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DAX-Chartanalyse: Falls Sie noch 5,8 Mrd. Euro übrig haben…

Zum Handelsauftakt kämpft der DAX erneut mit der 8000er-Marke. Daran wird sich so schnell nichts ändern, auch wenn die Fed gestern die Fortfühung ihrer expansiven Geldpolitik bestätigte. Die DAX-Chartanalyse für den 21. März 2013.  

 

 

Neue Wasserstandsmeldungen aus Zypern halten die Märkte weiterhin in Schach. Leider ist kurzfristig eine nachhaltige Lösung noch nicht in Sicht. Auch wenn die Charttechnik der wichtigsten Börsen weiterhin klar aufwärts zeigt, dürften heute und morgen kaum Investoren mit größeren Engagements für entsprechende Impulse sorgen. Gerüchten zufolge will die zypriotische Regierung dem Parlament am Vormittag einen „Plan B“ präsentieren. Im Gespräch bleibt weiterhin eine Zwangsabgabe, aber wohl erst ab einem Volumen von 100.000 Euro. Außerdem werden die Möglichkeiten eines Fonds geprüft, welcher Staatsanleihen an die Rentenkasse, die Kirche und andere geben soll. Eine höhere Beteiligung Russlands an der Rettung bleibt eine weitere Option, auch wenn erste Gespräche am Mittwoch ohne Erfolg verliefen. Unterdessen will die Europäische Zentralbank ihre Nothilfe für zypriotische Banken nur noch bis zum 25. März garantieren. Nach diesem Stichtag fließt nur noch Geld, wenn ein Rettungsplan von EU und IWF in Kraft sei.

Da die Banken wohl noch bis kommenden Dienstag geschlossen bleiben, haben die Politiker etwas Zeit gewonnen, um den Eigenanteil von 5,8 Mrd. Euro am Hilfsprogramm sicherzustellen. Insgesamt zeigt sich aber deutlich, dass die Mehrheit der Akteure an den Finanzmärkten mit einer wie auch immer erreichten Lösung rechnet (der Dow Jones stieg gestern auf ein neues Rekordhoch). Zumindest wurde in der Vergangenheit im Rahmen der europäischen Schuldenkrise bisher immer rechtzeitig ein Konsens erzielt.

Kaum Neuigkeiten gibt es hingegen vom gestrigen Fed-Zinsentscheid. Ben Bernanke hält an seiner expansiven Geldpolitik fest und will nach wie vor jeden Monat 85 Mrd. Dollar in die US-Wirtschaft pumpen, um sie weiter anzukurbeln. Die Leitzinsen bleiben zwischen null und 0,25 Prozent. Solange die Arbeitslosenquote nicht unter 6,5 Prozent fällt, bleibt es bei der aktuellen Geldpolitik.

Datenseitig sorgen einige Konjunkturindikatoren für Beachtung. Neben den Einkaufsmanagerindizes in Europa liegt der Fokus auf dem Philly-Fed-Index, der eine erste Indikation für den neuen ISM-Index liefern wird. Volkswirte rechnen mit einem deutlichen Anstieg, nachdem der Stimmungsindikator im Februar absackte. Abegrundet wird der Konjunkturblock mit den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe, dem Index der Frühindikatoren und den Eingenheimverkäufen.

 


Zur Verfügung gestellt von: Forexpros dem Aktien Portal

 

Nur mit sehr viel Mühe behauptete sich der DAX zur Wochenmitte über der runden 8000er-Marke und schloss um 0,68% höher bei 8001,97 Zählern. Auf den ersten Blick eine recht erfreuliche Entwicklung. Schaut man aber genauer hin, wird deutlich, dass der DAX den ganzen Tag über nur seitwärts lief und nahe dem Eröffnungskurs den Handel beendete. Im Tageschart bildete sich schließlich ein Doji mit langen Schatten – nicht gerade eine Kerze, die auf viel Vertrauen hinweist.

Dennoch bleibt festzuhalten, dass sich der Markt so ganz allmählich wieder an das Jahreshoch und damit den nächsten Widerstand bei 8075 Punkten pirscht. Auf diesem Niveau liegt auch die 161,8% Fibonacci-Extension des Anfang März aufgelösten Rechtecks. Ein frisches Bewegungshoch wäre ein deutliches Kaufsignal und sollte den DAX zügig bis mindestens 8151 Punkte steigen lassen. Denn die seit Anfang Februar bestehende, hartnäckige Aufwärtstrendlinie verläuft heute bereits bei rund 8175 Zählern und bremst somit den DAX nicht mehr aus.

Vor diesem Hintergrund dürfte der DAX kurzfristig nicht mehr die nächste Unterstützungszone basierend aus den zyklischen Tiefs zwischen 7900 und 7920 Punkten in Anspruch nehmen. Wird die Barriere dennoch unterboten, sollten spätestens um 7860 Zähler wieder die Käufer das Zepter übernehmen, um die weiterhin guten Aussichten nicht in Frage zu stellen.

 

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Kennzahlen:

DAX-Pivot-Punkte für den 21. März:

 

Für einige Anleger sind Pivot Punkte vielleicht noch Neuland. Kurz zur Erklärung: Die Pivot Punkte dienen der Kurszielbestimmung und haben ihren Ursprung in den Futures-, Termin- und Forexmärkten. Grundannahme ist, dass die Kursbewegungen des vorherigen Handelstages Einfluss auf den neuen Börsentag haben. Berechnungsgrundlage sind daher Tageshoch, Tagestief und Schlusskurs vom Vortag. Als Ergebnis erhält man drei Widerstandsmarken (Resist R 1-3) sowie drei Unterstützungsniveaus (Support S 1-3).

 

wichtige Chartmarken:

 

 

 



 

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Trendlinie bremst den Anstieg

Im Tageschart steht die Börsenampel eigentlich klar auf Grün. Mit dem lange erwarteten Ausbruch aus der Seitwärtsrange lieferte der DAX ein prozyklisches Kaufsignal für den Spurt bis an das Rekordhoch bei 8151 Punkten. Gebremst wird der Aufwärtsdrang nur durch die seit Anfang Februar bestehende Begrenzungslinie, die in den vergangenen Wochen mehrfach vergeblich von unten angelaufen wurde. Eine Pull-back Bewegung bis an das Ausbruchsniveau bei 7870 Punkten ist somit noch nicht vom Tisch und eröffnet für Investoren, die den Sprung des DAX aus der Range verpasst haben die Chance, noch einmal „günstig“ in den Markt einzusteigen. Die alte Obergrenze des Rechtecks sollte nun einen Rollentausch von einem Widerstand hin zu einer Unterstützung vollzogen haben. Allerdings ist die Zuverlässigkeit derzeit noch offen, da ein Test bisher noch nicht erfolgte.

Fällt der DAX hingegen wieder in die alte Schiebezone zurück, könnten sich einige kurzfristig ausgerichtete Anleger zügig wieder aus dem Markt verabschieden und den Abwärtsdruck verstärken. In diesem Szenario findet sich eine etwas verlässlichere Haltezone erst wieder bei 7720/ 7750 Punkten. Aktuell verlaufen hier die 28- und 55-Tage-Linie sowie ein seit Juni 2012 bestehender Aufwärtstrend. Geht es noch eine Etage tiefer, rückt erneut die Zone um das Jahrestief bei 7560 Punkten auf die Agenda.

 

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In der Range gefangen – noch

Der Kampf zwischen Bullen und Bären geht in eine entscheidende Phase. Nachdem Ende 2012 der Sprung über die Widerstandsmarke bei 7500 Punkten glückte, ist der Weg nun frei bis an das Rekordhoch bei 8151 Zählern. Noch ist der Aktienindex aber in der Spanne 7500 / 8200 Zähler gefangen. Bereits im Frühjahr / Sommer 2007 erwies sich dieser Bereich als harte Nuss. Für den mittelfristigen Zeithorizont kann daher das Kursmuster als Blaupause genutzt werden. Demnach wäre in den kommenden Wochen mit einer Fortsetzung der richtungslosen Entwicklung zu rechnen. Erst wenn der DAX per Wochenschlusskurs die Ober- oder Untergrenze deutlich verletzt, entsteht wieder ein klareres Bild über die weitere Entwicklung.

Etwas Rückenwind kommt von Seiten der Indikatoren. Nach der Winter-Rally wurde der deutlich überhitzte Marktzustand über die Zeitebene abgebaut. Der DSS Bresser notiert im leicht überverkauften Terrain und lieferte nach den jüngsten Kurszuwächsen ein Kaufsignal.

 

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DAX auf dem Weg in fünfstellige Regionen

So ganz allmählich robbt sich der DAX an die historischen Höchststände heran. Damit verbunden ist auch die Chance auf Auflösung eines sehr großen aufsteigenden Dreiecks. Fünfstellige DAX-Kurse sind somit auch charttechnischer Sicht durchaus möglich. Zwingende Voraussetzung dafür ist natürlich, dass der DAX auch neue Rekordstände markiert.

Ob dies bereits während der laufenden Aufwärtsbewegung erfolgt oder erst nach einem Rücksetzer (bis maximal an die noch nicht bestätigte untere Trendlinie bei knapp 5000 Punkten), lässt sich aktuell nicht vorhersagen. Immerhin spielt die zeitliche Komponente den Bullen in die Karten. Seit dem Jahr 2000 verkürzen sich die Hausse- und Baissephasen. So dauerte die erste Abschwungphase beginnend Anfang 2000 rund drei Jahre. Der scharfe Rücksetzer ab Anfang 2008 stoppte rund 15 Monate später, in 2011 kapitulierten die Bären nach 5 Monaten. Ähnlich verhält es sich auch mit den Aufwärtsbewegungen.

Auch von Seiten der Indikatoren ist das Potenzial noch nicht ausgeschöpft. Der trendfolgende MACD notiert aktuell noch deutlich unter den Extremwerten in 1998, 2000 und 2007, ab denen jeweils die Baissephasen einsetzten.

 

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About the Author:

Franz-Georg Wenner ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare und referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD). Bei BÖRSE ONLINE war er sechs Jahre Online-Koordinator und Redakteur mit den Schwerpunkten Nebenwerte Deutschland, Zertifikate und Technische Analyse. Zusätzlich betreute er für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily. Bereits seine Diplomarbeit im Fachbereich BWL der Uni Düsseldorf beschäftigte sich mit der Intermarket-Analyse.

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