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DAX-Chartanalyse: Es rumort unter der Oberfläche

Überwiegend erfreuliche Konjunkturzahlen und ordentliche Bilanzen der US-Unternehmen sorgten zuletzt für gute Stimmung. Doch das Pendel kann schnell kippen, zumal in dieser Woche wichtige Daten auf der Agenda stehen. Der DAX-Chart-Check für den 29. Januar 2013  – jetzt mit Real-Time Chart und Wirtschaftskalender.

 

 

 

Zu Wochenbeginn erholten sich die Bullen vom Ausbruch am vergangenen Freitag. Der DAX hielt sich nur kurz in der Gewinnzone und beendete den Handel auf Tagestief um 0,3 Prozent schwächer. Sieben Gewinnern im Index standen 23 Verlierer gegenüber. Einige Beobachtungen: Das Handelsvolumen bleibt weiter dürftig. Mit dem kleinen Short Squeeze am Freitag  kratzten die Umsätze auf Xetra knapp an der drei Mrd. Euro-Marke, zu Wochenbeginn sackte das Volumen  wieder auf 2,3 Mrd. Euro ab. Zum Vergleich: der 1 Monats-Durchschnitt liegt bei 2,6 Mrd. Euro. Wenn steigende Kurse nicht mehr durch das Volumen bestätigt werden, steigt erfahrungsgemäß die Anfälligkeit für Korrekturen. Dafür spricht auch der VDAX-New: Am Montag kletterte das Volatilitätsbarometer um knapp 7 % auf 14,2 Punkte und steht kurz vor einem Kaufsignal.

 

Die Vorgaben von der Wall Street sind wenig inspirierend: S&P sowie Dow büßten um rund 0,13% ein, für den Nasdaq ging es etwas nach oben. Damit beendete der S&P auch seine beeindruckende Erfolgsserie von acht aufeinander folgenden Handelstagen mit Gewinnen. Kursbeeinflussende Daten sind heute kaum auf der Agenda auszumachen. Aus den USA kommen der Case-Shiller-Index sowie Daten zum Verbrauchervertrauen. Der Fokus liegt aber ganz klar auf den Höhepunkten in den kommenden Tagen: Am Mittwoch wird das Ergebnis der Fed-Sitzung bekannt gegeben, Freitag laufen der ISM-Index und der Arbeitsmarktbericht für Dezember über die Ticker. Bis dahin dürften sich viele Marktteilnehmer mit neuen Engagements zurückhalten. Gut möglich, dass einige schwere Jungs die News zum Anlass nehmen werden, ihre Chips vom Tisch zu nehmen.  Mit dem Live-Wirtschaftskalender verpassen Sie künftig keine wichtigen Daten:

 

 


Zur Verfügung gestellt von: Forexpros dem Aktien Portal

Zum DAX: Am Montag bildete sich eine negative Kerze, dass Hoch (und damit neues Jahreshoch bei 7872 Punkten) lag nur knapp über dem Tageshoch vom Freitag – insgesamt ein kleiner Hinweis auf eine mögliche Top-Bildung. Neben den oben aufgeführten Beobachtungen wird auch das Bild bei den Indikatoren langsam schlechter. Verkaufssignal stehen zwar noch aus, der MACD befindet sich auf Tagesbasis aber auf einem oberen Extremniveau, von dem aus zuletzt häufig Korrekturen einsetzen. Folgen zwei, drei Tage mit Verlusten, dürfte der trendfolgende Indikator ein Verkaufssignal liefern. Rein technisch betrachtet hat der DAX noch Luft nach oben, denn aus der nun aufgelösten Seitwärtsspanne lässt sich ein theoretisches Kursziel von 7945 Punkten berechnen. Darüber würde die 8000er-Marke locken. Da der S&P 500 aber bereits seine Hürde von 1500 Punkten erreicht hat und nun abwärts drehen dürfte, könnte auch die laufende Aufwärtsbewegung im DAX noch vor der 8000er-Marke versanden.

Korrekturen wären nach der 900-Punkte-Rally sehr gesund, so lange diese nicht zu deutlich ausfallen und wichtige Unterstützungen (s. Tagesanalyse) Gültigkeit behalten. Ein erster Halt bietet nach wie vor das Ausbruchsniveau um 7790 Punkte. Fällt der Index in die Seitwärtsspanne zurück, könnte der Fehlausbruch andere Marktteilnehmer ebenfalls zum Verkauf verleiten und so den Druck erhöhen. Ziele bleiben dann die untere Begrenzung der alten Range bei 7680 Punkten sowie das Gap bei 7636 Zählern.

Ab sofort können Sie hier auch einen Realtime-Chart des DAX sehen. Zusammen mit den Handelsmarken und Terminen beste Voraussetzungen für einen guten Handelstag.

 

Kennzahlen:

DAX-Pivot-Punkte für den 29. Januar:

Für einige Anleger sind Pivot Punkte vielleicht noch Neuland. Kurz zur Erklärung: Die Pivot Punkte dienen der Kurszielbestimmung und haben ihren Ursprung in den Futures-, Termin- und Forexmärkten. Grundannahme ist, dass die Kursbewegungen des vorherigen Handelstages Einfluss auf den neuen Börsentag haben. Berechnungsgrundlage sind daher Tageshoch, Tagestief und Schlusskurs vom Vortag. Als Ergebnis erhält man drei Widerstandsmarken (Resist R 1-3) sowie drei Unterstützungsniveaus (Support S 1-3).

 

wichtige Chartmarken:

 

Tradesignal Online. Tradesignal® ist eine eingetragene Marke der Tradesignal GmbH. Nicht autorisierte Nutzung oder Missbrauch ist ausdrücklich verboten.

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Abstand zur 200-Tage-Linie erreicht kritisches Niveau

Auf Tagesbasis gibt es am Kursverlauf des DAX kaum Kritik zu üben. Mit dem Ausbruch über die robuste horizontale Hürde um 7450 Punkte Anfang Dezember legte das Aktienbarometer die Basis für die derzeit immer noch anhaltende Rally. Die Konsolidierung seit Jahresbeginn ist ebenfalls positiv zu werten, denn der überhitzte Zustand wurde lediglich über die Zeitachse abgebaut und nicht wie befürchtet über fallende Kurse. Als gute Nachkaufgelegenheit erwies sich zuletzt auch immer die stark steigende 28-Tage-Linie. Knapp darunter bietet zudem die 7600er-Marke Halt.

Die mittelfristigen Aussichten für den DAX bleiben gut, solange der Index über dem Ausbruchsniveau 7400 bis 7500 Punkte notiert. Da auf diesem Niveau auch die 55-Tage-Linie verläuft, ist der Unterstützungsbereich als sehr zuverlässig einzuschätzen. Entsprechend negativ wäre eine Unterschreitung auf Tages- und vor allem Wochenschlussbasis zu werten. Unterhalb von 7000 Punkten wechselt die Börsenampel auf Rot.

Beachtenswert ist aktuell der recht weite Abstand zur trägen 200-Tage-Linie. Seit Mitte November kletterte der DAX um rund 900 Punkte und liegt aktuell rund 12,6 Prozent (unterer Chart) über dem viel beachteten langfristigen Durchschnitt. In den vergangenen Jahren kam es ab einer Differenz von 15 Prozent häufig zu einer deutlichen Korrektur. Noch hat der DAX somit etwas Luft nach oben. Die Rally befindet sich aber im letzten Drittel und dürfte in den kommenden Wochen an Dynamik verlieren.

Tradesignal Online. Tradesignal® ist eine eingetragene Marke der Tradesignal GmbH. Nicht autorisierte Nutzung oder Missbrauch ist ausdrücklich verboten.

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Freie Bahn für den DAX

 

Mit Blick auf den längerfristigen Chartverlauf auf Wochenbasis geht es für den DAX vor allem um das nachhaltige Überwinden des 2011er-Jahreshochs um 7600 Zähler. Inzwischen hat sich der Index deutlich von dieser Marke nach oben hin abgesetzt, so dass wohl von einer nachhaltigen Bewegung gesprochen werden kann. Bis an das im Sommer 2007 markierte Rekordhoch bei rund 8151 Zählern findet sich nun kein nennenswerter Widerstand mehr. Ob allerdings auch über dieser psychologisch wichtigen Marke noch genügend Anschlusskäufe für weiter steigende Notierungen erfolgen, erscheint eher fraglich. Mindestens genauso wahrscheinlich ist auch eine Seitwärtsbewegung, wobei das Kursmuster ab der zweiten Jahreshälfte aus 2007 als Blaupause genutzt werden kann. Nach einem Fehlausbruch oder Pullback um 8150 Zähler wäre eine Rückkehrbewegung bis 7500 Punkten zu erwarten, ehe der DAX unter Schwankungen den nach wie vor übergeordneten Aufwärtstrend fortsetzt und nach oben hin ausbricht.

 

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DAX arbeitet an dem großen Ausbruch

Der Monatschart zeigt deutlich, welches Potenzial an den Aktienmärkten aus charttechnischer Sicht schlummert. Mit der Auflösung des symmetrischen Dreiecks liegt ein rechnerisches Kursziel in Reichweite, welches den Abschluss des im Monatskursverlauf eingezeichneten übergeordneten aufsteigenden Dreiecks zur Folge hätte. Fünfstellige DAX-Kurse sind somit auch charttechnischer Sicht durchaus möglich. Zwingende Voraussetzung dafür ist natürlich, dass der DAX auch neue Rekordstände markiert.

Ob dies bereits während der laufenden Aufwärtsbewegung erfolgt oder erst nach einem Rücksetzer, lässt sich aktuell nicht vorhersagen. Immerhin spielt die zeitliche Komponente den Bullen in die Karten. Seit dem Jahr 2000 verkürzen sich die Hausse- und Baissephasen. So dauerte die erste Abschwungphase beginnend Anfang 2000 rund drei Jahre. Der scharfe Rücksetzer ab Anfang 2008 stoppte rund 15 Monate später, in 2011 kapitulierten die Bären nach 5 Monaten. Ähnlich verhält es sich auch mit den Aufwärtsbewegungen.

Auch von Seiten der Indikatoren ist das Potenzial noch nicht ausgeschöpft. Der trendfolgende MACD notiert aktuell noch deutlich unter den Extremwerten in 1998, 2000 und 2007, ab denen jeweils die Baissephasen einsetzten.

 

Tradesignal Online. Tradesignal® ist eine eingetragene Marke der Tradesignal GmbH. Nicht autorisierte Nutzung oder Missbrauch ist ausdrücklich verboten.

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About the Author:

Franz-Georg Wenner ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare und referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD). Bei BÖRSE ONLINE war er sechs Jahre Online-Koordinator und Redakteur mit den Schwerpunkten Nebenwerte Deutschland, Zertifikate und Technische Analyse. Zusätzlich betreute er für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily. Bereits seine Diplomarbeit im Fachbereich BWL der Uni Düsseldorf beschäftigte sich mit der Intermarket-Analyse.

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