By 5. Dezember 2013 Read More →

Dritte und letzte Chance des Jahres

Wer sich an den Aktienmärkten mittlerweile wie beim Tanz auf dem heißen Vulkan fühlt und nach geeigneten Alternativeb sucht, für den bietet sich heute eine Währungsspekulation an. Zweimal haben wir hier in diesem Jahr schon Kasse gemacht. Jetzt steht die dritte Chance vor der Türe.

Damit Ihnen das unappetitliche Thema nicht zusätzlich zur Weihnachtsgans auf den Magen schlägt, nehmen wir uns seiner lieber gleich heute an. Es geht um die Bemühungen einiger Leute, über andere Leute buchstäblich alles wissen zu wollen. Dass wir weder wissen, wer diese Leute sind geschweige denn, welche Ziele sie damit verfolgen, macht die Chose nicht leichter verdaulich.

Natürlich können Sie den Standpunkt vertreten, dass Sie ja nichts zu verbergen haben. Dieser Standpunkt hat es verdient, überdacht zu werden. Was in einer Gesellschaft als „geächtet“ oder kriminell gilt und daher meist im Verborgenen abläuft, ändert sich genauso wie das, was als erwünscht und akzeptiert angesehen wird: Noch vor 20 Jahren waren homosexuelle Handlungen zwischen Männern (wieso eigentlich nur zwischen Männern?) durch § 175 StGB strafbedroht. Andersherum verlief die Entwicklung beispielsweise beim Kreuz in Klassenzimmern. 1995 erklärte das BVerfG in Karlsruhe das Anbringen von Kreuzen in Klassenzimmern für verfassungswidrig, der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte sah das 2009 genauso, um seine Entscheidung 2011 dann zu revidieren.

So vergleichsweise schnell ändert sich das fundamentale Wertekostüm einer Gesellschaft.

Wenn Sie heute nach einer Ledertasche googeln, werden Sie ab dann bei weiteren Internetbesuchen mit diesbezgl. Angeboten bedacht. Weil die Industrie das kann und darf. Wenn Sie sich hingegen eine Petition gegen dies oder das anschauen oder sie gar unterzeichnen, sich für eine Demo interessieren, im Netz nach „gewissen Filmchen“ suchen, einfach einmal wissen wollen, was den bitte Ammoniumnitrat ist oder wer denn nach dem Stand der Dinge wirklich für Nine-Eleven verantwortlich war, dann bekommen Sie in der Regel keine derartigen Angebote. Aber Sie können sich absolut sicher sein, dass Ihre Aktivitäten gesehen und protokolliert werden. Falls Sie sich da nicht sicher sind, macht das auch nichts: Eigentlich ist ja sogar gewollt, dass Sie nie wissen, wer was von Ihnen weiß. Denn nur so funktioniert die „Selbstdisziplinierung“.

Zitat Prof. Richard Aldrich, University of Warwick: „Die andere Gefahr beim massenhaften Anzapfen, bei der massenhaften Überwachung ist, dass man möglicherweise sein politisches Verhalten ändert. Nehmen wir an, Sie denken darüber nach, an einem Protestmarsch teilzunehmen oder eine Petition zu unterschreiben. Wenn Sie dann aber im Hinterkopf haben, dass das aufgezeichnet werden könnte, dann ändert das möglicherweise Ihr Verhalten.“

Dow Jones: Here we are

Ja, es ist vollbracht. Mit dem letzten Monatsschlusskurs hat er Dow Jones eine Punktlandung an der oberen Begrenzung des großen charttechnischen „Megaphons“ hingelegt, wie sie präziser nicht hätte sein können. Erst einmal bedeutet das noch gar nichts. Aber wenn sich im Chart nun Hinweise auf eine Abwärtswende ergeben, sollten sich auch die überzeugtesten Haussiers klar darüber werden, dass bei einer möglichen Fortsetzung des „Megaphons“ wieder Luft bis zur unteren Begrenzungslinie der Formation besteht.

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Natürlich halten die allermeisten meisten Anleger das für völlig absurd. Aber das haben sie zur Jahreswende 1999/2000 und im Sommer 2007 auch getan. An der Börse geht es nicht darum, Recht zu behalten, sondern darum, die Trends richtig zu identifizieren, ob sie einem nun gefallen oder nicht.

Optimisten unter sich

In den vergangenen beiden Wochen hatten wir uns die Quote der negativ gestimmten US-Börsendienste angesehen, die soeben ein neues 26-Jahrestief angelaufen hatte und als nahezu perfekter Kontraindikator ein klares Warnsignal aussendet.

In dieser Woche hat sich hier nichts bewegt, die Quote der Pessimisten verharrte also bei 15,50 Prozent. Noch optimistischer ist man in der deutschen Börsendienst-Szene, wo das Lager der skeptischen Briefe mittlerweile auf 5,36 Prozent zusammengeschmolzen ist. Im Chart heute sehen Sie die Nachfrage nach Börsenkrediten in den USA. Wie Sie wissen, zählt diese Datenreihe für mich zu den aussagekräftigsten, da sie in den letzten Jahren wirklich alle bedeutenden Trendwenden der Wall Street perfekt signalisiert hat. Noch ist hier alles im grünen Bereich, der Aktienkauf auf Pump liegt parallel zum Dow Jones auf einem neuen Allzeithoch. Dreht die Kurve nach unten ab, ist die Trendwende des Aktienmarktes so gut wie sicher!

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Caterpillar: Am Rand der Grube

Wo aber lohnt es sich am meisten, am Tag X die Putkarte auszuspielen. Nun, zuerst einmal bei den Aktien, die schon während der Haussephase flügellahm wurden und vom allgemeinen Gipfelsturm abgehängt wurden. Zu diesen durch mangelnde „relative Stärke“ auffallenden Titeln gehört die des weltgrößten Baumaschinenherstellers Caterpillar.

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Wie Sie im Chart sehen, hat die Aktie 2011/2012 ein großes „Doppeltopp“ ausgebildet, um seitdem immer wieder bis auf eine bei 80 US-Dollar liegende, horizontale Unterstützung nachzugeben. Bis jetzt hat dieses Auffangnetz gehalten. Geht die Börse jedoch in eine Korrekturphase über, ist diese Marke nicht zu verteidigen. Wie weit es dann nach unten geht, hängt von der Schärfe der Gegenbewegung aus. Fällt die Korrektur so aus, dass sie zur jetzigen Hausse „passt“, dürfte die Caterpillar-Aktie in eine tiefe, tiefe Grube stürzen.

EBay: Abgehängt

Im Nasdaq müssen wir ebenfalls nicht lange suchen, um einen geeigneten Put-Kandidaten aufzuspüren. Und der ist niemand Geringeres als EBay. Denn während der US-Technologie-Index seit Jahresbeginn rund 7 Prozent Plus erzielen konnte, ging die Aktie des Online-Auktionshauses gestern fast genau auf dem Schlusskurs des letzten Handelstages des Vorjahres aus dem Handel.

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Auch hier haben wir also einen Kandidaten mit erstaunlich niedriger „relativer Stärke“ vor uns, was EBay ebenfalls als künftigen Kandidaten für eine Put-Spekulation qualifiziert. Wie der Chart zeigt, bewegen sich Momentum und MACD aktuell beide entlang ihrer Mittelpunktslinie. Aus technischer Sicht ist die Aktie damit zum gegenwärtigen Zeitpunkt als neutral einzustufen. Ein guter Zeitpunkt zum Put-Kauf entsteht, falls EBay im Schlusskurs unter das letzten Zwischentief abtauchen sollte. Und das lag bei 48 US-Dollar …

EUR/AUD: Dritte Chance

Zwei erfolgreiche Call-Trades auf EUR/AUD haben wir in diesem Jahr bereits durchgeführt. Und wie es aussieht, steht nun der dritte Einstieg vor der Türe. In der letzten Ausgabe hatte ich Ihnen u. a. das Währungspaar CAD/USD ans Herz gelegt. Bei EUR/AUD ist der fundamentale Hintergrund ganz ähnlich:

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Die Währungen von Ländern mit Rohstoffen im Boden kommen in der Regel unter Druck, wenn die Rohstoffpreise nachgeben. Und die Rohstoffpreise geben nach, wenn die Weltwirtschaft schwächelt oder die Marktteilnehmer eine künftige Abschwächung erwarten. Und anders als die Mehrheit der Wirtschaftsforschungsinstitute scheinen die Anleger diese Perspektive jetzt wieder im Auge zu haben. Für unsere Planung bedeutet das: Kann sich der Euro gegenüber dem austral. Dollar über die auch psychologisch wichtige Marke bei 1,50 befestigen, bestehen hervorragende Chancen für weitere Kursgewinne. Das unterstreichen auch der perfekte Verlauf des Momentums und der unmittelbar vor einem neuen Kaufsignal stehende MACD.

Viel Erfolg und beste Grüße!

Axel Retz

About the Author:

Axel Retz ist seit über 25 Jahren als Chefredakteur von Börsenmagazinen und Börsendiensten tätig und betreibt das Portal private-profits. Konservative Anleger finden dort seit Jahren bewährte, treffsichere Strategien zur Outperformance der Märkte in Hausse- und Baissephasen. Aggressivere Trader finden alle notwendigen Tools, um mit kleinem Einsatz kurzfristige Gewinne zu erzielen. „Phasen, in denen sich keine Gewinne erzielen lassen, das sind die Seitwärtsmärkte. Aber sie sind nichts anderes als Unterbrechungen im Trendverhalten. Technische oder fundamentale Analyse? Für mich macht es die Mischung!“

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