Nokia – das Warten hat ein Ende
Aktien von Nokia starten mit Kursgewinnen in den Handel. Wie erwartet lüftete Konzernchef Stephen Elop auf dem Mobile World Congress 2013 in Barcelona einige Einblick in die neue Strategie. Der Zeitpunkt ist günstig, denn die Aktie steht an einem Wendepunkt.
Die wichtigste Mobilfunkmesse der Welt lässt nicht nur die Herzen der Tech-Fans höher schlagen. Auch an den Aktienmärkten entscheiden die Produktpräsentationen darüber, ob Analysten den Daumen für einen Wert heben oder senken. Gleich zu Wochenbeginn stand vor allem Nokia unter verschärfter Beobachtung.
Inzwischen sickerten erste Details durch. Die Finnen greifen künftig mit zwei günstigeren Smartphone-Modellen auch im mittleren Preissegment an. In Deutschland sollen Kunden ab dem zweiten Quartal das preisgünstigste Windows 8-Phone Lumina 520 für 199 Euro erhalten, die etwas besser ausgestattete Version Lumina 720 gibt es für 379 Euro. Der Plan ist, Innovationen aus den Spitzenmodellen erschwinglicher zu machen, erklärte Konzernchef Stephen Elop. Nokia bietet somit über fünf Lumina-Modelle künftig alle Preisklassen ab. Die Geräte sollen zunächst in den asiatischen Ländern auf den Markt kommen. Im Billigsegment wird Nokia mit dem Modell Nokia 105 für lediglich 15 Euro auf Kundenfang gehen. Das mögliche Zweit-Handy soll eine Akkulaufzeit von bis zu 35 Tagen haben. Über Email- und Internet-Zugriff sowie eine Kamera verfügt das etwas hochwertigere Nokia 301 für 89 Euro.
An der Börse wechselten rund eine Stunde nach Handelsbeginn bereits rund 1,3 Millionen Papiere auf Xetra den Besitzer. Obwohl der Konzern nicht wie von einigen Experten erhofft ein neues Flaggschiff präsentierte, legt der Kurs um 1,4 Prozent auf 2,90 Euro zu und entfernt sich damit ein wenig von der kritischen Schwelle bei 2,78 / 2,80 Euro. Vor wenigen Tagen rutschte die Aktie unter den seit Juli bestehenden Aufwärtstrend und sendete ein bearisches Signal. Wichtiger ist aber die Unterstützung um 2,80 Euro. Fällt der Wert per Tagesschluss darunter, dürften Schnäppchenjäger erst wieder bei Kursen um 2,45 Euro für eine gewisse Stabilisierung sorgen. Im ungünstigen Fall geht es weiter abwärts bis zwei Euro. Richtung Norden stellt das Februar-Hoch bei knapp 3,12 Euro eine gute Orientierung dar und eröffnet bei einer Rückeroberung Chancen bis 3,50 Euro.