Aixtron – keine Panik, alles verläuft ganz normal

Bereits seit Jahresbeginn entwickelt sich der TecDAX wesentlich besser als MDAX und DAX, die wichtigsten Trends weisen unverändert aufwärts. Ausnahmen bestätigen aber auch hier die Regel. Mit minus 42 Prozent seit Januar zeigt Aixtron ebenfalls einen klaren Trend. Und der bietet viele Chancen.

Mit Technologieaktien konnte man in den vergangenen sieben Monaten eigentlich kaum falsch liegen. Von den 30 Indexwerten notieren 24 höher, 19 rückten prozentual zweistellig vor, für sechs Papiere ging es sogar um mehr als 50 Prozent aufwärts. Bei Morphosys, Evotec, LPKF und Aixtron leuchten hingegen Verluste von mehr als zehn Prozent auf. Besonders bitter ist die Bilanz vor allem für den Aachener LED-Maschinenhersteller.

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Genau hinschauen

Warum einige Experten die Papiere seit Monaten zum Kauf empfehlen, ist sehr fragwürdig. Rein fundamental ist der Wert auf Basis der Gewinnschätzungen für 2016 mit einem KGV von 18 nicht gerade als Schnäppchen einzustufen. Immerhin, in den vergangenen Jahren wurden teilweise auch deutlich höhere Aufschläge bezahlt. Auch KBV und KUV locken nicht gerade mit besonderen Relationen. Gleiches gilt für die Zahlen des ersten Semesters. Die Ergebnisse lagen vor allem aufgrund von Währungsgewinnen über den Schätzungen. Zudem haben die Aachener ihre Berichtserstattungsmethode beim Auftragseingang verändert, bei der Interpretation muss man daher besonders vorsichtig sei. Statt nur Equipment-Aufträge mit einzubeziehen, enthalten die Daten nun auch Service+Ersatzteile, die bei rund elf bis zwölf Mio. Euro pro Quartal liegen. Am 28. Juli wird der nächste Bericht erwartet, die jüngste Gewinnwarnung von Konkurrent Cree lässt nicht viel Luft nach oben.

Reißleine gezogen

Einige skeptische Analystenkommentare führten am Donnerstag zu kräftigen Verlusten, zugleich sprang das Handelsvolumen auf 17,4 Mio. Euro und lag markant über dem Sechs-Monats-Durchschnitt von 9,2 Mio. Euro. Hier sind offenbar auch einige größere Adressen ausgestiegen, nachdem die Papiere auf ein Sechs-Jahres-Tief rauschten.

Wie geht es weiter? Der Chart liefert hier eine klare Antwort: abwärts! Alle wesentlichen Trends weisen seit Jahren Richtung Süden, der nun erfolgte Rücksetzer unter das Mai-Tief war nur eine Frage der Zeit. Allerdings kann es kurzfristig durchaus zu Erholungen kommen. Mit minus 13 Prozent zur 21- und minus 32 Prozent zur 200-Tage-Linie hat sich der Wert bereits recht deutlich von wichtigen Gleitenden Durchschnitten nach unten abgesetzt. Die bisherigen Jahrestiefs im Februar und Mai wurden bei einer negativen Differenz zur langfristigen Signallinie von 32 bis 34 Prozent ausgebildet. Zudem notiert die Aktie an der Unterseite eines noch  recht jungen Abwärtskanals. Schnäppchenjäger könnten den gestrigen Ausverkauf nutzen und eine Erholung bis 5,90 Euro einleiten. Spätestens aber ab 6,90 Euro dürfte der Impuls wieder auslaufen, hier verläuft die Oberseite der Range. Kurserholungen endeten zuletzt häufig ab einer positiven Differenz zur 21-Tage-Linie von acht Prozent.

Tradesignal Online. Tradesignal® ist eine eingetragene Marke der Tradesignal GmbH. Nicht autorisierte Nutzung oder Missbrauch ist ausdrücklich verboten.

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Fazit: Kurzfristige Gegenbewegungen sind durchaus zu erwarten, der übergeordnete Trend weist aber klar abwärts. Erst oberhalb von acht Euro steigt die Wahrscheinlichkeit für eine Bodenbildung. Sollten die anstehenden Quartalszahlen keine grundlegende Besserung zeigen, dürfte im weiteren Jahresverlauf die seit 2003 gültige Aufwärtstrendlinie bei derzeit rund 4,25 Euro angelaufen werden. Hier liegen auch einige Wendepunkte aus 2008.

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Posted in: Aktien, Deutschland

About the Author:

Franz-Georg Wenner ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare und referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD). Bei BÖRSE ONLINE war er sechs Jahre Online-Koordinator und Redakteur mit den Schwerpunkten Nebenwerte Deutschland, Zertifikate und Technische Analyse. Zusätzlich betreute er für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily. Bereits seine Diplomarbeit im Fachbereich BWL der Uni Düsseldorf beschäftigte sich mit der Intermarket-Analyse.

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