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DAX-Chartanalyse: Die Vergangenheit mahnt zur Vorsicht

Neue Verlaufhochs an den US-Märkten und eine kräftige Gegenbewegung im DAX lassen die Aussichten wieder etwas freundlicher erscheinen. Zu großer Optimismus ist aber nicht angebracht. Die DAX-Chartanalyse für den 20. Februar 2012.

 

Der ZEW-Index mausert sich allmählich zu einer richtigen Treibefeder für die Aktienmärkte. Ich hatte gestern darauf hingewiesen, dass der Stimmungsindikator bereits im Januar positiv überraschte und beim DAX zu einem Kurssprung von rund 90 Zählern führte. Ein ähnliches Spiel war auch am Dienstag zu beobachten. Das Umfrageergebnis für Februar legte von 31,5 auf 48,2 Punkte zu und toppte deutlich die Erwartungen des Marktes von 35 Zählern. Die befragten Finanzexperten sind aktuell so gut gestimmt wie seit April 2010 nicht mehr. Damals standen die Märkte unmittelbar vor der Verschärfung der Euro-Krise – im Mai wurde schließlich das erste von zahlreichen Rettungspaketen für Griechenland beschlossen.

Schaut man auf der DAX-Historie bis in den Frühjahr 2010 zurück, fällt die sehr volatile Seitwärtsentwicklung auf. Der Leitindex sprang bis in den September munter zwischen 5600 bis 6400 Zählern. Kommt Ihnen das irgendwie bekannt vor? Aktuell liefern sich Bullen und Bären auch einen Schlagabtausch, wenn auch auf einem deutlich höheren Niveau und bisher in einer engeren Range.

 

 

Auch wenn die Märkte auf beiden Seiten des Atlantiks von den starken ZEW-Zahlen den Tag hindurch profitierten und nun viele Investoren auf weiter positive Daten hoffen (vor allem für den ifo-Index zum Wochenschluss), sollten Sie wachsam bleiben. Denn wenn die Stimmung der Finanzinvestoren bereits so prächtig ist, stellt sich die Frage, durch welche Faktoren die Laune in den kommenden Monaten noch getoppt werden soll. Eine recht optimistische Konjunkturentwicklung ist somit in den Kursen bereits eingepreist. Risikofaktoren gibt es genügend: In den kommenden zwei Wochen stehen mit den Wahlen in Italien und den drohenden automatischen Haushaltskürzungen ab dem 1. März in den USA spannende Termine auf der Agenda.

Heute richtet sich der Blick zunächst auf frische Konjunkturdaten, wobei das Interesse zunächst den Preisentwicklungen gilt. Inflation ist zwar aktuell kein Thema, wie der deutliche Rückgang bei Gold zeigt. Dennoch lohnt es sich, die Jahresteuerungsraten (Produzentenpreise) in den USA zu verfolgen. Spannend wird es am Abend, wenn das Sitzungsprotokoll der letzten Notenbanktagung veröffentlicht wird. Sollten sich hier Hinweise finden, dass die Fed über ein vorzeitges Ende des Anleihekaufprogramms nachdenkt, könnte die Stimmung schnell kippen.

 


Zur Verfügung gestellt von: Forexpros dem Aktien Portal

 

Der gestrige Konter der Bullen fiel überraschend kräftig aus. Scheinbar ohne Mühe knackte der DAX einige wichtige Hürden: Neben der 55-Tage-Linie wurde auch das durch zahlreiche eher schwache Widerstände gekennzeichnete Areal zwischen 7630 bis 7730 Punkten überwunden. Positiv stimmt vor allem, dass die Käufer auch über dem Zwischenhoch bei 7730 Zählern noch aktiv waren. Genauere Hinweise über die weitere kurzfristige Entwicklung wird das Kursverhalten im Bereich zwischen 7780 bis 7800 Punkten zeigen. Hier treffen ein schwacher horizontaler Widerstand mit dem 76,4% Fibonacci-Retracement zusammen. Die runde Schwelle von 7800 Punkten kann als Schlüsselmarke für eine neue Kaufwelle bis zum Jahreshoch bei 7872 Zählern gesehen werden. Ob die Nachfrage allerdings auch für einen erneuten Anlauf bis auf 8000 Zähler reicht, ist aktuell noch vollkommen offen.

Immerhin kann dank der kräftigen Zugewinne die zu Wochenbeginn noch drohende Gefahr einer abc-Korrektur mit Kursziel 7420 Punkte zu den Akten gelegt werden. Sollte der Markt zur Schwäche neigen, bieten die frischen Unterstützungen bei 7720, 7680 und 7650 Punkten Halt.

 

Kennzahlen:

DAX-Pivot-Punkte für den 20. Februar:

Für einige Anleger sind Pivot Punkte vielleicht noch Neuland. Kurz zur Erklärung: Die Pivot Punkte dienen der Kurszielbestimmung und haben ihren Ursprung in den Futures-, Termin- und Forexmärkten. Grundannahme ist, dass die Kursbewegungen des vorherigen Handelstages Einfluss auf den neuen Börsentag haben. Berechnungsgrundlage sind daher Tageshoch, Tagestief und Schlusskurs vom Vortag. Als Ergebnis erhält man drei Widerstandsmarken (Resist R 1-3) sowie drei Unterstützungsniveaus (Support S 1-3).

 

wichtige Chartmarken:

 

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Wichtige Unterstützung auf dem Prüfstand

Klare Signale für die mittelfristige Entwicklung sind nach wie vor Mangelware. Seit Mitte Dezember ist der DAX grob in einer Spanne zwischen 7600 bis 7870 Punkten gefangen. Zuletzt stand vor allem die südliche Begrenzung auf dem Prüfstand. Sollte es zu einem deutlicheren Rücksetzer kommen, findet sich bei 7450 Punkten eine wichtige Unterstützungszone, die aktuell  auch von der 100-Tage-Linie verstärkt wird. Solange der DAX über diesem Areal notiert, bleiben die mittelfristigen Aussichten gut. Vorgelagert befindet sich auch eine mögliche, primäre Aufwärtstrendlinie, die ihren Ursprung im Juni 2012 hat. Allerdings weist die Gerade aktuell erst drei Auflagepunkte auf und ist noch nicht als sehr zuverlässig einzustufen.

Kritischer wäre ein Rücksetzer unter das Dezember-Ausbruchsniveau bei 7400 bis 7500 Punkten zu werten. Zumindest aus Sicht der Indikatoren sieht es nicht ganz so düster aus. DSS Bressert als auch MACD befinden sich eher im unteren, überverkauften Bereich und könnten bald Kaufsignale senden.

 

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Widerholung der 2007er-Bewegung

Zuerst die gute Nachricht: Bis an das im Sommer 2007 erreichte Allzeithoch bei rund 8151 Zählern finden sich im Wochenschart nun keine nennenswerten Widerstände mehr. Ob allerdings die psychologisch wichtige Marke überhaupt noch erreicht wird, erscheint eher fraglich. Nachdem der DAX Ende 2012 über die letzte Hürde bei 7500 Punkten nach oben hin ausbrach, stoppte die Aufwärtsbewegung bereits deutlich unter 8000 Zählern. Aktuell läuft eine Rückkehrbewegung, die bei einem erfolgreichen Test der 7500 trendbestätigend und damit positiv zu werten wäre.

Solange der DAX nicht die Range 7500 / 8100 Zähler signifikant verletzt, kann das Kursmuster ab der zweiten Jahreshälfte aus 2007 als Blaupause genutzt werden. Demnach wäre in den kommenden Wochen mit einer Fluktuation innerhalb der Spanne zu rechnen. Dazu passt auch das Bild bei den Indikatoren. Der DSS Bressert baut aktuell den überhitzten Zustand ab und deutet auf eine Konsolidierung.

 

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Neue Rekorde und fünfstellige Kurse

Der Monatschart zeigt deutlich, welches Potenzial an den Aktienmärkten aus charttechnischer Sicht schlummert. Mit der Auflösung des symmetrischen Dreiecks liegt ein rechnerisches Kursziel in Reichweite, welches den Abschluss des im Monatskursverlauf eingezeichneten übergeordneten aufsteigenden Dreiecks zur Folge hätte. Fünfstellige DAX-Kurse sind somit auch charttechnischer Sicht durchaus möglich. Zwingende Voraussetzung dafür ist natürlich, dass der DAX auch neue Rekordstände markiert.

Ob dies bereits während der laufenden Aufwärtsbewegung erfolgt oder erst nach einem Rücksetzer, lässt sich aktuell nicht vorhersagen. Immerhin spielt die zeitliche Komponente den Bullen in die Karten. Seit dem Jahr 2000 verkürzen sich die Hausse- und Baissephasen. So dauerte die erste Abschwungphase beginnend Anfang 2000 rund drei Jahre. Der scharfe Rücksetzer ab Anfang 2008 stoppte rund 15 Monate später, in 2011 kapitulierten die Bären nach 5 Monaten. Ähnlich verhält es sich auch mit den Aufwärtsbewegungen.

Auch von Seiten der Indikatoren ist das Potenzial noch nicht ausgeschöpft. Der trendfolgende MACD notiert aktuell noch deutlich unter den Extremwerten in 1998, 2000 und 2007, ab denen jeweils die Baissephasen einsetzten.

 

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About the Author:

Franz-Georg Wenner ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare und referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD). Bei BÖRSE ONLINE war er sechs Jahre Online-Koordinator und Redakteur mit den Schwerpunkten Nebenwerte Deutschland, Zertifikate und Technische Analyse. Zusätzlich betreute er für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily. Bereits seine Diplomarbeit im Fachbereich BWL der Uni Düsseldorf beschäftigte sich mit der Intermarket-Analyse.

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