By 18. Oktober 2013 Read More →

Gebt Gas, wir wollen Spaß

Themen des Tages:  Gold und EUR/USD mit deutlicher Bewegung +++  QE bis zum bitteren Ende +++ US-Bären in Not

 

 

Zu Beginn wollen wir uns zwei Charts anschauen, EUR/USD sowie den Goldpreis. Während der Euro gegenüber dem Greenback auf ein acht-Monatshoch kletterte, sprang der Goldpreis um rund drei Prozent nach oben und knackte den kurzfristigen Abwärtstrend. Nun löst bekanntlich eine lange weiße Kerze noch keine Trendwende aus. Aber die gestrigen deutlichen Reaktionen bei diesen beiden wichtigen Seismographen sollten nicht unbeachtet lassen. Noch ist es zu früh, von einer nachhaltigen Bewegung zu sprechen. Aber vor allem die Tatsache, dass der Dollar auf breiter Front zur Schwäche neigt, darf aktuell nicht unerwähnt bleiben. Ähnlich wie der Euro zeigt sich  auch im britischen Pfund erst seit wenigen Wochen eine deutliche Verlagerung weg vom Greenback. Wesentlich klarer verlaufen die Trendbewegungen bereits in anderen, für europäische Anleger eher exotischen Währungspaaren wie dem Australischen Dollar gegenüber dem US-Dollar. In den vergangenen Monaten bildete sich eine nahezu perfekte Bodenumkehr aus, inzwischen läuft der Trend klar in Richtung Aufwertung des Aussie. Wenig überraschend, schließlich liegt der Leitzins in Australien bei 2,5 Prozent, verglichen mit null bis 0,25 Prozent in den USA. Dazu kommt noch ein ordentlicher Schuss China-Fantasie, denn die Konjunkturentwicklung dort (in der Nacht kamen gute Daten zum BIP Q3) beeinflusst natürlich stark die vom Rohstoffgeschäft abhängige australische Wirtschaft.

 

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Inzwischen kristallisiert sich immer mehr heraus, dass die Fed bis zum „Sankt-Nimmerleins-Tag“ ihre lockere Geldpolitik beibehalten dürfte. Gerade auch die jüngste Entwicklung in Washington spielt natürlich den taubenhaften Fundamentalisten im Fed-Gremium in die Karten und liefert neue Argumente für ihre sehr expansive Geldpolitik. Keine gute Ausgangslage für den Greenback, der massiv unter Druck steht – oder vielleicht auch unter Druck stehen soll. In Zeiten einer normalen Geldpolitik müssen negative realwirtschaftliche Entwicklungen auch einen bereinigenden Effekt haben, der die Aktienmärkte belastet. Was wir seit Monaten, eher Jahren sehen ist aber das Gegenteil. Auf kleinste Gewitterwolken am Konjunkturhimmel wird bereits reagiert. Schön für die Aktienmärkte – zumindest bis auch diese Blase platzt. Schlecht für den Greenback, wobei natürlich auch die Abwertung sehr gut gespielt werden kann.

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Bereits in der kommen Woche wird sich zeigen, wie die Stimmung am Markt ist. Einige verzögerte Datenveröffentlichungen werden nachgeholt, vor allem am Dienstag wird es spannend. Der für die US-Notenbankpolitik wichtige und eigentlich am 4. Oktober zur Veröffentlichung angestandene Arbeitsmarktbericht für September wird am 22. Oktober herausgegeben. Spannend wird dann besonders die Argumentation sein. Bei guten Daten könnte es heißen, dass diese wegen der Haushaltssperre ohnehin keine Aussagekraft hätten. Enttäuschen die Zahlen, werden die Erwartungen an die kommenden Berichte weiter nach unten genommen. Ohnehin ist zu befürchten, dass es auf dem US-Arbeitsmarkt kaum zu deutlichen Nachholeffekten kommen wird, da der Bundeshaushalt nur bis zum 15. Januar freigegeben ist und Anfang Februar die Schuldenobergrenze erneut in den Fokus rückt. Unternehmen halten sich in diesem Umfeld mit Neueinstellungen zurück, was wieder auf den Konsum durchschlägt. Schlecht für die US-Wirtschaft, vor allem mit Blick auf das wichtige Weihnachtsgeschäft in den kommenden Wochen. Die Fed wird weiter Gas geben.

 

 

Zum heutigen Handelstag

Am Mittwoch erreichte der DAX ein Rekordhoch, gestern legte der marktbreite S&P 500 nach. Und wie so oft bereits in der Geschichte stehen beide Indizes vor nicht zu unterschätzenden Hürden. In der DAX-Analyse habe ich auf die innere Aufwärtstrendlinie verwiesen, wesentlich robuster ist die unmittelbar bevorstehende Hürde im US-Index. Aktuell steht das Aktienbarometer bei 1733, zwischen 1740 bis 1760 verläuft die obere Grenze eines seit Ende 2009 bereits mehrfach bestätigten Trendkanals. In diesem Jahr scheiterte der Index bereits bei drei Anläufen, ob die Bullen nun mehr Kraft haben, wird sich in den nächsten Tagen zeigen. Mit der Aussicht auf grenzenlos billiges Geld könnte der Sprung gelingen. Aktuell scheint das Potenzial auf der Oberseite noch limitiert.

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Nach unten ist der S&P gut abgesichert. Als perfektes Einstiegssignal diente in diesem Jahr die 100-Tage-Linie. Im Juni, August und zuletzt vor wenigen Tagen folgte nach jedem Test eine dynamische Erholung, aktuell liegt der Durchschnitt bei 1665 Zählern. Sollte die Signallinie sowie das August-Tief bei 1630 Punkten unterboten werden, liegen weitere Korrekturziele bei 1600 und vor allem auf Höhe der 2000 / 2003er-Hochpunkte um 1550 / 1570 Punkten. Bei weiteren Abgaben kippt der mittelfristige Trend auf bearisch. Langfristig besteht allerdings kein Grund zur Sorge. Auch eine heftige Korrektur von 16 Prozent ändert noch nichts an der  Gültigkeit des langfristigen Aufwärtstrends, der aktuell bei rund 1430 Punkten verläuft.

 

 

 


Zur Verfügung gestellt von: Forexpros dem Aktien Portal

 

About the Author:

Franz-Georg Wenner ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare und referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD). Bei BÖRSE ONLINE war er sechs Jahre Online-Koordinator und Redakteur mit den Schwerpunkten Nebenwerte Deutschland, Zertifikate und Technische Analyse. Zusätzlich betreute er für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily. Bereits seine Diplomarbeit im Fachbereich BWL der Uni Düsseldorf beschäftigte sich mit der Intermarket-Analyse.

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