By 22. Februar 2013 Read More →

DAX-Chartanalyse: Tanz auf dem Vulkan

Der deutliche Anstieg der Volatilität sowie des Handelsvolumens deuten eher auf eine Fortsetzung der Konsolidierung. Zwei wichtige Termine bis zum kommenden Dienstag könnten für eine Richtungsentscheidung sorgen. Die DAX-Chartanalyse für den 22. Februar 2012.

 

Pünktlich zum Wochenende werden die Nerven der Anleger auf die Probe gestellt. Der Angriff der Bullen am Dienstag wurde gestern mit einer noch stärkeren Dynamik durch die Verkäuferseite wieder komplett zurückgeschlagen. Flankiert wird die erhöhte Volatilität auch durch eine Zunahmen beim Handelsvolumen. Mit einem Tagesumsatz von 3,4 Mrd. Euro auf Xetra wurde am Donnerstag einer der höchten Werte des Jahres erreicht. Ähnlich die Entwicklung in den USA: Die fallenden Kurse gehen einher mit einer Zunahme bei den Umsätzen. Im S&P lag das Volumen bei 7,7 Milliarden Aktien und damit deutlich über dem 20-Tage-Durchschnitt von 6,5 Milliarden. Der amerikanische Vola-Index Vix stieg erstmals in diesem Jahr über 16 Punkte. Letztlich scheiterten die Bären, dass noch offene Gap zwischen 16 bis 18 Punkten zu schließen. Aber die Wahrscheinlichkeit auf weiter unruhige Tage ist deutlich gestiegen.

 

Heute stehen einige wichtige Konjunkturdaten auf der Agenda. In Deutschland wird mit dem ifo-Index der wohl wichtigste Indikator veröffentlicht. Die Vorgaben fallen nach der positiven Überraschung beim ZEW-Index recht gut aus und lassen erwarten, dass die Konsensschätzungen übertroffen werden. Für einen starken Impuls am Aktienmarkt bedarf es aber einer deutlicheren Überraschung.

Mit Blick auf die Parlamentswahlen in Italien am kommenden Wochenende dürften sich Investoren mit größeren Positionen eher zurückhalten. „Sollte der Cavaliere tatsächlich in Rom wieder an die Macht oder auch nur in ihre Nähe kommen, wird das nicht nur den italienischen Anleihen den Garaus machen. Dann wird die ganze Euro-Zone abgestraft und die Aktienkurse dürften in den Keller rauschen“, sagte ein Börsianer. Fällt das Ergebnis hingegen „günstig“ aus, richtet sich der Fokus auf die Rede von Fed-Chef Ben Bernanke am kommenden Dienstag. Nach der Verunsicherung, die das jüngste Notenbank-Protokoll auslöste, wird Bernanke vor dem Kongress um neues Vertrauen in die Interventionen der Fed werben. Sollte er Erfolg haben, ist mit einer positiven Marktreaktion zu rechnen.

 


Zur Verfügung gestellt von: Forexpros dem Aktien Portal

 

Auch wenn die Handelsspanne der vergangenen drei Tage deutlich zugenommen hat, aus charttechnischer Sicht gibt es immer noch kein neues Handelssignal. Der kräftige Anstieg am Dienstag stoppte exakt an der Schwelle zum bullischen Terrain bei 7780 / 7800 Punkten. Gestern wurden die kompletten Gewinne der Woche wieder abverkauft. Aber auch nach unten behauptete sich die südliche Begrenzung bei 7550 Zählern. Fazit: Trotz einer kräftigen Zunahme der täglichen Schwankungsbreite  – kontinuierlicher Anstieg der Average True Range von 60 Punkten zu Jahresbeginn auf aktuell 104 – bleibt der DAX zunächst in der Handelsspanne und damit einer neutralen Zone gefangen.

Allerdings wird es gleich zu Handelsbeginn spannend. Denn viel Luft nach unten ist nicht mehr. Bei rund 7570 Punkten verläuft eine mögliche, seit Juni vergangenen Jahres bestehende Aufwärtstrendlinie, die aktuell aber erst zwei Auflagepunkte aufweist und damit noch nicht ausreichend geprüft wurde (s. Tageschart). Verstärkt wird das Kursniveau durch die erwähnte horizontale Zone (Jahrestief) bei 7560 Zählern. Erst wenn der DAX ein neues Tief ausbildet, dürften einige Investoren nervös werden und sich für eine abc-Bewegung positionieren. Ein schneller Kursrutsch bis in den Bereich 7435 / 7480 (100-Tage-Linie) wäre die Folge. Ob sich auf diesem Niveau genügend Käufer finden, ist unklar, denn es handelt sich nur um eine sehr robuste Widerstandszone aus der zweiten Jahreshälfte 2012, die ihre Qualität als Unterstützung erst noch unter Beweis stellen muss. Erst wenn der DAX auch hier keinen Halt findet, gerät auch die mittelfristige Aufwärtsbewegung in Gefahr.

Noch bestehen aber Chancen auf eine Stabilisierung. so dass im Rahmen einer Fortsetzung der Seitwärtsbewegung heute eher mit einem erneuten Abprallen Richtung Norden zu rechnen wäre.

 

 

Kennzahlen:

DAX-Pivot-Punkte für den 22. Februar:

Für einige Anleger sind Pivot Punkte vielleicht noch Neuland. Kurz zur Erklärung: Die Pivot Punkte dienen der Kurszielbestimmung und haben ihren Ursprung in den Futures-, Termin- und Forexmärkten. Grundannahme ist, dass die Kursbewegungen des vorherigen Handelstages Einfluss auf den neuen Börsentag haben. Berechnungsgrundlage sind daher Tageshoch, Tagestief und Schlusskurs vom Vortag. Als Ergebnis erhält man drei Widerstandsmarken (Resist R 1-3) sowie drei Unterstützungsniveaus (Support S 1-3).

 

wichtige Chartmarken:

 

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Wichtige Unterstützung auf dem Prüfstand

Klare Signale für die mittelfristige Entwicklung sind nach wie vor Mangelware. Seit Mitte Dezember ist der DAX grob in einer Spanne zwischen 7600 bis 7870 Punkten gefangen. Zuletzt stand vor allem die südliche Begrenzung auf dem Prüfstand. Sollte es zu einem deutlicheren Rücksetzer kommen, findet sich bei 7450 Punkten eine wichtige Unterstützungszone, die aktuell  auch von der 100-Tage-Linie verstärkt wird. Solange der DAX über diesem Areal notiert, bleiben die mittelfristigen Aussichten gut. Vorgelagert befindet sich auch eine mögliche, primäre Aufwärtstrendlinie, die ihren Ursprung im Juni 2012 hat. Allerdings weist die Gerade aktuell erst drei Auflagepunkte auf und ist noch nicht als sehr zuverlässig einzustufen.

Kritischer wäre ein Rücksetzer unter das Dezember-Ausbruchsniveau bei 7400 bis 7500 Punkten zu werten. Zumindest aus Sicht der Indikatoren sieht es nicht ganz so düster aus. DSS Bressert als auch MACD befinden sich eher im unteren, überverkauften Bereich und könnten bald Kaufsignale senden.

 

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Widerholung der 2007er-Bewegung

Zuerst die gute Nachricht: Bis an das im Sommer 2007 erreichte Allzeithoch bei rund 8151 Zählern finden sich im Wochenschart nun keine nennenswerten Widerstände mehr. Ob allerdings die psychologisch wichtige Marke überhaupt noch erreicht wird, erscheint eher fraglich. Nachdem der DAX Ende 2012 über die letzte Hürde bei 7500 Punkten nach oben hin ausbrach, stoppte die Aufwärtsbewegung bereits deutlich unter 8000 Zählern. Aktuell läuft eine Rückkehrbewegung, die bei einem erfolgreichen Test der 7500 trendbestätigend und damit positiv zu werten wäre.

Solange der DAX nicht die Range 7500 / 8100 Zähler signifikant verletzt, kann das Kursmuster ab der zweiten Jahreshälfte aus 2007 als Blaupause genutzt werden. Demnach wäre in den kommenden Wochen mit einer Fluktuation innerhalb der Spanne zu rechnen. Dazu passt auch das Bild bei den Indikatoren. Der DSS Bressert baut aktuell den überhitzten Zustand ab und deutet auf eine Konsolidierung.

 

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Neue Rekorde und fünfstellige Kurse

Der Monatschart zeigt deutlich, welches Potenzial an den Aktienmärkten aus charttechnischer Sicht schlummert. Mit der Auflösung des symmetrischen Dreiecks liegt ein rechnerisches Kursziel in Reichweite, welches den Abschluss des im Monatskursverlauf eingezeichneten übergeordneten aufsteigenden Dreiecks zur Folge hätte. Fünfstellige DAX-Kurse sind somit auch charttechnischer Sicht durchaus möglich. Zwingende Voraussetzung dafür ist natürlich, dass der DAX auch neue Rekordstände markiert.

Ob dies bereits während der laufenden Aufwärtsbewegung erfolgt oder erst nach einem Rücksetzer, lässt sich aktuell nicht vorhersagen. Immerhin spielt die zeitliche Komponente den Bullen in die Karten. Seit dem Jahr 2000 verkürzen sich die Hausse- und Baissephasen. So dauerte die erste Abschwungphase beginnend Anfang 2000 rund drei Jahre. Der scharfe Rücksetzer ab Anfang 2008 stoppte rund 15 Monate später, in 2011 kapitulierten die Bären nach 5 Monaten. Ähnlich verhält es sich auch mit den Aufwärtsbewegungen.

Auch von Seiten der Indikatoren ist das Potenzial noch nicht ausgeschöpft. Der trendfolgende MACD notiert aktuell noch deutlich unter den Extremwerten in 1998, 2000 und 2007, ab denen jeweils die Baissephasen einsetzten.

 

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About the Author:

Franz-Georg Wenner ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare und referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD). Bei BÖRSE ONLINE war er sechs Jahre Online-Koordinator und Redakteur mit den Schwerpunkten Nebenwerte Deutschland, Zertifikate und Technische Analyse. Zusätzlich betreute er für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily. Bereits seine Diplomarbeit im Fachbereich BWL der Uni Düsseldorf beschäftigte sich mit der Intermarket-Analyse.

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