By 28. Februar 2013 Read More →

DAX-Chartanalyse: Das Rekordhoch könnte in wenigen Stunden fallen

Risiken wie der US-Haushaltsstreit oder das Wahlchaos in Italien spielen derzeit nur eine untergeordnete Rolle. Mit einem freundlichen US-Markt dürfte auch der DAX kaum Schwierigkeiten haben, ein neues Jahreshoch zu erreichen. Die DAX-Chartanalyse für den 28. Februar.

 

Das Intermezzo der Bären zu Wochenbeginn scheint bereits vergessen, an der Wall Street steppt wieder der Bulle. Im Intraday-Verlauf der wichtigsten US-Indizes zeigte sich deutlich, dass die Tagestendenz von Anfang an nach oben gerichtet war. So baute der Dow Jones seine Gewinne kontinuierlich aus und schloss nahe dem Tageshoch. In der Spitze ging es bis auf 14.105 Zähler. Bereits heute könnte das bekannteste Aktienbarometer auf die Titelseiten der Medien erscheinen, denn das Rekordhoch vom 14. Oktober 2007 bei 14.198 Punkten ist nur noch 123 Zähler oder 0,89 Prozent entfernt. Auch sonst ist der Tenor eher wieder auf „Risk On“ gestellt: Der Euro eroberte nach dem heftigen Rücksetzer wieder die 1,315er Marke zurück, während sichere Häfen wie Gold aber auch 10jährige Treasurys eher unter Druck standen.

 

Mixt man alles zusammen, sollte ein frisches Allzeithoch im Dow Jones zumindest in dieser Woche eigentlich eine sichere Sache sein. Lediglich der nach wie vor ungelöste US-Haushaltsstreit könnte die Stimmung ein wenig dämpfen. Bleibt eine Einigung zwischen Demokraten und Republikanern aus, muss Washington bis zum Ende des Haushaltsjahres 2013 im September rund 85 Mrd. Dollar einsparen. Unter Volkswirten ist aber umstritten, wie stark die US-Wirtschaft von den Maßnahmen tatsächlich betroffen ist. Zumindest wirken sich die Kürzungen nicht „über Nacht“ aus, sondern erst allmählich. Die Politiker haben somit etwas Zeit, eine Lösung zu finden. Entsprechend entspannt reagiert daher aktuell auch die Wall Street. Dennoch: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben, zumal im März mit der drohenden Zahlungsfähigkeit weitere Herausforderungen warten.

 

Interessant erscheint in diesem Zusammenhang auch der deutliche Stimmungswandel unter den US-Privatanlegern. Der AAIIBULL-Index, der den Anteil der Bullen misst, lag im vergangenen Jahr eigentlich immer über 40% und stieg im Januar sogar auf extrem bullische 50%. In der letzten Woche erfolgte aber offenbar ein Umdenken bei den Strategen, der Index kollabierte auf nur noch 28%. Zwar sackte der korrespondierende Bear-Index nicht ganz so deutlich ab, dafür verzeichnete das Lager der neutral eingestellten Investoren massiven Zulauf. Wer die Entwicklung ein wenig genauer studieren möchte, findet hier die passenden Links: Bull-Index, Bear-Index und der neutrale Index.

 


Zur Verfügung gestellt von: Forexpros dem Aktien Portal

 

Nach dem erneut erfolgreichen Test der Unterstützungszone um 7560 Punkte und damit der unteren Begrenzung der Schiebezone strebt der DAX natürlich wieder Richtung Norden. Die in den vergangenen Tagen gebildete Aufwärts- und Abwärtlücke zwischen 7680 bis 7725 Punkte wird zur Handelseröffnung fast erneut übersprungen – es sind schon verrückte Zeiten. Ein wenn auch schwacher Widerstand lauert im Bereich 7780 / 7800 Zähler, darüber wäre erneut das Jahreshoch bei 7872 Punkten auf der Tagesordnung.

Seit Monatsbeginn kam es zu einer auffälligen Serie von steigenden Hochpunkten. Setzt sich dieses Muster auch in der laufenden Erholungsbewegung fort, könnte der DAX sogar ein frisches Jahreshoch im Bereich knapp über 7900 Punkte erreichen. Zusammen mit einem neuen Rekordstand im Dow Jones ein durchaus stimmiges Bild für die nächsten Tage.

 

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Kennzahlen:

DAX-Pivot-Punkte für den 28. Februar:

 

 

 

 

 

Für einige Anleger sind Pivot Punkte vielleicht noch Neuland. Kurz zur Erklärung: Die Pivot Punkte dienen der Kurszielbestimmung und haben ihren Ursprung in den Futures-, Termin- und Forexmärkten. Grundannahme ist, dass die Kursbewegungen des vorherigen Handelstages Einfluss auf den neuen Börsentag haben. Berechnungsgrundlage sind daher Tageshoch, Tagestief und Schlusskurs vom Vortag. Als Ergebnis erhält man drei Widerstandsmarken (Resist R 1-3) sowie drei Unterstützungsniveaus (Support S 1-3).

 

wichtige Chartmarken:

 

 

 

 

 

 

 

 

 



 

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Mittelfristiger Aufwärtstrend noch nicht in Gefahr

Die nervenzehrende  Seitwärtsentwicklung der vergangenen Wochen blieb bisher ohne Konsequenzen für die übergeordnete Zeitebene auf Tagesbasis. Denn die Konsolidierung in der Schiebezone zwischen 7550 bis 7800 Punkten spielte sich oberhalb des richtungsweisenden Unterstützungsbereichs zwischen 7440 bis 7480 Zählern ab. Der ehemalige Widerstand aus der zweiten Jahreshälfte 2012 muss seine Bedeutung als Nachfragebereich aber erst noch unter Beweis stellen. Solange der DAX über diesem Areal notiert, bleiben die mittelfristigen Aussichten gut. Vorgelagert befindet sich auch eine mögliche, primäre Aufwärtstrendlinie, die ihren Ursprung im Juni 2012 hat. Allerdings weist die Gerade aktuell erst drei Auflagepunkte auf und ist noch nicht als sehr zuverlässig einzustufen.

Sollte die Konsolidierung mit einem Rücksetzer unter 7400 Punkte etwas deutlich ausfallen, stellt die nach wie vor steigende 200-Tage-Linie bei rund 7100 Punkten die nächste Orientierungsmarke dar. Die bei vielen Investoren stark beachtete Glättungslinie notiert aktuell noch rund acht Prozent unter dem DAX-Niveau. Im Januar war die Differenz zeitweise auf mehr als 13 Prozent angewachsen und damit auf ein kritisches Niveau. Die Seitwärtsbewgung im DAX sorgte somit für eine gewisse Marktberuhigung.

 

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Keine klare Trendbewegung im Frühjahr

Auf den ersten Blick vermittelt der Wochenchart eigentlich ein positives Bild, denn bis an das im Sommer 2007 erreichte Allzeithoch bei rund 8151 Zählern finden sich keine nennenswerten Widerstände. Ob allerdings die psychologisch wichtige Marke überhaupt noch erreicht wird, erscheint eher fraglich. Nachdem der DAX Ende 2012 über die letzte Hürde bei 7500 Punkten nach oben hin ausbrach, stoppte die Aufwärtsbewegung bereits deutlich unter 8000 Zählern. Aktuell läuft eine Rückkehrbewegung, die bei einem erfolgreichen Test der 7500 trendbestätigend und damit positiv zu werten wäre.

Solange der DAX nicht die Range 7500 / 8100 Zähler signifikant verletzt, kann das Kursmuster ab der zweiten Jahreshälfte aus 2007 als Blaupause genutzt werden. Demnach wäre in den kommenden Wochen mit einer Fluktuation innerhalb der Spanne zu rechnen. Ganz allmählich kommt zumindest von Seiten der Indikatoren wieder etwas Rückenwind. Nach der Winter-Rally wurde der deutlich überhitzte Marktzustand über die Zeitebene abgebaut. Der DSS Bresser notiert im leicht überverkauften Terrain. Ein prozyklisches Kaufsignal ist aber noch nicht in Sicht.

 

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Fünfstellige DAX-Kurse sind möglich, wenn…

Der Monatschart zeigt deutlich, welches Potenzial an den Aktienmärkten aus charttechnischer Sicht schlummert. Mit der Auflösung des symmetrischen Dreiecks liegt ein rechnerisches Kursziel in Reichweite, welches den Abschluss des im Monatskursverlauf eingezeichneten übergeordneten aufsteigenden Dreiecks zur Folge hätte. Fünfstellige DAX-Kurse sind somit auch charttechnischer Sicht durchaus möglich. Zwingende Voraussetzung dafür ist natürlich, dass der DAX auch neue Rekordstände markiert.

Ob dies bereits während der laufenden Aufwärtsbewegung erfolgt oder erst nach einem Rücksetzer, lässt sich aktuell nicht vorhersagen. Immerhin spielt die zeitliche Komponente den Bullen in die Karten. Seit dem Jahr 2000 verkürzen sich die Hausse- und Baissephasen. So dauerte die erste Abschwungphase beginnend Anfang 2000 rund drei Jahre. Der scharfe Rücksetzer ab Anfang 2008 stoppte rund 15 Monate später, in 2011 kapitulierten die Bären nach 5 Monaten. Ähnlich verhält es sich auch mit den Aufwärtsbewegungen.

Auch von Seiten der Indikatoren ist das Potenzial noch nicht ausgeschöpft. Der trendfolgende MACD notiert aktuell noch deutlich unter den Extremwerten in 1998, 2000 und 2007, ab denen jeweils die Baissephasen einsetzten.

 

 

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About the Author:

Franz-Georg Wenner ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare und referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD). Bei BÖRSE ONLINE war er sechs Jahre Online-Koordinator und Redakteur mit den Schwerpunkten Nebenwerte Deutschland, Zertifikate und Technische Analyse. Zusätzlich betreute er für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily. Bereits seine Diplomarbeit im Fachbereich BWL der Uni Düsseldorf beschäftigte sich mit der Intermarket-Analyse.

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