Devisenmarkt vor Neuorientierung

Während DAX & Co. derzeit ein wenig die Orientierung verloren haben und keinen klaren Trend zeigen, zeigen einige Währungspaare beeindruckende Rally-Bewegungen. Passende Produkte und die charttechnischen Aussichten in der kleinen Devisen-Chart-Show.

 

 

Bereits mehrfach hatte ich  in den vergangenen Monaten auf die Chancen beim Aussie-Dollar hingewiesen. Zinssenkungen durch die australische Notenbank auf das Rekordtief von 2,75 Prozent, ein schwacher Häusermarkt sowie fallende Rohstoffpreise und geringere Nachfrage aus den wichtigsten Absatzmärkten in Asien bildeten zuletzt einen perfekten Mix für eine Erholung des Euro gegenüber dem Känguru-Dollar. Nachdem das Währungspaar in den vergangenen 17 Monaten einen lehrbuchmäßigen Boden bildete, läuft seit Anfang April eine starke Gegenbewegung. Ausgehend von 1,22 AUD wertete der Euro bis heute um gut 16 Prozent auf 1,42 AUD auf. Zwischen 1,41 bis 1,44 AUD steht die Rally nun aber vor einer hohen Hürde. Abgeleitet aus einigen markanten Bewegungshochs aus 2010 und 2011, könnte das Währungspaar vor einer kurzen technischen Gegenbewegung stehen. Wer den Einstieg vor wenigen Wochen verpasste, hofft auf eine zweite Einstiegschance im Bereich um 1,38 AUD oder 1,34 / 1,35 AUD (38,2 Prozent Fibonacci-Retracmement). Allerdings lassen sich derzeit noch keine klaren Anzeichen einer nachlassenden Trenddynamik ausmachen. Sollte das Währungspaar sogar über 1,44 AUD anziehen, wäre dies ein sehr bullisches Signal und würde den Weg frei machen bis 1,50 AUD. Wer bereits investiert ist oder einsteigen möchte, sollte vor allem den 24. Juli rot im Kalender markieren, wenn die Inflationsdaten für das zweite Quartal veröffentlicht werden. Wie erwartet senkte die australische Zentralbank bei ihrer letzten Sitzung am 4. Juni nicht die Zinsen. Bereits im August könnte aber der nächste Schritt im Zinssenkungszyklus auf dann 2,5 Prozent folgen, wenn die Teuerung mitspielt. Nach der starken Rally bietet sich daher ein Discount-Call-Optionsschein an. Notiert der Austral-Dollar gegenüber dem Euro Mitte Dezember über 1,35 AUD, erzielen Anleger mit der WKN DZE03Y eine Rendite von 30 Prozent p.a.

 

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Nicht minder interessant sind die Aussichten im Währungspaar Euro / Kiwi-Dollar. Auch hier sieht es stark nach einer Bodenbildung aus.

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Alter Schwede, jetzt geht’s rund

Mindestens ebenso exotisch aber auch chancenreich ist die schwedische Krone. Mitte April waren sich der größte weltweite Devisenhändler, die Deutsche Bank und HSBC noch einig: die skandinavische Währung wird ihre Aufwertung gegenüber dem Euro fortsetzen. Dabei legte die Krone ähnlich wie der Aussie-Dollar in den vergangenen Jahren ebenfalls eine starke Performance aufs Parkett. Im Frühjahr 2009 noch bei 11,80 SEK gehandelt, wertete der Euro bis rund 8,20 SEK ab. Ein ordentliches Wirtschaftswachstum und vor allem das erstklassige stabile AAA-Rating ließen die Krone in der Gunst der Investoren kräftig steigen. Auch der schwedischen Zentralbank bereitete die Aufwertung offenbar keine Kopfschmerzen. Ministerpräsident Fredrik Reinfeldt begrüßte den Anstieg und verwies auf den Vorteil, dass Reisen für die Schweden nun billiger wären. Inzwischen dürfte nicht nur Reinfeldt der Spaß ein wenig vergangenen sein. Denn überraschte zuletzt mit teilweise deutlich schlechter als erwarteten Konjunkturdaten. Der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor sank im Mai auf 47,7 Punkte, während Analysten einen Anstieg bis knapp an die Expansionsschwelle von 50 Zählern erwartet hatten. Auch die Produktion im Dienstleistungssektor sowie die Industrieproduktion im April verfehlten zuletzt klar die Erwartungen. „Auch wenn der Rückgang in den Aufträgen letztendlich eine Korrektur des starken Plus im Vormonat ist, bleibt unterm Strich doch festzustellen, dass sich die schwedische Industrie der Konjunkturschwäche in der Eurozone nicht entziehen kann. Die Chancen für eine weitere Zinssenkung steigen“ meinen die Devisenexperten der Commerzbank. Auch die in dieser Woche gemeldeten Inflationsdaten verstärkten die Zinssenkungsspekulationen, denn die Verbraucherpreise blieben im Mai mit minus 0,2 Prozent weiter im negativen Bereich.

 

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Anders als im Kursbild EUR/AUD ist im Chart des Euro gegenüber der schwedischen Krone bisher nur der Beginn einer möglicherweise größeren Erholung zu erkennen. Begleitet von positiven Divergenzen im MACD auf Monatsbasis könnte sich vor allem der erfolgte Sprung über den seit 2009 bestehenden langfristigen Abwärtstrend als Startschuss für eine kräftige Aufwertung des Euro erweisen. In den vergangenen Tagen ist die Notierung bereits an den Widerstandsbereich zwischen 8,70 bis 8,80 SEK gelaufen, wobei bis zur oberen Begrenzung und damit dem Dezember-Hoch noch etwas Luft ist. Für ein richtig gutes Kaufsignal  sollte das Währungspaar per Tagesschluss über 8,80 SEK steigen. In diesem Fall wäre ein wenn auch nicht perfekter Doppel-Boden abgeschlossen, der weiteres Erholungspotenzial bis 9 und darüber 9,17 SEK bieten würde. Umsetzen lässt sich ein möglicher Ausbruch natürlich über CFDs oder Knock-outs. Passend mit Blick auf die nächste tragfähige Unterstützung bei 8,50 SEK offeriert Vontobel einen KO-Bull mit Basispreis- und KO-Level bei 8,48 SEK. Die WKN VT8VVE weist derzeit einen Hebel von 34 auf.

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About the Author:

Franz-Georg Wenner ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare und referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD). Bei BÖRSE ONLINE war er sechs Jahre Online-Koordinator und Redakteur mit den Schwerpunkten Nebenwerte Deutschland, Zertifikate und Technische Analyse. Zusätzlich betreute er für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily. Bereits seine Diplomarbeit im Fachbereich BWL der Uni Düsseldorf beschäftigte sich mit der Intermarket-Analyse.

1 Comment on "Devisenmarkt vor Neuorientierung"

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  1. Dirk sagt:

    Hallo danke für deinen Artikel, ich denke das könnte mir beim Devisen handeln helfen. MfG. Dirk

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