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DAX-Chartanalyse: Angst-Modus wird allmählich abgelegt

Wie erwartet zeigen die Aktienmärkte eine Erholung. Doch noch wurden keine wichtigen Hürden zurückerobert. Die DAX-Chartanalyse für den 18. März 2014.

Stundenanalyse:

Es geht doch. In einer durchaus kritischen Situation bewiesen die DAX-Bullen zu Wochenbeginn Mut und wendeten das drohende mittelfristige Verkaufssignal beim deutschen Leitindex ab. Nach Gewinnen von 1,37 Prozent auf 9180 sieht die Welt nun wieder ein wenig angenehmer aus, für Entwarnung ist es aber noch zu früh. International hat der DAX aber wieder Anschluss gefunden. Mit der gestrigen Erholung lag der Index auf europäischer Ebene im Mittelfeld. Die Leitindizes in Griechenland, Italien und Österreich legten zwischen zwei bis 3,3 Prozent zu, in Dänemark, Großbritannien und der Schweiz blieben die Aufschläge hingegen nur bei rund 0,7 Prozent.

Der erste Schritt wäre somit erfolgt, nun müssen Anschlusskäufe für eine Fortsetzung der Erholung sorgen. Broker taxieren den Index rund eine Stunde vor Handelsbeginn bei rund 9180. Die nächste, relevante Herausforderung lauert im Bereich um 9220. Der Stundenchart zeigt auf diesem Niveau eine eher schwache horizontale Barriere. Bei 9250 hätte der DAX bereits 50 Prozent der Korrektur wieder aufgeholt. Eine Rückeroberung wäre auch aus psychologischer Sicht wertvoll und könnte sukzessive immer mehr Investoren in den Markt zwingen. Kursgewinne über die wichtigere Hürde um 9380 erscheinen hingegen für heute wohl etwas zu viel verlangt.

Allerdings wäre es auch nicht überraschend, wenn in den kommenden Stunden eine Seitwärtsbewegung einsetzt. Am Mittwoch wird um 19 Uhr das Ergebnis der Fed-Zinsentscheidung veröffentlicht. Im Blickpunkt steht vor allem das Volumen der monatlichen Anleiheaufkäufe.

Größere Rücksetzer sollte der DAX vorerst aber vermeiden, zumal es kaum tragfähige Unterstützungen in der unmittelbaren Umgebung gibt. Die Zonen um 9100 / 9115 und 9050 / 9070 dürften eine erneute Korrektur nicht aufhalten. Je weiter der DAX zurück fällt, desto mehr kurzfristig ausgerichtete Marktteilnehmer verabschieden sich wieder von ihren spekulativen Positionen und verstärken zugleich den Abwärtsdruck.

DAXST1

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Tagesanalyse:

Angriff abgewehrt

Nach den deutlichen Verlusten in der ersten März-Hälfte befindet sich der Markt auf mittelfristiger Ebene vor einer wichtigen Richtungsentscheidung. Bisher hielt die Kombination aus horizontaler Unterstützung und langfristigen Aufwärtstrend bei rund 8950 / 9000 den Angriffen der Verkäufer stand. Zudem verläuft auf diesem Gebiet auch die Unterkante des aktuell grau eingezeichneten Rechtecks. Etwas weiter südlich bei 8830 stabilisiert zudem die 200-Tage-Linie. Aus Fibonacci-Sicht korrigierte der DAX bisher 38 Prozent der Aufwärtsbewegung seit dem letzten erwähnenswerten Rücksetzer im Sommer vergangenen Jahres. Korrekturen von diesem Ausmaß sind vollkommen normal und wichtig, um nachhaltige Trendbewegungen auszubilden. Aus Fibonacci-Sicht wäre selbst ein Rücksetzer bis an das 50 Prozent-Niveau um 8665 bzw. der 62 Prozent-Marke bei rund 8400 noch akzeptabel.

Bisher blieben diese Erfolge den Bären aber verweht. Der Aufwärtstrend ist noch wie vor gültig, somit bleibt der Blick auf Richtung Norden gerichtet. Im Idealfall stabilisiert sich der DAX im Bereich 8950 / 9000 und setzt sich wieder nach oben ab. Der Markt würde somit auch weiterhin im grau gezeichneten Rechteck bleiben und hätte Platz bis rund 9600. Mutige Anleger können den Rücksetzer zum Positionsaufbau nutzen. Für ein klares Kaufsignal müsste der DAX hingegen das bisherige Rekordhoch bei knapp 9800 überwinden.

Aus Sicht der Indikatoren sind die Chancen auf eine Erholung wieder gestiegen. Zuletzt lieferten der MACD und DSS Bressert frühzeitig Hinweise auf eine Korrektur. Der überkaufte Zustand wurde nun komplett abgebaut, eine Erholung wird wahrscheinlicher.

DAXT

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Wochenanalyse:

DAX bleibt im Kanal gefangen

Seit dem letzten ernst zu nehmenden Crash im Sommer 2011 läuft der DAX in einer von nur kurzen Konsolidierungen gekennzeichneten Aufwärtsbewegung. Maßgeblich auf der Unterseite ist eine seit Herbst 2011 bestehende Haussegerade, die im Jahr 2013 mehrfach angelaufen und bestätigt wurde (hellgrüne untere Linie; s. auch Tageschart). Auch der jüngste Anlauf Mitte März verlief erfolgreich. Zusammen mit der bei rund 9050 verlaufenden  viel beachteten 200-Tage-Linie stellt der Bereich um 9000 eine massive Bastion der Käufer dar. Solange der DAX dieses Niveau behauptet, bleiben die Aussichten auf der mittel- bis langfristigen Zeitebene  bullisch.

Aber auch Richtung Norden scheinen die Grenzen für die kommenden Wochen abgesteckt. Als Spielverderber für die Bullen erwies sich zuletzt eine seit Frühjahr 2012 bestehende Trendlinie (dunkelgrüne Linie), an der es seitdem mehrfach zu Gewinnmitnahmen kam. Erst wenn die bei rund 10.150 verlaufende Gerade überwunden ist, eröffnet sich für den DAX weiterer Spielraum.

Eher Gegenwind kommt derzeit von den Indikatoren. Seit Ende Januar sendet der trendfolgende MACD ein Verkaufssignal und liefert ein Argument für eher schwache Notierungen in den kommenden Wochen. Der Indikator steht zudem derzeit auf einem ähnlich erhöhten Niveau wie im Jahr 2000 und 2007, als der Markt ebenfalls ein Top ausbildete.

DAXW

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Monatsanalyse:

Zwei Szenarien für die Zukunft

Im abgebildeten Monatschart seit 1960 wird vor allem die Bedeutung des Kursbereichs um 8000 / 9000 deutlich. Nach dem Ausbruch aus einer rund 20 Jahre andauernden Seitwärtsbewegung im Jahr 1983 zeigte der DAX bis zur Jahrtausendwende eine ausgeprägte Rally-Bewegung. Mit dem Platzen der Spekulationsblase wurde diese Aufwärtsbewegung in den vergangenen 13 Jahren konsolidiert. In dieser Zeit bildete der Deutsche Aktienindex deutlich steigende Bewegungstiefpunkte aus, was auf einen allmählich steigenden Kaufdruck deutet. Der Sprung über die Hochpunkte aus dem Jahr 2000 und 2007 bei 8200 war somit nur eine Frage der Zeit. Der DAX löste ein sehr bullish aufsteigendes Dreieck nach oben hin auf, aus dem theoretisch Notierungen deutlich jenseits der 10.000er-Marke abgeleitet werden können.

Nach dem nun erfolgten Ausbruch sind zwei grundsätzliche Szenarien denkbar. Aufgrund der Bedeutung der Zone um 8200 wäre eine Rückkehrbewegung und somit ein Retest des Ausbruchsniveau nicht überraschend. Ein möglicher Wendepunkt könnte an der psychologisch wichtigen Schwelle von 10.000 liegen. Ausgehend von einem kurzen Test der fünfstelligen Kursmarke wäre mit einer Korrektur bis in den Bereich von 8200 / 8500 zu rechnen, von dem aus dann eine nachhaltige Aufwärtsbewegung erfolgen würde. Zugleich eröffnet sich Anlegern, die den Einstieg bisher verpassten, auf langfristige Sicht noch einmal eine gute Einstiegsgelegenheit.

In einem zweiten Szenario bleibt ein Test der Zone um 8200 von oben aus. Stattdessen läuft der Markt nach einer recht wahrscheinlichen Konsolidierung bei rund 10.000 weiter aufwärts. Neue Widerstände müssten sich erst noch herausbilden. Unwahrscheinlicher erscheint hingegen ein Rücksetzer unter das Ausbruchsniveau von 8200.

Auf Basis der Indikatoren wäre noch ein wenig Luft nach oben vorhanden. Beachten Sie vor allem den trendfolgenden MACD, der in den vergangenen 13 Jahren eigentlich recht zuverlässig die Wendepunkte beim DAX antizipierte. Noch hat der Signalgeber nicht die Niveaus aus dem Jahr 2000 und 2007 erreicht (rote Linie).

DAXM

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Posted in: Deutschland

About the Author:

Franz-Georg Wenner ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare und referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD). Bei BÖRSE ONLINE war er sechs Jahre Online-Koordinator und Redakteur mit den Schwerpunkten Nebenwerte Deutschland, Zertifikate und Technische Analyse. Zusätzlich betreute er für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily. Bereits seine Diplomarbeit im Fachbereich BWL der Uni Düsseldorf beschäftigte sich mit der Intermarket-Analyse.

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