Fed, Gold, Zinsen und BMW – Vorentscheidung um 14.30 Uhr

Themen des Tages:  US-Arbeitsmarkt auf Erholung +++ Prognosen für den heutigen Bericht +++ Tapering am 18. September? +++ BMW auf der Überholspur

Datenseitig zieht heute der US-Arbeitsmarktbericht die gesamte Aufmerksamkeit auf sich. Bereits gestern zeigten die Zahlen des Arbeitsmarkt-Dienstleisters ADP (176.000 neue Stellen, Erwartung 178.000), dass sich die Erholung auf dem amerikanischen Arbeitsmarkt weiter fortgesetzt hat. Auch die Entwicklung bei den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe (Rückgang im Vergleich zur Vorwoche von 9000 auf 323.000 Anträge, Erwartung: 330.000) untermauern die wieder etwas optimistischere Stimmung. In eine ähnliche Richtung zeigte auch der Einkaufsmanagerindex für den wichtigen Dienstleistungsbereich (ISM-Index), der im September auf den höchsten Stand seit fast acht Jahren kletterte. Von daher erscheinen die für heute angesetzten Konsensschätzungen durchaus realistisch. Analysten erwarten nach 162.000 Stellen im Juli 175.000 bis 180.000 neu geschaffene Stellen im August. Die Arbeitslosenquote wird unverändert bei 7,4 Prozent erwartet.

Quelle: markt-daten.de

Quelle: markt-daten.de

Fazit: Überraschungspotenzial besteht weitgehend nur auf der Unterseite, d.h. mit kräftigeren Marktreaktionen ist vor allem dann zu rechnen, wenn der Arbeitsmarktbericht klar enttäuscht. Sollten hingegen die Prognosen erfüllt oder sogar übertroffen werden, verfestigen sich die Erwartungen, dass die Fed auf ihrer nächsten Sitzung am 18. September eine Rückführung der Anleihekäufe beschließt (Tapering). Zuletzt deutete die Notenbank an, dass im Bereich von sieben Prozent die Wertpapierkäufe langsam enden könnten. Am Markt wird inzwischen klar mit einer entsprechenden Ankündigung der Fed gerechnet. So fiel der Gold-Preis in den vergangenen Tagen von 1415 auf 1365 Dollar, noch klarere Signale kommen aber vom richtungsweisenden Anleihemarkt. Erstmals seit über zwei Jahren kletterte am Morgen die richtungsweisende 10jährige US-Rendite über die Marke von drei Prozent. Zur Einordnung: Ende April wurden noch 1,6 Prozent aufgerufen. Sollte sich nun auch die Lage in Syrien entspannen, dürften die steigenden Zinsen den Druck auf die Aktienmärkte weiter erhöhen.

Quelle: stockcharts.com

Zum heutigen Handelstag

Unter dem Strich ehe maue Vorgaben lassen auch beim DAX zunächst keine großen Sprünge erwarten. Broker taxieren den Index rund 0,2 Prozent tiefer bei 8220 Punkten. In den USA retteten die wichtigsten Indizes nur einen Teil der frühen Gewinne in den Feierabend. So stieg der S&P 500 um 0,12 Prozent auf 1655 Punkte, zu Handelsbeginn lag das Barometer bei 1659 Zählern. An der Wall Street lag das Gewinner- zu Verlierer-Verhältnis bei 2285 zu 1622, das Auswärtsvolumen erreichte 61 Prozent.

Während der DAX eher auf der Stelle tritt, zeigen einzelne Werte eine wesentlich dynamischere Entwicklung. Gute Absatzzahlen ließen gestern die BMW-Aktie um sechs Prozent haussieren. Mit Folgen für die charttechnischen Aussichten, denn die Aktie ließ den zähen Widerstandsbereich bei 74 und 76 Euro hinter sich und schoss auf ein frisches Rekordhoch. Sollte das erhöhte Niveau auch auf Wochenschlussbasis verteidigt werden, liegt dank des kräftigen Anstiegs beim Handelsvolumen ein fast lehrbuchmäßiger Ausbruch vor. Aus rein charttechnischer Sicht ist die BMW-Aktie gegenüber VW oder Daimler aktuell klar zu bevorzugen.

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