By 16. April 2013 Read More →

DAX-Chartanalyse: Kursziel fest im Visier

Schwache Konjunkturzahlen und neue Terrorängste sorgen für Verunsicherung. Während es an den Rohstoffmärkten zum Ausverkauf kommt, zeigt sich der DAX noch vergleichsweise stabil. Doch die Richtung scheint vorgezeichnet. Die Chartanalyse für den 16. April 2013.  

 

Für Aufsehen sorgt weiterhin die Entwicklung bei den Edelmetallen, allen voran natürlich beim Goldpreis, der in den vergangenen beiden Handelstagen den größten Abschlag seit 30 Jahren verzeichnete. Am Vormittag werde ich eine kurze Chartanalyse an dieser Stelle veröffentlichen.

Aber auch an den Aktienmärkten ziehen neue Gewitterwolken auf. Schwache Vorgaben kommen von den Weltbörsen. Die Wall Street gab im späten Geschäft nochmals deutlich nach wegen der Bombenanschläge in Boston. Auf der Agenda steht heute zunächst der ZEW-Index. Neben zuletzt eher enttäuschenden Konjunkturzahlen deutet auch die schwache sentix-Umfrage auf einen deutlicheren Rücksetzer beim Stimmungsbarometer. Trotz der Turbulenzen um Italien und Zypern überraschte der Index im Vormonat mit einem Anstieg auf 48,5 Punkte. Für heute liegen die Konsensschätzungen bei 41 Zählern – negative Überraschungen nicht ausgeschlossen. Abgerundet wird die heutige Agenda von zahlreichen Unternehmensbilanzen. Zahlen werden u.a. von Yahoo, Intel, Goldman Sachs, Coca-Cola und Johnson & Johnson erwartet.

 


Zur Verfügung gestellt von: Forexpros dem Aktien Portal

 

 

Derzeit haben eindeutig die Bären das Heft in der Hand. Nach den schwachen Vorgaben von den Weltbörsen dürfte sich der späte Schlussspurt am Montag über die 7700 nur als Strohfeuer entpuppen. Die vorbörslichen Indikationen deuten auf eine Eröffnung knapp über dem gestrigen Tagestief bei rund 7690 Punkten.

Gleich zu Handelsbeginn steht somit erneut der 100-Tage-Durchschnitt zur Disposition. Erfahrungsgemäß ist die längerfristige gleitende Signallinie aber nicht punktgenau zu beachten, sondern stellt nur eine Zone dar, um die der Kurs häufig pendelt, bevor der nächste Bewegungsimpuls einsetzt.

Eine bessere Orientierung liefern daher bereits vom Markt bestätigte Trendlinien. Im eher unwahrscheinlichen Fall einer erneuten Erholungsbewegung trifft der Markt bereits bei 7825 Punkten auf die seit dem Jahreshoch bestehende Abwärtstrendlinie. Die darüber liegenden Hürden zwischen 7860 bis 7920 Zählern scheinen hingegen heute außer Reichweite zu liegen.

Kurzfristig überwiegen ohnehin die Abwärtsrisiken. Eine schwache Unterstützung lässt sich am Monatstief bei 7608 Punkten ausmachen, übergeordnet liegt das Kursziel für die kommenden Tage aber 7560 Punkte. Der Bereich erwies sich in diesem Jahr bereits als sehr zuverlässige Unterstützungszone. Bleiben auch auf diesem Niveau die Bären am Drücker, sind weitere Verluste von mindestens 100 Punkten einzuplanen.

Tägliche Chartanalysen lesen Sie von mir auch auf  gekkomarkets.com.

 

 
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Kennzahlen:

DAX-Pivot-Punkte für den 16. April:

 

Für einige Anleger sind Pivot Punkte vielleicht noch Neuland. Kurz zur Erklärung: Die Pivot Punkte dienen der Kurszielbestimmung und haben ihren Ursprung in den Futures-, Termin- und Forexmärkten. Grundannahme ist, dass die Kursbewegungen des vorherigen Handelstages Einfluss auf den neuen Börsentag haben. Berechnungsgrundlage sind daher Tageshoch, Tagestief und Schlusskurs vom Vortag. Als Ergebnis erhält man drei Widerstandsmarken (Resist R 1-3) sowie drei Unterstützungsniveaus (Support S 1-3).

 

wichtige Chartmarken:

 

 

 



 

 

 

Unterstützungsmarke unter Druck

Bisher korrigierte der DAX ausgehend vom Jahreshoch maximal um knapp sechs Prozent und zeigte im übergeordnet intakten langfristigen Aufwärtstrend auf Wochenbasis nur eine gesunde Korrektur. Auf Tagesbasis sieht die Sache hingegen nicht so konstruktiv aus. Seit dem Rekordhoch bildete der Index eine Serie von fallenden Bewegungshochpunkten und zugleich tieferen Korrekturniveaus. Anders formuliert: Erholungen werden immer früher abverkauft, während der Index allmählich nach unten durchgereicht wird.

Unter dem Strich besteht aber kein Grund zur Panik, denn der Index baut lediglich seinen überhitzten Zustand ab. Als gutes Barometer dient der Abstand zur 200-Tage-Linie. Im ersten Quartal waren historisch hohe Werte von bis zu zwölf Prozent fast die Regel. Dass es zu einer Korrektur kommt ist eher positiv zu sehen, denn nur so werden die kurzfristig engagierten Anleger aus dem Markt gespült und gleichzeitig zuverlässige Unterstützungen ausgebaut.

Richtung Norden gilt unverändert das letzte Bewegungshoch bei 7950 Punkten als Schlüsselstelle, die der DAX für ein zaghaftes Kaufsignal überwinden müsste. Darüber käme erst wieder das Jahrshoch und später das Rekordhoch in Schlagdistanz. Eine solche Gegenbewegung zeichnet sich derzeit aber nicht ab, sodass vorerst die Abwärtsrisiken üerwiegen. Richtung Süden gilt es die wichtige Leitplanke an der im Februar bereits mehrfach bewährten Unterstützung um 7560 Punkten im Blick zu behalten. Sollte der DAX ein neues Jahrestief ausbilden, findet sich um 7435 bis 7480 Zählern eine weitere veritable Unterstützungszone. Allerdings hat der Bereich seine Qualität als Nachfragegebiet bisher noch nicht unter Beweis gestellt.

Für eine Fortsetzung der Korrektur sprechen weiterhin auch die Indikatoren. Trendfolgende Indikatoren wie der MACD bildeten in den vergangenen Wochen negative Divergenzen aus, die nun ihre Wirkung entfalten. Zudem verläuft seit Ende der vergangenen Woche die MACD-Linie unter der Signallinie – ein deutlicher Hinweis auf eine nachlassende Trenddynamik. Hingegen klettert der etwas sensitivere DSS Bressert seit einigen Tagen aus dem überverkauften Bereich in die neutrale Zone.

 

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DAX bleibt im ersten Halbjahr in der Range gefangen

Ende vergangenen Jahres lieferte der DAX mit der Rückeroberung der 7500/7550er-Marke das letzte wichtige Kaufsignal. Vor allem im Feburar wurde die Kursregion mehrfach von oben angelaufen und bestätigt, was grundsätzlich für eine nachhaltige Bewegung spricht. Als nächste Hürde lauert das Rekordhoch bei 8151 Punkten. Unmittelbar bevorstehende charttechnische Hürden lassen sich nicht erkennen.

Der erste Anlauf des Marktes an das Top Mitte März scheiterte bereits deutlich unter dem Top und bestätigt zunächst die an dieser Stelle seit Jahresbeginn aufgestellte Vermutung, dass der DAX zumindest in der ersten Jahreshälfte ein ähnliches Kursverhalten zeigen wird wie im Frühjahr / Sommer 2007. Bereist damals hielt sich der Index über Monate in der Spanne zwischen 7500 / 8200 Zähler auf. Übertragen auf die aktuelle Situation wäre somit übergeordnet zunächst in der ersten Jahreshälfte nicht mit einer klaren Trendbewegung zu rechnen. Produkte, die über den Zeitwert zulegen, sind daher zu favorisieren. Erst wenn der DAX per Wochenschlusskurs die Ober- oder Untergrenze deutlich hinter sich lässt, entsteht wieder ein deutlicheres Bild über die weitere Entwicklung.

Etwas Rückenwind kommt von Seiten der Indikatoren. Nach der Winter-Rally wurde der deutlich überhitzte Marktzustand über die Zeitebene abgebaut. Der DSS Bresser verläuft ausgehend vom überverkauften Niveau wieder ansteigend.

 

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DAX über 10.000 möglich, wenn…

Der Monatschart weckt viel Kursfantasie, denn sehr langfristig betrachtet besteht durchaus die Chance auf Auflösung eines sehr großen aufsteigenden Dreiecks. Fünfstellige DAX-Kurse sind somit auch charttechnischer Sicht durchaus in Reichweite. Zwingende Voraussetzung dafür ist aber, dass der DAX auch neue Rekordstände markiert.

Ob dies bereits während der laufenden Aufwärtsbewegung erfolgt oder erst nach einem Rücksetzer (bis maximal an die noch nicht bestätigte untere Trendlinie bei knapp 5000 Punkten), lässt sich aktuell nicht vorhersagen. Immerhin spielt die zeitliche Komponente den Bullen in die Karten. Seit dem Jahr 2000 verkürzen sich die Hausse- und Baissephasen. So dauerte die erste Abschwungphase beginnend Anfang 2000 rund drei Jahre. Der scharfe Rücksetzer ab Anfang 2008 stoppte rund 15 Monate später, in 2011 kapitulierten die Bären nach 5 Monaten. Ähnlich verhält es sich auch mit den Aufwärtsbewegungen.

Auch von Seiten der Indikatoren ist das Potenzial noch nicht ausgeschöpft. Der trendfolgende MACD notiert aktuell noch deutlich unter den Extremwerten in 1998, 2000 und 2007, ab denen jeweils die Baissephasen einsetzten.

 

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About the Author:

Franz-Georg Wenner ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare und referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD). Bei BÖRSE ONLINE war er sechs Jahre Online-Koordinator und Redakteur mit den Schwerpunkten Nebenwerte Deutschland, Zertifikate und Technische Analyse. Zusätzlich betreute er für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily. Bereits seine Diplomarbeit im Fachbereich BWL der Uni Düsseldorf beschäftigte sich mit der Intermarket-Analyse.

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