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DAX-Chartanalyse: Ende der Erholung

Die Kursrally der vergangenen Tage kam nicht überraschend, schließlich war der Markt kurzfristig überverkauft. Richtung Norden lauern jetzt aber einige Hürden, die der DAX kaum im ersten Anlauf überwinden wird. Die Chartanalyse für den 12. April 2013.  

 

Die Probleme der Eurozone werden heute wieder im Mittelpunkt stehen, wenn die Euro-Finanzminister auf ihrer Sitzung über die Zypern-Hilfe entscheiden. Die benötigten Finanzhilfen haben sich inzwischen um rund 6 Milliarden Euro erhöht. Das Paket dürfte wohl dennoch verabschiedet werden, die Schwierigkeiten bleiben jedoch. Am Nachmittag werden einige wichtige US-Konjunkturdaten erwartet. Investoren werden vor allem auf die Einzelhandelsumsätze achten. Bisher zeigte sich der private Konsum in einer soliden Verfassung, wobei die Haushalte ihre Sparquote deutlich reduzierten. Zum Vergleich: Im abgelaufenen Jahr lag die Sparquote bei 3,9%, während im Januar und Februar nur Werte von 2,2% und 2,6% gemeldet wurden.

 


Zur Verfügung gestellt von: Forexpros dem Aktien Portal

 

Die Pflicht haben die DAX-Bullen in dieser Woche geliefert, aber reicht es auch noch zur Kür? Zwischen 7700 bis 7860 Punkten hatte der Markt keine hohen Hürden zu meistern. Erst jetzt wird sich zeigen, wie Nachhaltig die Bewegung wirklich ist.

Ausgehend vom Donnerstags-Schlusskurs bei 7870 steht dem DAX bis zur 7920er-Marke ein ganzes Bündel an Widerständen entgegen. Bei rund 7870 Punkten drehte der Markt in diesem Jahr bereits mehrfach wieder nach unten, während die horizontale
Barriere zwischen 7900 bis 7920 Stellen vom 28-Tage-Durchschnitt und dem ehemaligen mittelfristigen Aufwärtstrend verteidigt wird. Schließt der DAX heute und damit auch auf Wochenbasis über 7920 Punkten, könnte der jüngste Rücksetzer als Fehlausbruch klassifiziert werden und würde dem Markt für die kommende Woche genügend Potenzial zur Rückeroberung der 8000 geben.

Aber auch eine bearische Entwicklung ist noch nicht vom Tisch. Aktuell besteht vor allem die Gefahr, dass der DAX an der Aufwärtstrendlinie nur einen Pullback zeigt und damit den Trendbruch noch einmal bestätigen würde. In diesem Szenario dürften die kurzfristig engagierten Anleger schnell die weiße Fahne hissen und den DAX erneut in Richtung der 100-Tage-Linie drücken. Tägliche Chartanalysen lesen Sie von mir auch auf  gekkomarkets.com.

 

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Kennzahlen:

DAX-Pivot-Punkte für den 12. April:

 

Für einige Anleger sind Pivot Punkte vielleicht noch Neuland. Kurz zur Erklärung: Die Pivot Punkte dienen der Kurszielbestimmung und haben ihren Ursprung in den Futures-, Termin- und Forexmärkten. Grundannahme ist, dass die Kursbewegungen des vorherigen Handelstages Einfluss auf den neuen Börsentag haben. Berechnungsgrundlage sind daher Tageshoch, Tagestief und Schlusskurs vom Vortag. Als Ergebnis erhält man drei Widerstandsmarken (Resist R 1-3) sowie drei Unterstützungsniveaus (Support S 1-3).

 

wichtige Chartmarken:

 

 

 



 

 

 

Temporäre Erholung

Bereits in der Vorwoche hinterließ der DAX im Tageschart einen angeschlagenen Eindruck, hielt sich aber noch mit viel Mühe bis vergangenen Freitag über der mittelfristigen Aufwärtstrendlinie. Kurz vor dem Wochenende wurde die Haussegerade aber deutlich nach unten verletzt. Der DAX setzte zugleich wie vermutet seine seit dem Jahreshoch bestehende Serie von fallenden Hoch- und Tiefpunkten fort, was kurzfristig für eine Dominanz der Bären spricht.

Bisher korrigierte der DAX ausgehend vom Jahreshoch maximal um rund fünf Prozent und zeigte im übergeordnet intakten langfristigen Aufwärtstrend auf Wochenbasis nur eine gesunde Korrektur. Unter dem Strich besteht somit kein Grund zur Panik, denn der Index baut lediglich seinen überhitzten Zustand ab. Als gutes Barometer dient der Abstand zur 200-Tage-Linie. Im ersten Quartal waren historisch hohe Werte von bis zu zwölf Prozent fast die Regel. Aktuell liegt die  Differenz bei 6,5 Prozent und lässt somit noch etwas Luft nach unten.

Richtung Norden gilt unverändert das letzte Bewegungshoch bei 7950 Punkten als Schlüsselstelle, die der DAX für ein zaghaftes Kaufsignal überwinden müsste. Darüber käme erst wieder das Jahrshoch und später das Rekordhoch in Schlagdistanz. Eine solche Gegenbewegung zeichnet sich derzeit aber nicht ab, sodass vorerst die Abwärtsrisiken üerwiegen. Richtung Süden gilt es die wichtige Leitplanke an der im Februar bereits mehrfach bewährten Unterstützung um 7560 Punkten im Blick zu behalten. Sollte der DAX ein neues Jahrestief ausbilden, findet sich um 7435 bis 7480 Zählern eine weitere veritable Unterstützungszone. Allerdings hat der Bereich seine Qualität als Nachfragegebiet bisher noch nicht unter Beweis gestellt.

Für eine Fortsetzung der Korrektur sprechen weiterhin auch die Indikatoren. Trendfolgende Indikatoren wie der MACD bildeten in den vergangenen Wochen negative Divergenzen aus, die nun ihre Wirkung entfalten. Zudem verläuft seit Ende der vergangenen Woche die MACD-Linie unter der Signallinie – ein deutlicher Hinweis auf eine nachlassende Trenddynamik.

 

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DAX bleibt im ersten Halbjahr in der Range gefangen

Ende vergangenen Jahres lieferte der DAX mit der Rückeroberung der 7500/7550er-Marke das letzte wichtige Kaufsignal. Vor allem im Feburar wurde die Kursregion mehrfach von oben angelaufen und bestätigt, was grundsätzlich für eine nachhaltige Bewegung spricht. Als nächste Hürde lauert das Rekordhoch bei 8151 Punkten. Unmittelbar bevorstehende charttechnische Hürden lassen sich nicht erkennen.

Der erste Anlauf des Marktes an das Top Mitte März scheiterte bereits deutlich unter dem Top und bestätigt zunächst die an dieser Stelle seit Jahresbeginn vermutete Überlegung, dass der DAX zumindest in der ersten Jahreshälfte ein ähnliches Kursverhalten zeigen wird wie im Frühjahr / Sommer 2007. Bereist damals war der DAX über Monate in der Spanne zwischen 7500 / 8200 Zähler gefangen. In den kommenden Monaten wäre somit übergeordnet zunächst nicht mit keiner klaren Trendbewegung zu rechnen. Produkte, die über den Zeitwert zulegen, sind daher zu favorisieren. Erst wenn der DAX per Wochenschlusskurs die Ober- oder Untergrenze deutlich hinter sich lässt, entsteht wieder ein deutlicheres Bild über die weitere Entwicklung.

Etwas Rückenwind kommt von Seiten der Indikatoren. Nach der Winter-Rally wurde der deutlich überhitzte Marktzustand über die Zeitebene abgebaut. Der DSS Bresser verläuft ausgehend vom überverkauften Niveau wieder ansteigend.

 

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DAX über 10.000 möglich, wenn…

Der Monatschart weckt viel Kursfantasie, denn sehr langfristig betrachtet besteht durchaus die Chance auf Auflösung eines sehr großen aufsteigenden Dreiecks. Fünfstellige DAX-Kurse sind somit auch charttechnischer Sicht durchaus in Reichweite. Zwingende Voraussetzung dafür ist aber, dass der DAX auch neue Rekordstände markiert.

Ob dies bereits während der laufenden Aufwärtsbewegung erfolgt oder erst nach einem Rücksetzer (bis maximal an die noch nicht bestätigte untere Trendlinie bei knapp 5000 Punkten), lässt sich aktuell nicht vorhersagen. Immerhin spielt die zeitliche Komponente den Bullen in die Karten. Seit dem Jahr 2000 verkürzen sich die Hausse- und Baissephasen. So dauerte die erste Abschwungphase beginnend Anfang 2000 rund drei Jahre. Der scharfe Rücksetzer ab Anfang 2008 stoppte rund 15 Monate später, in 2011 kapitulierten die Bären nach 5 Monaten. Ähnlich verhält es sich auch mit den Aufwärtsbewegungen.

Auch von Seiten der Indikatoren ist das Potenzial noch nicht ausgeschöpft. Der trendfolgende MACD notiert aktuell noch deutlich unter den Extremwerten in 1998, 2000 und 2007, ab denen jeweils die Baissephasen einsetzten.

 

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About the Author:

Franz-Georg Wenner ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare und referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD). Bei BÖRSE ONLINE war er sechs Jahre Online-Koordinator und Redakteur mit den Schwerpunkten Nebenwerte Deutschland, Zertifikate und Technische Analyse. Zusätzlich betreute er für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily. Bereits seine Diplomarbeit im Fachbereich BWL der Uni Düsseldorf beschäftigte sich mit der Intermarket-Analyse.

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