Schwergerwichte verlieren in der Gunst der Anleger
Themen des Tages: Commerzbank und Telekom auf dem Gipfel +++ Bayer und BASF mit relativer Schwäche +++ K+S-Chef äußert sich
So ganz allmählich läuft auch die heimische Berichtssaison aus und als Investor drängt sich verstärkt die Frage in den Vordergrund, welche Faktoren neu (Aufwärts-) Fantasie an den Märkten entfachen könnten. Die zuletzt veröffentlichten Unternehmensergebnisse bewegten wenn überhaupt nur die Kurse der entsprechenden Einzelwerte, aber nicht wesentlich den Gesamtmarkt. Lediglich die auf Wochensicht sehr ordentlichen Gewinne von 5,8 Prozent bei der Deutschen Telekom dürften auch dem DAX auf die Beine geholfen haben. Zwar zählen die Bonner mit einer Indexgewichtung von aktuell rund vier Prozent nicht mehr zu den Schwergewichten. Dennoch wirken sich Kursveränderungen der Telekom-Aktie deutlicher auf den DAX aus als die auf Wochensicht ebenfalls starken Aktien der Commerzbank oder von Henkel. Die Nummer zwei hinter der Deutschen Bank haussierte in den vergangenen fünf Handelstagen zwar um 16 Prozent, Kursveränderungen fließen aber nur zu 0,9 Prozent in die Berechnung des DAX ein. Eine schwache Vorstellung lieferten hingegen die Indexschwergewichte BASF und Bayer ab. Die Gewichtung der beiden Pharma- und Chemiewerte liegt bei knapp 20 Prozent. In der vergangenen Woche ging es hingegen um 4,5 bzw. drei Prozent abwärts. Es wäre nicht das erste Mal, dass zum Ende einer bereits recht reifen Rally noch einmal schwache Werte nach oben gespült werden, während sich die starken Hände bei den wichtigen Aktien bereits verabschieden.
Zum heutigen Handelstag
Zumindest in dieser Woche ist der Fokus klar auf die vier Sorgenkinder im DAX gerichtet. Morgen berichtet ThyssenKrupp über die Geschäftsentwicklung im abgelaufenen Quartal. Im frühen Geschäft am Montag verabschieden sich Anleger vom Stahlkonzern, die Aktie übernimmt mit Verlusten von rund 1,5 Prozent die rote Laterne im DAX. Grund sind Gerüchte über eine Kapitalerhöhung im August oder September im Volumen zwischen 800 bis einer Mrd. Euro. Zahlen werden zudem von E.ON sowie K+S erwartet. Der Rohstoffkonzern legt zu und bestimmt weiterhin die Schlagzeilen. K+S-Chef Norbert Steiner versuchte am Wochenende die Investoren zu beruhigen und betonte in der Tageszeitung „Die Welt“, dass es am Markt bei den Preisen noch zu keinen Anpassungen kam. Auch die Gefahr eines Abstiegs aus dem DAX sieht der Konzernlenker durchaus als gegeben, dies hätte aber keinen Einfluss auf die operativen Geschäfte. Am Mittwoch schließt dann RWE die DAX-Bilanzsaison ab, dazu kommen die BIP-Zahlen für das abgelaufene Quartal aus Deutschland und Frankreich.
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