DAX-Chartanalyse: Zähneklappern zum Wochenstart

Nach den Feiertagen bleibt kaum Zeit zum Durchatmen, denn bereits zu Handelsbeginn steht eine wichtige Chartmarke auf dem Spiel. Mittelfristig steht aber weiter das Rekordhoch im DAX auf der Agenda – zumindest für eine Mehrheit der Anleger.

 

 

Zunächst herzlichen Dank an alle, die an der kleinen DAX-Umfrage teilgenomme haben. Trotz der Kursverluste von knapp 300 Punkten seit dem Jahreshoch dominiert weiterhin die Zuversicht, dass der DAX im April ein frisches Rekordhoch erreichen wird. Rund 57% sehen den Index auf ein neues Top steigen, während 43% eher skeptisch in die Zukunft schauen.

Die Vorgaben für den heutigen Auftakt sind allerdings eher durchwachsen. Die Wall Street ging gestern mit Abschlägen aus dem Handel, nachdem vor allem der Einkaufsmanagerindex des Verarbeitenden Gewerbes mit einem Rückgang von 54,2 auf 51,3 Punkten enttäuschte. Die Konsensschätzungen von 54 Zählern wurden deutlich verfehlt. Dennoch deutet der Index nach wie vor auf eine Expansion der US-Wirtschaftstätigeit hin, auch wenn die Dynamik nachlässt. Auffällig war vor allem der Rückgang bei den Auftragseingängen, wobei die Teilerhebung der Aufträge aus dem Ausland sogar zulegte. Anders formliert: Eine schwache Binnennachfrage setzte dem Index deutlich zu.

Am Mittwoch steht der wichtige ISM-Dienstleistungsindex auf der Agenda – die Prognosen liegen bei 56 Punkten. In Europa werden heute die endgültigen Daten der Einkaufsmanagerindizes veröffentlicht. Die Vorabschätzungen für Frankreich, Deutschland und die Eurozone enttäuschten bereits. Mit Spannung wird erwartet, ob es in Italien oder Spanien zu positiven Abweichungen gekommen ist.

 

 

 


Zur Verfügung gestellt von: Forexpros dem Aktien Portal

 

In der verkürzten Handelswoche nach Ostern fällt das Handelsvolumen erfahrungsgemäß eher dürftig aus. Die Aussagekraft der Kurse sollte daher nicht zu hoch angesetzt werden, denn die Notierungen lassen sich bereits mit vergleichsweise wenig Einsatz in die gewünschte Richtung bewegen. Erst in der kommenden Woche dürfte wieder ein klarerer Trend zu erkennen sein.

Dennoch – Zeit zum Durchatmen bleibt den Investoren nicht. Denn gleich zu Handelsbeginn steht eine wichtige Chartmarke auf dem Prüfstand. Zum Ende der vergangenen Woche stabilisierte sich der Markt an der Klusterunterstützung um 7800 Punkten. Neben einer mittelfristigen Aufwärtstrendlinie, die Teil einer möglichen Keilformation sein könnte, verlaufen hier auch die steigende 55-Tage-Linie sowie das 61,8% Fibonacci-Retracement.

Sollte der DAX das Vorwochentief bei 7750 Punkten unterbieten, wäre dies bearisch zu werten. Weitere Kursverluste bis an die Umsatzhäufung bei 7660 Punkten sind dann sehr wahrscheinlich. Als wirklich zuverlässig ist aber erst die bereits im Februar mehrfach bewährte horizontale Unterstützung um 7550 Zählern anzusehen.

 

 
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Kennzahlen:

DAX-Pivot-Punkte für den 2. April:

 

Für einige Anleger sind Pivot Punkte vielleicht noch Neuland. Kurz zur Erklärung: Die Pivot Punkte dienen der Kurszielbestimmung und haben ihren Ursprung in den Futures-, Termin- und Forexmärkten. Grundannahme ist, dass die Kursbewegungen des vorherigen Handelstages Einfluss auf den neuen Börsentag haben. Berechnungsgrundlage sind daher Tageshoch, Tagestief und Schlusskurs vom Vortag. Als Ergebnis erhält man drei Widerstandsmarken (Resist R 1-3) sowie drei Unterstützungsniveaus (Support S 1-3).

 

wichtige Chartmarken:

 

 

 



 

 

 

Keilformation deutet auf Konsolidierung

Das Kursverhalten nach Ostern könnte durchaus richtungsweisend für die kommenden Wochen werden. Nachdem der DAX Mitte März einen Fehlausbruch über die obere Aufwärtstrendlinie zeigte, steht nun die untere Begrenzung einer möglichen Keilformation auf dem Prüfstand. Verstärkt wird der Bereich aktuell von der steigenden 55-Tage-Linie.

Bleibt ein spürbare technische Gegenbewegung in den kommenen Tagen aus, dürfte der Markt mittelfristig nur seitwärts laufen. Richtung Süden gilt es die wichtige Leitplanke an der im Februar bereits mehrfach bewährten Unterstützung um 7560 Punkten im Blick zu behalten. Sollte der DAX ein neues Jahrestief ausbilden, findet sich um 7435 bis 7480 Zählern eine weitere veritable Unterstützungszone. Allerdings hat der Bereich seine Qualität als Nachfragegebiet bisher noch nicht unter Beweis gestellt.

Gegen die Ausbildung eines neuen Jahreshochs bzw. Rekordhochs spricht auch die jüngste Entwicklung beim MACD. Während der DAX in diesem Jahr bereits eine Serie steigender Bewegungshochs markierte, bestätigte der trendfolgende Indikator zuletzt nicht mehr die Gipfeljagd des Aktienindex und bildete negative Divergenzen aus. Zudem verläuft seit Ende der vergangenen Woche die MACD-Linie unter der Signallinie – ein deutlicher Hinweis auf eine nachlassende Trenddynamik.

Richtung Norden stehen dem DAX bis zur Rückeroberung des Jahreshochs einige Hürden im Weg. Erwähnenswert ist vor allem die Zone knapp unter 7900 Punkten. Sollte der Markt diese Hürde zurückerobern, ist ab 8020 Zählern erneut mit einer stärkeren Verkaufsbereitschaft zu rechnen.

 

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DAX bleibt im ersten Halbjahr in der Range gefangen

Im übergeordneten Wochenchart lieferte der DAX Ende 2012 mit der Rückeroberung des horizontalen Widerstandes bei 7500 Punkten das letzte Kaufsignal. Charttechnische Hürden lassen sich nun bis zum Rekordhoch bei 8151 Punkten nicht mehr ausmachen. Die zentrale Frage lautet natürlich: Kommt es bereits im ersten Anlauf zum Ausbruch und damit dem besten Einstiegssignal, das die Charttechnik zu bieten hat oder prallen die Kurse nach unten ab? Eine mögliche Antwort liefert vielleicht das Kursverhalten im Frühjahr / Sommer 2007. Bereist damals war der DAX über Monate in der Spanne zwischen 7500 / 8200 Zähler gefangen. Für den mittelfristigen Zeithorizont kann daher das Kursmuster als Blaupause genutzt werden und deutet für die kommenden Monate auf ein Patt zwischen Bulle und Bär. Erst wenn der DAX per Wochenschlusskurs die Ober- oder Untergrenze deutlich hinter sich lässt, entsteht wieder ein klareres Bild über die weitere Entwicklung.

Etwas Rückenwind kommt von Seiten der Indikatoren. Nach der Winter-Rally wurde der deutlich überhitzte Marktzustand über die Zeitebene abgebaut. Der DSS Bresser verläuft ausgehend vom überverkauften Niveau wieder ansteigend.

 

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DAX über 10.000 möglich, wenn…

So ganz allmählich robbt sich der DAX an die historischen Höchststände heran. Damit verbunden ist auch die Chance auf Auflösung eines sehr großen aufsteigenden Dreiecks. Fünfstellige DAX-Kurse sind somit auch charttechnischer Sicht durchaus in Reichweite. Zwingende Voraussetzung dafür ist aber, dass der DAX auch neue Rekordstände markiert.

Ob dies bereits während der laufenden Aufwärtsbewegung erfolgt oder erst nach einem Rücksetzer (bis maximal an die noch nicht bestätigte untere Trendlinie bei knapp 5000 Punkten), lässt sich aktuell nicht vorhersagen. Immerhin spielt die zeitliche Komponente den Bullen in die Karten. Seit dem Jahr 2000 verkürzen sich die Hausse- und Baissephasen. So dauerte die erste Abschwungphase beginnend Anfang 2000 rund drei Jahre. Der scharfe Rücksetzer ab Anfang 2008 stoppte rund 15 Monate später, in 2011 kapitulierten die Bären nach 5 Monaten. Ähnlich verhält es sich auch mit den Aufwärtsbewegungen.

Auch von Seiten der Indikatoren ist das Potenzial noch nicht ausgeschöpft. Der trendfolgende MACD notiert aktuell noch deutlich unter den Extremwerten in 1998, 2000 und 2007, ab denen jeweils die Baissephasen einsetzten.

 

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About the Author:

Franz-Georg Wenner ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare und referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD). Bei BÖRSE ONLINE war er sechs Jahre Online-Koordinator und Redakteur mit den Schwerpunkten Nebenwerte Deutschland, Zertifikate und Technische Analyse. Zusätzlich betreute er für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily. Bereits seine Diplomarbeit im Fachbereich BWL der Uni Düsseldorf beschäftigte sich mit der Intermarket-Analyse.

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