By 20. März 2013 Read More →

Entscheidung beim Branchenprimus

Ein moderates Kurs-Gewinn-Verhältnis von acht, eine ordentliche Dividende von rund 2,5 Prozent und der Abbau von Altlasten – eigentlich wäre es an der Zeit, dass die Deutsche Bank-Aktie endlich durchstartet. Doch die Realität sieht anders aus. Nicht nur im kurzfristigen Bereich ist der Finanzwert eine Enttäuschung, auch seit 2009 fällt die Bilanz mager aus.

 

Die Performance der vergangenen Jahre ist ein ziemliches Desaster. Mit 8000 Punkten notiert der DAX aktuell auf einem ähnlichen Niveau wie zuletzt im Winter  2007. Die Aktie der Deutschen Bank legte bereits seit dem Frühjahr den Rückwärtsgang ein. Gut fünf Jahre später sieht das Bild wie folgt aus: Der DAX notiert nahezu unverändert, die Deutsche Bank gibt es rund 65 % günstiger. Im Chart mit der relativen Performance wird deutlich, dass der Finanzwert nur während der kurzen Erholungsphase nach dem Ausverkauf im Frühjahr 2009 den DAX in die Schranken verweise konnte. Langfristig wären Anleger mit einem einfachen DAX-ETF aber deutlich besser gefahren.

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Nach dem jüngste Abverkauf wegen der Zypern-Krise zeigt die Aktie heute eine technische Erholung und legt um mehr als zwei Prozent zu. Die Nachrichten aus der Zentrale sind aber nicht so erfreulich, denn die Klagen in den USA kommen dem heimischen Branchenprimus teurer zu stehen als erwartet. Demnach müssen die Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten um 0,6 Milliarden auf 2,4 Milliarden Euro erhöht werden. Dadurch verringere sich das Ergebnis vor Steuern auf 0,8 Milliarden Euro und der Gewinn nach Steuern um 0,4 Milliarden auf 0,3 Milliarden Euro.

Mit entsprechenden Folgen für die Kapitalquote. Die Tier-1-Kernkapitalquote nach Basel 2,5 per Ende Dezember 2012 verringert sich auf 11,4 von zuvor 11,6 Prozent. Die pro-forma Tier-1-Kernkapitalquote nach Basel 3 sinkt auf 7,8 von zuvor 8,0 Prozent. Dessen ungeachtet will die Deutsche Bank weiterhin bis Ende März eine Quote nach Basel 3 von 8,5 Prozent erreichen.

Charttechnisch wird es im kurzfristigen Bereich nun spannend. Sollte der Kumulationsbereich aus horizontaler Unterstützung bei 32 Euro sowie der leicht steigenden 200-Tage-Linie bei 31,80 Euro unterschritten werden, fällt der Wert auf den tiefsten Stand seit fünf Monaten. Auf der Short-Seite eröffnen sich dann vielversprechende Perspektiven, denn zwischen 30 bis 32 Euro ist das bisherige Umsatzvolumen sehr dünn. Entsprechend dynamisch könnte die Aktie kurzfristig bis mindestens an das September-Tief bei 30,60 Euro, wahrscheinlicher aber eher bis 30 Euro abverkauft werden. Die runde Marke stellt einen ehemaligen Widerstand dar und muss ihre Qualitäten als Unterstützung erst noch unter Beweis stellen. Weitere Kursverluste bis an die deutliche Umsatzhäufung um 28 Euro wären daher nicht überraschend. Bisher wurde das Verkaufssignal aber noch nicht ausgelöst und es besteht die Chance auf eine technische Erholung. Die Luft nach oben ist aber limitiert. Ein Wiedersehen mit der 100-Tage-Linie und damit dem März-Hoch bei knapp 35 Euro ist erst wieder möglich, wenn der Finanzwert die nächste Hürde in Form des langfristigen Abwärtstrends bei 33,50 Euro überwindet. Fazit: Die Aktie bietet kurzfristig auf der Long- und Short-Seite interessante Optionen mit einer engen Absicherung.

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Posted in: Aktien

About the Author:

Franz-Georg Wenner ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare und referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD). Bei BÖRSE ONLINE war er sechs Jahre Online-Koordinator und Redakteur mit den Schwerpunkten Nebenwerte Deutschland, Zertifikate und Technische Analyse. Zusätzlich betreute er für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily. Bereits seine Diplomarbeit im Fachbereich BWL der Uni Düsseldorf beschäftigte sich mit der Intermarket-Analyse.

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