By 13. August 2013 Read More →

Eine erste Bilanz

Themen des Tages:  US-Konzerne – Hürde nicht mit Bravour genommen +++ E.ON und K+S im Fokus +++ Achtung, Herr Lockhart spricht

 

Bevor wir uns in den kommenden Wochen wieder verstärkt mit Konjunkturdaten beschäftigen müssen, lohnt sich ein kurzer Blick und ein erstes Fazit der noch laufenden US-Berichtssaison. Zwar stehen mit Cisco am Mittwoch und Wal-Mart am Donnerstag noch zwei Schwergewichte aus. Die grundsätzliche Tendenz steht aber mehr oder weniger fest. Während der Leitindex S&P 500 neue Rekordmarken erstürmte (aktuell liegt das Intraday-Hoch bei 1709,67 Punkten), fällt die Bilanz eher durchwachsen aus. Zwar kletterte das Gewinnwachstum mit 2,1 Prozent ähnlich wie die Umsatzsteigerungen mit 1,8 Prozent ein wenig stärker als prognostiziert. Dabei gilt es aber zu berücksichtigen, dass die Erwartungen an die Zahlen im Vorfeld auch deutlich gesenkt wurden. Dennoch übertrafen die Konzerne die reduzierten Hürden nur vergleichsweise knapp. Mittel- bis längerfristig bereitet vor allem die eher maue Umsatzentwicklung Sorgen. In den vergangenen Jahren haben die Konzerne über Restrukturierungsmaßnahmen deutlich die Kostenbasis gesenkt und so die Margen verbessert. Da überrascht es kaum, dass aktuell die Gewinnmargen bereits auf dem höchsten Niveau seit Jahrzehnten liegen. Allerdings sind die Kostensenkungsmöglichkeiten irgendwann ausgeschöpft. Mehr Gewinn ist dann nur noch über höhere Umsätze möglich. Gerade aber die Erlösentwicklung stimmt nicht gerade optimistisch, denn die Kennziffer lag in der abgelaufenen Berichtssaison mit 54 Prozent leicht unterhalb des mehrjährigen Durchschnitts. China ist hier das Zünglein an der Waage. Nachdem in den vergangenen Wochen und Monaten eher schwächere Konjunkturdaten aus Peking kamen, passten viele Konzerne ihre Prognosen nach unten an und erwarten eher eine schwächere Gewinnentwicklung. Das Verhältnis gegenüber den Unternehmen, die mit besseren Geschäften rechnen, liegt bei 3,7 zu 1. Im Vorquartal lag die Kennziffer bei 6,3 zu 1, der langjährige Durchschnitt seit 1996 liegt ungefähr bei 2,1 zu 1. Zuletzt überraschten die chinesischen Wirtschaftsdaten aber positiv. Sollte der jüngste Trend anhalten, besteht hier durchaus Potenzial für das dritte Quartal.

 

 

 

Zum heutigen Handelstag

Die Aussichten für den heutigen Auftakt sind – ähnlich wie das Wetter – recht sonnig. Nicht nur der DAX startet deutlich höher in den Handel, auch an den Devisen- und Rohstoffmärkten überwiegen die grünen Vorzeichen. Der Euro behauptet sich über der 1,33er-Marke und bleibt somit in Schlagdistanz zum Juni-Hoch bei 1,3417 Dollar. Mit einem Spurt über das Bewegungshoch wäre durchaus Luft zum Jahreshoch bei 1,3711 Dollar. Auch der Ölpreis – aktuell 0,1 Prozent auf 109,20 Dollar- sowie Gold und vor allem Silber weisen kurzfristig ein starkes Momentum auf.

Zahlen gab es vor Handelsbeginn bereits von E.ON und K+S.  Der Blick auf die Eröffnungsnotierungen zeigt deutlich: Während die Düsseldorfer mit ihrer Bilanz bei den Investoren punkten können, fällt der Rohstoffkonzern erneut in Ungnade.

Höhepunkt aus konjunktureller Sicht ist zunächst am Vormittag der ZEW-Indikator. In den vergangenen Wochen sorgten nicht nur die Stimmungsumfragen bei den Unternehmen für mehr Optimismus, sondern auch die überzeugenden Zahlen zu den Auftragseingängen und der Industrieproduktion. Entsprechend positiv glänzte die sentix-Befragung der Finanzmarktteilnehmer und deutet somit auch auf einen festen ZEW-Index – mit Überraschungspotenzial auf der Oberseite. In den USA richtet sich der Blick auf die Einzelhandelsumsätze im Juli. Gegen Abend (18.45 Uhr) wird zudem noch die Rede von Fed-Mitglied Lockhart erwartet. Zuletzt waren von ihm eher strengere Töne zu hören. Erst Anfang August stellte Lockhart eine baldige Abkehr von der expansiven Geldpolitik in Aussicht, sofern der Jobmarkt positive Signale sendet. Ein Zurückfahren der monatlich über 85 Mrd. Dollar schweren Aufkäufe ist bereits ab September möglich, wenn zu Beginn des zweiten Halbjahres monatlich 180.000 bis 200.000 neue Stellen geschaffen werden. Im Juli lag der entsprechende Wert bei 162.000.

 


Zur Verfügung gestellt von: Forexpros dem Aktien Portal

 

About the Author:

Franz-Georg Wenner ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare und referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD). Bei BÖRSE ONLINE war er sechs Jahre Online-Koordinator und Redakteur mit den Schwerpunkten Nebenwerte Deutschland, Zertifikate und Technische Analyse. Zusätzlich betreute er für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily. Bereits seine Diplomarbeit im Fachbereich BWL der Uni Düsseldorf beschäftigte sich mit der Intermarket-Analyse.

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