By 26. März 2013 Read More →

Mit der Notenbank spekulieren

Fluchtwährungen rücken mit der Krise in Zypern wieder verstärkt in den Fokus. Dazu zählt auch der Schweizer Franken. Im vergangenen Jahr musste die Notenbank 188 Mrd. Franken aufwenden, um die Deckelung bei 1,20 zu halten. Anleger können von den Eingriffen profitieren.

Droht Investoren in Spanien, Italien oder auch Malta das gleiche Schicksal wie jenen in Zypern? Auf der Suche nach einer sicheren Währung steht daher der Schweizer Franken wieder ganz oben auf der Liste. Schlecht für die Schweizer Wirtschaft, denn der massive Kapitalzufluss aus dem Ausland verstärkt die Aufwertung der Währung, den die Schweizer Notenbank mit allen Mitteln verhindern will. Bei ihrer vierteljährlichen geldpolitischen Lagebeurteilung am 14. März betonten die Währungsstrategen erneut ihre Absicht,  in unbegrenzter Höhe Fremdwährungen zu kaufen um die Deckelung bei 1,20 Franken zu halten. Im vergangenen Jahr hat die Notenbank dafür 188 Mrd. Franken aufgewendet, 2011 waren es lediglich 17,8 Mrd. Franken. Die Fremdwährungsreserven sind damit auf mehr als 400 Mrd. Franken angeschwollen – das entspricht fast 75 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Im Februar 2013 beliefen sich die Währungsreserven auf 427,5 Mrd. Franken, ein Großteil davon ist in Staatsanleihen investiert.

Auf dem ersten Blick läuft es für die Schweizer Wirtschaft und damit auch für den Arbeitsmarkt rund. Während in Europa die Arbeitslosenquote bei knapp 12% liegt, sind in der Eidgenossenschaft lediglich gut drei Prozent ohne Job. Kritisch ist hingegen die Entwicklung bei den Verbraucherpreisen zu werten. Im vergangenen Monat sank der Wert um 0,3% gegenüber dem Vorjahr und verzeichnete den 17. Rückgang in Folge. Die längste Negativserie seit mindestens 1971 verstärkt Sorgen vor einer Deflation.

Um einer weiteren Aufwertung des Franken zu begegnen, könnte die Schweizer Notenbank negative Zinssätze auf Überschussreserven einführen. Der Gedanke dabei: Ehe die Banken für das Hinterlegen von Geld etwas bezahlen, werden sie es vorher in die Wirtschaft stecken. Thomas Mosern, stellvertretendes Mitglied des Direktoriums der Notenbank, hält diese Idee durchaus für eine Option.

 

Tradesignal Online. Tradesignal® ist eine eingetragene Marke der Tradesignal GmbH. Nicht autorisierte Nutzung oder Missbrauch ist ausdrücklich verboten.

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Die Chancen stehen daher gut, dass sich der Franken in den nächsten Monaten weiter in einer engen Spanne leicht oberhalb der 1,20er-Marke bewegen könnte. Wer mit Discount-Optionsscheinen dabei sein möchte, schaut sich die WKN DZB4XB mit Laufzeit Juni und Cap bei 1,21 Franken an. Wer hingegen das Cap bei der Grenze von 1,20 haben möchte, setzt auf einen Capped-Call mit der WKN DZE8G7 und einer Laufzeit bis Mitte Dezember 2013. Die Maximalrendite liegt bei 14,2% p.a.

 

Aktienmarkt langsam heiß gelaufen

„Hopp Schwiiz“ – der Schlachtruf der Schweizer Fußballfans für die Nationalmannschaft inspirierte in den vergangenen Monaten wohl auch die Anleger an der Börse in Zürich. Bestes Beispiel ist der Leitindex SMI: Seit Mitte November kletterte der Kursindex um knapp 20 Prozent. Im Vergleich dazu hinkt der DAX Kursindex mit rund 13 Prozent Zuwachs deutlich hinterher. So ganz allmählich scheint die Höhenluft den Bullen aber die Puste zu nehmen. Mitte des Monats scheiterte das Aktienbarometer zwei Mal am eher schwachen Widerstand bei 7900 Punkten. Wenig überzeugend sind auch die Signale des MACD. Der trendfolgende Indikator lieferte nicht nur ein frisches Verkaufssignal, sondern bildete zuletzt auch eine negative Divergenz aus. Abgerundet wird das Bild im Kursverlauf des SMI durch eine Shooting Star, der sich zuletzt im übergeordneten Wochenchart bildete. Ein Abwärtsimpuls bis an einem noch nicht bestätigten Aufwärtstrend bei 7580 Punkten muss auf jeden Fall eingeplant werden. Verlässlicher erscheint aber erst die Unterstützung um 7530 Zähler. Die 55-Tage-Linie sowie das 23,6% Fibonacci-Retracement sollten einige Käufer anlocken und stellt ein gutes Niveau für Gewinnmitnahmen aus Short-Positionen dar. Bleibt die Korrektur hingegen aus, sendet der Schweizer Index erst mit einem Tagesschluss über 7900 Punkten ein neues Kaufsignal.

Tradesignal Online. Tradesignal® ist eine eingetragene Marke der Tradesignal GmbH. Nicht autorisierte Nutzung oder Missbrauch ist ausdrücklich verboten.

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Mit Material von Feingold Research.

 

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About the Author:

Franz-Georg Wenner ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare und referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD). Bei BÖRSE ONLINE war er sechs Jahre Online-Koordinator und Redakteur mit den Schwerpunkten Nebenwerte Deutschland, Zertifikate und Technische Analyse. Zusätzlich betreute er für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily. Bereits seine Diplomarbeit im Fachbereich BWL der Uni Düsseldorf beschäftigte sich mit der Intermarket-Analyse.

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