Die Luft wird dünner
Themen des Tages: Analyse des inneren Marktes +++ neue Gerüchte um K+S +++ Erholung am US-Arbeitsmarkt – welche Erholung?
Der Auftakt in den August ging klar an die Bullen. Allen negativen Statistiken zum Trotz (s. Beitrag von gestern) zeigten die wichtigsten Aktienmärkte eine Ausbruchsbewegung auf der Oberseite. Während der DAX wieder das Juli-Hoch erreichte und der TecDAX erstmals seit November 2007 wieder über die 1000er-Marke kletterte, feierte die Wall Street Rekorde. Der richtungsweisende S&P 500 beendete den Handel über der 1700er-Marke, dass Rekordhoch liegt nun bei 1707.85 Zählern. Auch die Zahlen aus dem inneren Markt stimmen zuversichtlich. Aktuell notieren 66 Prozent der Aktien an der Wall Street über ihrem kurzfristigen 20-Tage-Durchschnitt. Zum Vergleich: Mitte Juli lag die Kennziffer bei kritischen 90 Prozent. Der überkaufte Zustand wurde somit über eine Seitwärtsbewegung abgebaut und eröffnet nun neue Möglichkeiten auf der Oberseite. Auch die Umsätze passen, gestern lag das Aufwärtsvolumen bei 72 Prozent. Längerfristige Indikatoren sind aber deutlich überhitzt. Knapp 80 Prozent der Aktien an der Wall Street und 86 Prozent der Werte im S&P 500 (s. Chart) notieren über ihrem 200-Tage-Durchschnitt, historisch gesehen handelt der Markt auf einem oberen Extremniveau.
Zum heutigen Handelstag
Nicht nur der DAX setzte sich gestern deutlich nach oben ab und steht nun kurz vor dem Rekordhoch, auch einige Einzelwerte kletterten auf Jahres-, Mehrjahres- oder sogar Allzeithochs. Dazu zählen Bayer, Aareal Bank, Stada, Metro, RTL Group, Norma und Wire Card. Aktionäre von K+S, der comdirect oder auch von Vossloh schauen hingegen in die Röhre, die Werte bildeten neue Mehrjahrestiefs aus. Auch heute bleibt der einzige Rohstoffkonzern im DAX natürlich weiterhin im Fokus. Vorbörslich notiert der Wert 1,7 Prozent fester, steht aktuell aber noch unter der 20er-Marke. Berenberg kürzte am Morgen das Kursziel von 28 auf 14 Euro, die Einstufung lautet „Verkaufen“. Zudem kommen Gerüchte auf, dass Indiens größer Kali-Importeuer offenbar bereits versucht, den Kali-Preis nachzuverhandeln. Spekulationen des „Platow-Brief“ sorgen hingegen für Rückenwind. Demnach könnte hinter den Aussagen von Uralkali die Intention stecken, die K+S-Aktie gezielt unter Druck zu bringen mit dem Ziel einer billigeren Übernahme. Meiner Meinung nach eine sehr spekulative Argumentation, denn die Aktionärsstruktur von K+S ist sehr zersplittert und erschwert eine Übernahme. Weitere Infos finden Sie HIER.
Vorbörslich meldeten Allianz und Lufthansa Zahlen. Während der Versicherungskonzern überzeugte, leidet die Kranichlinie unter hohen Sanierungskosten und meldete rote Zahlen. Behalten Sie die Unterstützung bei 15 Euro im Blick.
Höhepunkt des Tages ist natürlich der US-Arbeitsmarktbericht gegen 14.30 Uhr. Die Konsensschätzungen liegen bei einem Stellenzuwachs von rund 185.000 und einer Arbeitslosenquote von 7,5 Prozent. Insgesamt dürfte die Aufwärtsdynamik intakt bleiben, der Arbeitsmarkt präsentiert sich aber weiterhin in keiner robusten Verfassung. Zur Einordnung: Anfang 2008 lag die Beschäftigtenzahl noch bei rund 138 Millionen Personen. Seit dem Tiefpunkt im Februar 2010 mit 129 Millionen Arbeitsnehmern wurde bis heute nur ein Teil des Einbruchs wieder wettgemacht (aktuell rund 136 Millionen). Noch schlechter sieht es bei der Erwerbsquote aus. Im Januar 2008 lag der Anteil der Erwerbspersonen an der Wohnbevölkerung noch bei 66 Prozent, derzeit liegen wir bei 63,5 Prozent.
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