By 27. November 2013 Read More →

Tesla und Facebook waren gestern, Biotech bleibt der Sektor der Stunde

Zu Wochenbeginn stahlen die US-Technologiewerte einmal mehr den Blue Chips die Show. Während in Deutschland in diesem Jahr MDAX und TecxDAX deutlich besser performten als der DAX, trumpfen auch die Papiere aus der zweiten und dritten Börsenreihe an der Wall Street groß auf.

Am Montag kletterte der technologielastige Nasdaq Composite erstmals seit 13 Jahren wieder über die Marke von 4000 Punkten. Seit Januar legte der Index um rund 33 Prozent zu, rund zehn Prozentpunkte mehr als der Dow Jones.

Der Chart zeigt die Entwicklung des Nasdaq 100 und somit der 100 größten Aktien aus dem Nasdaq Composite seit Anfang 2010. Ähnlich wie auch der S&P 500 laufen die Kurse in einem Aufwärtskanal, wobei der US-Leitindex vor wenigen Wochen die obere Grenze dieser Range verlassen hat. Aus diesem Blickwinkel verfügen die Techwerte somit noch über viel Nachholpotenzial, denn der Nasdaq Composite steht derzeit deutlich unter der oberen Begrenzung des Kanals bei rund 3700 Punkten. Ausgehend vom aktuellen Kursniveau wäre somit rund acht Prozent Luft nach oben.

Tradesignal Online. Tradesignal® ist eine eingetragene Marke der Tradesignal GmbH. Nicht autorisierte Nutzung oder Missbrauch ist ausdrücklich verboten.

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Auch ein weiterer Signalgeber zeigt aktuell noch keinen überhitzten Zustand. Im Kurs ist die 200-Tage-Linie eingezeichnet sowie unter dem Chart der prozentuale Abstand zwischen Index und dem langfristigen gleitenden Durchschnitt. Derzeit notiert der Nasdaq 100 rund 13 Prozent über der Signallinie. In den vergangenen drei Jahren neigten die Techwerte vielfach erst ab einer Differenz von rund 16,5 Prozent zu einer Atempause. Wichtig zu wissen: Konsolidierungen können über zwei Arten erfolgen. Entweder als Kurskorrektur wie im Frühjahr 2010 und 2012 oder über eine  Seitwärtsbewegung wie in der ersten Jahreshälfte 2011.

Zumindest in den vergangenen zwei Wochen geht das Anstiegstempo des Nasdaq Composite deutlich zurück. Seit dem 15. November tritt der Index nahezu auf der Stelle. Bei den einzelnen Indexmitgliedern fällt die Bilanz hingegen wesentlich differenzierter aus. Kräftige Kursgewinne in einigen Sektoren gleichen die Verluste aus anderen Branchen aus und führen im Ergebnis dazu, dass das Techbarometer an Aufwärtsdynamik verliert. Vor allem der Bereich Health Care sticht mit einer starken Performance hervor. Allein seit der Monatsmitte legte der Sektor um gut drei Prozent zu, wie die Experten von Bespokeinvest ermittelt haben. Aktien wie Biogen Idec, Celgene und Vertex trumpfen nach wie vor mit einer hohe Relativen Stärke auf und sind klare Outperformer am amerikanischen Aktienmarkt. Am unteren Ende der Rangliste stehen hingegen Techwerte, die in den vergangenen Monaten sehr gut liefen, seit Mitte des Monats aber im Durchschnitt um gut ein Prozent einbüßten. Kräftig abwärts ging es besonders für eBay, Ross Stores, Facebook und Tesla, die Abschläge belaufen sich auf sechs bis elf Prozent. Investoren, die in diesen medial deutlich mehr präsenten Werten übergewichtet waren und Biotechwerte vernachlässigten, hatten zuletzt das Nachsehen.

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Mit Blick auf den Kursverlaufs des iShares Nasdaq Biotech-Index stellt sich allerdings die Frage, wie lange die Outperformance des Sektors noch anhalten kann. Seit Jahresbeginn kann eine spürbare Zunahme der Aufwärtsdynamik beobachtet werden, die entsprechende dunkelgrüne Aufwärtstrendlinie verläuft steiler. Nach dem kürzlich erfolgten Sprung über die Barriere um 215 Dollar steht der ETF erneut an der oberen Begrenzung des aktuell gültigen Kurskorridors. Bisher scheiterten in diesem Jahr mehrere Versuche, die Barriere zu überwinden. Sollte die Relative Stärke hingegen anhalten, könnte im Rahmen einer vielleicht finalen Aufwärtswelle sogar eine noch nicht bestätigte obere Gerade bei 241 Dollar angelaufen werden. Auf der Unterseite scheint das Risiko hingegen eher begrenzt, denn neben der Unterstützung um 215 Dollar begrenzt auch der Aufwärtstrend um 200 Dollar das Risiko. Wer noch nicht investiert ist sollte kurzfristig aber abwarten, wie sich der Kurs an der Kanalobergrenze verhält.

Tesal-Rally nicht überzeugend 

Als Gegenbeispiel der Chart von Tesla. Die Kerzengröße ist in diesem Kursbild abhängig von den Umsätzen am jeweiligen Tag. Je breiter eine Kerze ist, desto größer war das Volumen. Mit Beginn der Rally im April hätte man eigentlich annehmen können, dass mit steigenden Kursen auch die Umsätze deutlich anziehen. Der Candle-Volume-Chart zeigt eine andere Entwicklung, denn während der Rally von Mai bis September nutzten offenbar immer wieder Investoren die Euphorie, um größere Positionen abzubauen. Die Anzahl der negativen, dicken roten Kerzen ist deutlich größer als die weißen Candles. Rückblickend erscheint das Fundament der Aufwärtsbewegung somit sehr brüchig und nicht durch Volumen unterlegt. Dennoch wäre es falsch, nach den Verlusten von 38 Prozent seit dem Rekordhoch Panik zu verbreiten. Bisher korrigierte die Aktie lediglich 23 Prozent der vorherigen Aufwärtsbewegung, eine ganz normale und gesunde Bewegung. Selbst ein Rücksetzer in zweistellige Kursregionen, entsprechend dem 38,2 Prozent-Fibonacci-Niveau der Rally bei 91 Dollar, wäre noch im Rahmen. Ab Kursen von weniger als 72 Dollar wird es aber kritisch für die Aktie.

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About the Author:

Franz-Georg Wenner ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare und referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD). Bei BÖRSE ONLINE war er sechs Jahre Online-Koordinator und Redakteur mit den Schwerpunkten Nebenwerte Deutschland, Zertifikate und Technische Analyse. Zusätzlich betreute er für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily. Bereits seine Diplomarbeit im Fachbereich BWL der Uni Düsseldorf beschäftigte sich mit der Intermarket-Analyse.

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