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DAX-Chartanalyse: Die Mini-Aktienblase wächst und wächst

Zur Abwechslung rücken heute nicht Bären und Bullen in den Vordergrund, sondern Tauben und Falken. Anleger sollten sich auf kräftigere Kursbewegungen einrichten. Der DAX-Chart-Check für den 30. Januar 2013  – mit Real-Time Chart und Wirtschaftskalender.

 

 

 

Gute Unternehmensbilanzen der großen US-Konzerne erweisen sich weiterhin als Schmiermittel für die laufende Rally. Statistiken zufolge übertrafen bisher rund 75 Prozent der veröffentlichten Ergebnisse die durchschnittlichen Marktprognosen. Durchwachsen bleiben hingegen die Konjunkturmeldungen: Während der Immobilienmarkt erneut Zeichen der Erholung liefert – die Hauspreise kletterten auf niedrigem Niveau so stark wie seit sechs Jahren nicht mehr – bleibt die Stimmung der US-Konsumenten mies. Das Verbrauchervertrauen rutschte auf das niedrigste Niveau seit November 2011. Die 5000 befragten Haushalte schätzen aufgrund der Erhöhung der Einkommenssteuer vor allem ihre finanzielle Situation pessimistisch ein.

Tauben verdrängen die Falken

Deutlich stärkere Impulse werden aber von den heute anstehenden Daten erwartet. Den Auftakt macht der ADP Report Beschäftigung um 14:15 Uhr, der gerne als Indikator für den richtungsweisenden offiziellen US-Arbeitsmarktbericht am Freitag herhalten muss. Die Prognose der neu geschaffenen Stellen liegt nach zuletzt gesunkenen wöchentlichen Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe bei 165.000. Um 14:30 Uhr tickert die Meldung zur Schätzung des US-BIP für das Schlussquartal über die Bildschirme. Nachdem im dritten Quartal noch ein Wachstum von annualisiert 3,1% erzielt wurde, liegen die Erwartungen nun bei 1,2%. Höhepunkt des Tages bleibt die Fed-Sitzung. Wichtig: Nach Veröffentlichung des Statements um 20:15 Uhr wird es keine Pressekonferenz geben. Große Veränderungen mit Hinweisen auf ein Ende oder eine Änderung des Anleiheaufkaufprogramms werden nicht erwartet. In den Mittelpunkt könnte daher die turnusmäßige Änderung in der Zusammensetzung des Gremiums rücken. Die Befürworter der extrem lockeren Geldpolitik gewinnen nun deutlich an Macht. Jeffrey Lacker von der Richmonad Fed stimmte bisher gegen Stützungsmaßnamen und wird durch Esther George ersetzt. Auch die beiden anderen neuen Mitglieder zählen eher zum Lager der „Tauben“. Entsprechend könnte der Goldpreis kurzfristig profitieren.


Zur Verfügung gestellt von: Forexpros dem Aktien Portal

Zum Markt: Dow und der S&P 500 legten nach Börsenschluss in Europa leicht zu und schlossen auf dem höchsten Stand seit fünf Jahren. Technologiewerte konnten der Aufwärtsbewegung hingegen nicht folgen.  Nach Angaben von Investmenthäusern flossen im Januar in den USA rund 55 Mrd. Dollar in Aktienfonds und ETFs – dies ist der höchste Wert seit dem Hoch der Techblase im Februar 2000. Zugleich nimmt die Zahl der angekündigten Aktienrückkäufe von Unternehmensseite ab. Beides zusammen klarere Kontraindikatoren, die man im Hinterkopf behalten sollte.

 

Der DAX-Future kletterte im späten Geschäft weiter gen Norden und bildete um 7860 Punkte ein Top. Auf diesem Niveau wird auch der DAX vorbörslich taxiert. Damit könnte es gleich zur Eröffnung zu einem Test des Jahreshochs um 7872 Punkte kommen, hier liegt somit der erste Widerstand. Wird auch darüber gekauft, bleibt abgeleitet aus der Höhe des im Januar ausgebildeten Rechtecks die Zielprojektion bei 7945 Zählern. Trotz der geringen Schwankungsbreite am Dienstag bleibt mit Blick Richtung Süden festzuhalten, dass die obere Begrenzung der Schiebezone um 7790 Stellen nun eine veritable Unterstützung darstellt. Auf dem Tageschart zeigt sich eine Kerze mit langer Lunte, was grundsätzlich positiv zu werten ist. So lange der Markt dieses Tief nicht unterbietet, bleiben die Bullen am Drücker.

Setzen hingegen verstärkte Gewinnmitnahmen ein, sorgen zahlreiche Unterstützungen für Sicherheit. Beachtenswert sind die 28-Tage-Linie bei 7712 Punkten sowie horizontale Zonen um 7680 und 7636 Zähler.

 

Ab sofort können Sie hier auch einen Realtime-Chart des DAX sehen. Zusammen mit den Handelsmarken und Terminen beste Voraussetzungen für einen guten Handelstag.

 

Kennzahlen:

DAX-Pivot-Punkte für den 30. Januar:

Für einige Anleger sind Pivot Punkte vielleicht noch Neuland. Kurz zur Erklärung: Die Pivot Punkte dienen der Kurszielbestimmung und haben ihren Ursprung in den Futures-, Termin- und Forexmärkten. Grundannahme ist, dass die Kursbewegungen des vorherigen Handelstages Einfluss auf den neuen Börsentag haben. Berechnungsgrundlage sind daher Tageshoch, Tagestief und Schlusskurs vom Vortag. Als Ergebnis erhält man drei Widerstandsmarken (Resist R 1-3) sowie drei Unterstützungsniveaus (Support S 1-3).

 

wichtige Chartmarken:

 

Tradesignal Online. Tradesignal® ist eine eingetragene Marke der Tradesignal GmbH. Nicht autorisierte Nutzung oder Missbrauch ist ausdrücklich verboten.

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Abstand zur 200-Tage-Linie erreicht kritisches Niveau

Auf Tagesbasis gibt es am Kursverlauf des DAX kaum Kritik zu üben. Mit dem Ausbruch über die robuste horizontale Hürde um 7450 Punkte Anfang Dezember legte das Aktienbarometer die Basis für die derzeit immer noch anhaltende Rally. Die Konsolidierung seit Jahresbeginn ist ebenfalls positiv zu werten, denn der überhitzte Zustand wurde lediglich über die Zeitachse abgebaut und nicht wie befürchtet über fallende Kurse. Als gute Nachkaufgelegenheit erwies sich zuletzt auch immer die stark steigende 28-Tage-Linie. Knapp darunter bietet zudem die 7600er-Marke Halt.

Die mittelfristigen Aussichten für den DAX bleiben gut, solange der Index über dem Ausbruchsniveau 7400 bis 7500 Punkte notiert. Da auf diesem Niveau auch die 55-Tage-Linie verläuft, ist der Unterstützungsbereich als sehr zuverlässig einzuschätzen. Entsprechend negativ wäre eine Unterschreitung auf Tages- und vor allem Wochenschlussbasis zu werten. Unterhalb von 7000 Punkten wechselt die Börsenampel auf Rot.

Beachtenswert ist aktuell der recht weite Abstand zur trägen 200-Tage-Linie. Seit Mitte November kletterte der DAX um rund 900 Punkte und liegt aktuell rund 12,6 Prozent (unterer Chart) über dem viel beachteten langfristigen Durchschnitt. In den vergangenen Jahren kam es ab einer Differenz von 15 Prozent häufig zu einer deutlichen Korrektur. Noch hat der DAX somit etwas Luft nach oben. Die Rally befindet sich aber im letzten Drittel und dürfte in den kommenden Wochen an Dynamik verlieren.

Tradesignal Online. Tradesignal® ist eine eingetragene Marke der Tradesignal GmbH. Nicht autorisierte Nutzung oder Missbrauch ist ausdrücklich verboten.

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Freie Bahn für den DAX

 

Mit Blick auf den längerfristigen Chartverlauf auf Wochenbasis geht es für den DAX vor allem um das nachhaltige Überwinden des 2011er-Jahreshochs um 7600 Zähler. Inzwischen hat sich der Index deutlich von dieser Marke nach oben hin abgesetzt, so dass wohl von einer nachhaltigen Bewegung gesprochen werden kann. Bis an das im Sommer 2007 markierte Rekordhoch bei rund 8151 Zählern findet sich nun kein nennenswerter Widerstand mehr. Ob allerdings auch über dieser psychologisch wichtigen Marke noch genügend Anschlusskäufe für weiter steigende Notierungen erfolgen, erscheint eher fraglich. Mindestens genauso wahrscheinlich ist auch eine Seitwärtsbewegung, wobei das Kursmuster ab der zweiten Jahreshälfte aus 2007 als Blaupause genutzt werden kann. Nach einem Fehlausbruch oder Pullback um 8150 Zähler wäre eine Rückkehrbewegung bis 7500 Punkten zu erwarten, ehe der DAX unter Schwankungen den nach wie vor übergeordneten Aufwärtstrend fortsetzt und nach oben hin ausbricht.

 

Tradesignal Online. Tradesignal® ist eine eingetragene Marke der Tradesignal GmbH. Nicht autorisierte Nutzung oder Missbrauch ist ausdrücklich verboten.

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DAX arbeitet an dem großen Ausbruch

Der Monatschart zeigt deutlich, welches Potenzial an den Aktienmärkten aus charttechnischer Sicht schlummert. Mit der Auflösung des symmetrischen Dreiecks liegt ein rechnerisches Kursziel in Reichweite, welches den Abschluss des im Monatskursverlauf eingezeichneten übergeordneten aufsteigenden Dreiecks zur Folge hätte. Fünfstellige DAX-Kurse sind somit auch charttechnischer Sicht durchaus möglich. Zwingende Voraussetzung dafür ist natürlich, dass der DAX auch neue Rekordstände markiert.

Ob dies bereits während der laufenden Aufwärtsbewegung erfolgt oder erst nach einem Rücksetzer, lässt sich aktuell nicht vorhersagen. Immerhin spielt die zeitliche Komponente den Bullen in die Karten. Seit dem Jahr 2000 verkürzen sich die Hausse- und Baissephasen. So dauerte die erste Abschwungphase beginnend Anfang 2000 rund drei Jahre. Der scharfe Rücksetzer ab Anfang 2008 stoppte rund 15 Monate später, in 2011 kapitulierten die Bären nach 5 Monaten. Ähnlich verhält es sich auch mit den Aufwärtsbewegungen.

Auch von Seiten der Indikatoren ist das Potenzial noch nicht ausgeschöpft. Der trendfolgende MACD notiert aktuell noch deutlich unter den Extremwerten in 1998, 2000 und 2007, ab denen jeweils die Baissephasen einsetzten.

 

Tradesignal Online. Tradesignal® ist eine eingetragene Marke der Tradesignal GmbH. Nicht autorisierte Nutzung oder Missbrauch ist ausdrücklich verboten.

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About the Author:

Franz-Georg Wenner ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare und referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD). Bei BÖRSE ONLINE war er sechs Jahre Online-Koordinator und Redakteur mit den Schwerpunkten Nebenwerte Deutschland, Zertifikate und Technische Analyse. Zusätzlich betreute er für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily. Bereits seine Diplomarbeit im Fachbereich BWL der Uni Düsseldorf beschäftigte sich mit der Intermarket-Analyse.

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