By 5. Februar 2013 Read More →

Dow Jones Jahresstatistik: Diese Daten sollten Sie kennen

Am vergangenen Wochenende schaffte es ein Börsenthema mal wieder ganz nach oben in die Schlagzeilen der US-Medien: Dow Jones bei 14.000 Punkten. Startet nun die „Great Rotation“? Bei Anlegern mit Erfahrung an der Börse schrillen eher die Alarmglocken.

 

Dank des positiven US-Arbeitsmarktbericht und der Aussicht auf eine weiterhin sehr lockere Geldpolitik der US-Notenbank kletterte der Dow Jones am vergangenen Freitag erstmals seit Mitte Oktober 2007 wieder über die runde Marke von 14.000 Punkten. Herzlichen Glückwunsch. Und es scheint fast so, als ob es der Dow bald erneut auf die Titelseite schaffen könnte. Denn das Rekordhoch bei 14.198 Punkten ist auch nach dem Rücksetzer vom Montag lediglich 2,2 Prozent entfernt. Ein guter Tag, und an der Wall Street knallen die Sektkorken.

 

20 Mrd. Dollar sind nicht viel Geld

Manch ein Händler fragt sich bereits, ob nun endlich die lang ersehnte „Great Rotation“ beginnt, also die Umschichtung von Vermögen aus den Anleihe- in die Aktienmärkte. Immerhin pumpten Investoren in den ersten vier Wochen nach Angaben von Lipper mehr als 20 Mrd. Dollar in Dividendenwerte. Zuletzt gab es einen ähnlich starken Zufluss im April 2000. Tönt gut, aber nur auf den ersten Blick. Denn zum Jahresauftakt kommt es erfahrungsgemäß häufig zu  Positionsaufstockungen. Auch die Relation dämpft ein wenig die Freude, da seit Anfang 2008 rund 400 Mrd. Dollar von den Märkten abgezogen wurden. Zudem kann sich sicher jeder noch daran erinnern, wie sich die Börsen nach April 2000 entwickelten. Wenn so viel Euphorie herrscht und die Börse es sogar auf die Titelseite schafft, ist ein guter Zeitpunkt für Gewinnmitnahmen gekommen. Auch das Thema Umschichtung aus den Bondmärkten scheint noch eher Wunschdenken zu sein, denn im Januar wurden mehr Mittel in die Anleihemärkte gepumpt als abgezogen. Hier müssen die Aktien-Bullen also noch viel Überzeugungsarbeit leisten.

 

Vielleicht hilft ein Blick auf die Statistik, den ein oder anderen Skeptiker für Dividendenwerte zu erwärmen. Robert Rethfeld von Wellenreiter Invest  untersuchte dazu einige Börsenregeln und überprüfte die Daten mit der historischen Entwicklung. Das Ergebnis fällt recht bullisch aus, denn der Dow Jones entwickelte sich sowohl im Weihnachtszeitraum als auch in den ersten vier Tagen und im gesamten Januar positiv. Behielten die Käufer in den 5 Tagen vor bis zwei Tagen nach Silvester die Oberhand, verlief auch das Gesamtjahr in 65 Prozent der Fälle positiv. Bei der Regel „die ersten 4 Tage des Jahres“ liegt der Wert bei 68 Prozent, bei Kursgewinnen im Januar deutet die Statistik seit 1897 sogar zu 75 Prozent auch auf ein gutes Gesamtjahr.

Tradesignal Online. Tradesignal® ist eine eingetragene Marke der Tradesignal GmbH. Nicht autorisierte Nutzung oder Missbrauch ist ausdrücklich verboten.

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Längerfristig investierte Anleger können sich somit zurücklehnen und auch die laufende Konsolidierung ruhig aussitzen, denn eine 75prozentige Wahrscheinlichkeit ist schon sehr signifikant. Kurz- bis mittelfristig sieht die Lage hingegen anders aus. Ähnlich wie der S&P 500 (siehe Beitrag: Weltleitindex vor der Bewährungsprobe) ist auch der Dow Jones an eine obere Aufwärtstrendlinie gelaufen, an der es seit Mitte 2011 bereits mehrfach zu einem Pullback kam. Zwar kann der Markt wie im Frühjahr vergangenen Jahres durchaus für einige Wochen knapp unter der Linie verharren. Eine anschließende Korrektur wie zuletzt häufig von rund acht Prozent dürfte aber kaum vermeidbar sein. Übertragen auf die aktuelle Lage würde dies einen Test der 200-Tage-Linie bei rund 13.100 Punkten bedeuten. Zuvor bieten sich dem Dow Chancen auf eine Stabilisierung bei 13.640 und um 13.300 Zählern.

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About the Author:

Franz-Georg Wenner ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare und referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD). Bei BÖRSE ONLINE war er sechs Jahre Online-Koordinator und Redakteur mit den Schwerpunkten Nebenwerte Deutschland, Zertifikate und Technische Analyse. Zusätzlich betreute er für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily. Bereits seine Diplomarbeit im Fachbereich BWL der Uni Düsseldorf beschäftigte sich mit der Intermarket-Analyse.

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