereich laufen, ehe ein Verkaufssignal aktiv wird. Beste Beispiele liefern die Jahre 2004/2005 und 2010 (DSS Bressert). Etwas entspannter ist derzeit noch die Lage im trendfolgenden MACD. Aktuell liegt die MACD-Linie noch deutlich unter den oberen Wendepunkten der vergangenen Jahre (grüner Kasten).

Dennoch kann ein erneuter Test der langjährigen Aufwärtstrendlinie nicht ausgeschlossen werden. Aktuell verläuft der kritische Bereich um 5300 Punkten.

 

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Posted in: Deutschland

About the Author:

Franz-Georg Wenner ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare und referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD). Bei BÖRSE ONLINE war er sechs Jahre Online-Koordinator und Redakteur mit den Schwerpunkten Nebenwerte Deutschland, Zertifikate und Technische Analyse. Zusätzlich betreute er für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily. Bereits seine Diplomarbeit im Fachbereich BWL der Uni Düsseldorf beschäftigte sich mit der Intermarket-Analyse.

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