By 12. März 2013 Read More →

DAX-Chartanalyse: Champagner oder Selters

Sorgen vor einer größeren Korrektur scheinen die Investoren derzeit offenbar nicht zu haben. In den USA sackte das Angstbarometer auf ein frisches Jahrestief. Im DAX sieht die Lage etwas anders aus, zumal verlässliche Unterstützungen Mangelware sind. Die DAX-Chartanalyse für den 12. März.

 

Auch in der neuen Handelswoche setzte der Dow Jones seine Rally unvermindert fort und markierte am Montag den fünften Rekordtag in Folge. Ein genaueres Bild über den breiten US-Markt liefert aber nicht der nur 30 Titel umfassende Dow Jones, sondern der S&P 500. Der Börsenwert unterstreicht klar die Relation der beiden Indizes. Während der Dow eine Marktkapitalisierung von rund 3070 Mrd. Euro erreicht, bringen die 500 Unternehmen des S&P rund 10.270 Mrd. Euro auf die Börsenwaage. Zum Wochenauftakt kletterte der S&P um 0,3% auf 1556 Punkte und steht nur noch rund 20 Zähler unter dem Top vom Oktober 2007 bei 1576 Punkten.

Mit der freundlichen Tagesentwicklung sackte auch die Vola wieder deutlich ab. Der für den US-Markt richtungsweisende VIX-Index als Indikator für die erwartete Schwankungsbreite fiel um gut acht Prozent auf ein frisches Jahrestief von 11,56 Punkten. Ende Februar lag das Angstbarometer noch bei knapp 19 Stellen. Das deutsche Pendant, der VDAX-New, notiert hingegen mit aktuell rund 15,7 Punkten (gestern ging es um 1,3% aufwärts!) noch deutlich über dem Jahrestief bei 12,9 Zählern. Erfahrungsgemäß steigt die Gefahr einer Korrektur an, je sorgloser die Marktteilnehmer werden. Anders formuliert: Versicherungen über Puts sind aktuell wieder sehr günstig zu haben – greifen Sie zu.

Zum heutigen Handelstag: Nachdem bereits gestern an frischen Impulsen Mangel herrschte, setzt sich heute die Lethargie zunächst fort. Denn weder von der Unternehmens- noch von der Konjunkturseite gibt es spannende Neuigkeiten zu erwarten. In diesem Umfeld rücken nur sehr selten beachtete Indikatoren etwas in den Vordergrund.  In den USA wird um 12.30 Uhr der NFIB-Mittelstandsindex (LINK) erwartet. Ähnlich wie in allen großen Volkswirtschaften ist natürlich auch in den USA die Entwicklung der mittelständischen Wirtschaft ein wichtiger Faktor für einen nachhaltigen Aufschwung und damit auch Entspannung am Arbeitsmarkt. Die zuletzt überzeugenden Daten der ISM-Indizes aber auch vom Arbeitsmarktbericht stimmen optimistisch.

Am Anleihemarkt bleibt Italien nach der Ratingherabstufung durch Fitch auf BBB+ im Blickpunkt. Heute bringt Rom ein 1-jähriges Papier auf den Markt, morgen folgen dann die mit Spannung erwarteten Emissionen über 3 und 15 Jahre. Bis sich eine neue Regierung gebildet hat und auch die anderen Rating-Agenturen reagiert haben, könnte die richtungsweisende 10jährige durchaus über Spanien handeln. Aktuell fordert der Markt 4,64%.

 


Zur Verfügung gestellt von: Forexpros dem Aktien Portal

 

Auch wenn der DAX zum Wochenauftakt wie erwartet nur wenig Bewegung zeigte, bleibt der Fokus weiterhin auf dem Rekordhoch bei 8151 Punkten gerichtet. Theoretisch könnte der Index die magische Marke bereits heute erreichen: es fehlen nur noch 167 Punkte oder rund zwei Prozent. Allerdings ist der Markt in den verganegnen sechs Handelstagen bereits um rund 350 Punkte gestiegen – eine kleine Atempause ist daher nicht überraschend. Aber auch wenn der DAX das Tempo von Anfang Februar fortsetzt, deutet der Schnittpunkt von  kurzfristiger Aufwärtstrendlinie und dem Rekordhoch auf einen möglichen Gipfelsturm in rund einer Woche.

Zwei Widerstände versperren derzeit noch den Durchmarsch in die luftigen Höhen. Vor allem die seit September 2012 bestehende Pullbacklinie begrenzt aktuell weitere Avancen Richtung Norden. Zuletzt wurde die Gerade Ende Januar von unten angelaufen und bestätigt. Knackt der DAX diese Hürde, ist der Weg bis zur Rekordmarke eigentlich frei. Denn das 161,8% Fibonacci-Niveau bei 8080 Zählern dürfte keine Herausforderung darstellen.

Richtung Süden lassen sich hingegen kaum verlässliche Unterstützungen im unmittelbaren Umfeld ausmachen. Sollte der DAX unter das gestrige Tagestief bei 7955 Zählern sowie der Bereich um 7920 Punkte fallen, liefert das Kursverhalten am alten Jahreshoch um 7870 Zählern einen guten Hinweis, wie nachhaltig der Ausbruch ist. Behauptet sich der DAX auf diesem Niveau (Retest), wäre dies natürlich bullisch zu sehen. Bleibt eine Stabilisierung aus, stellt erst wieder die Kombination aus 28- und 55-Tage-Linie, Aufwärtstrend und Umsatzhäufung bei rund 7720 Zählern eine veritable Nachfragezone dar.

 

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Kennzahlen:

DAX-Pivot-Punkte für den 12. März:

 

Für einige Anleger sind Pivot Punkte vielleicht noch Neuland. Kurz zur Erklärung: Die Pivot Punkte dienen der Kurszielbestimmung und haben ihren Ursprung in den Futures-, Termin- und Forexmärkten. Grundannahme ist, dass die Kursbewegungen des vorherigen Handelstages Einfluss auf den neuen Börsentag haben. Berechnungsgrundlage sind daher Tageshoch, Tagestief und Schlusskurs vom Vortag. Als Ergebnis erhält man drei Widerstandsmarken (Resist R 1-3) sowie drei Unterstützungsniveaus (Support S 1-3).

 

wichtige Chartmarken:

 

 

 



 

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Kaufinteresse noch etwas zaghaft

Die gute Nachricht: Der DAX erreichte in den vergangenen Tagen neue Bewegungs- und Jahreshochs. Dennoch sollte die Entiwcklung seit dem Ausbruch aus der Trading-Range genau verfolgt werden. Vor allem die Tageskerzen mahnen derzeit noch zur Vorsicht. Am vergangenen Mittwoch und Freitag bildete sich ein Shooting Star, d.h. nach einem positiven Aufwärtsimpuls kam es im Tagesverlauf wieder zu einem Abverkauf. Im Tageschart wird dies durch Kerzen mit einem langen oberen Schatten, auch Docht genannt, deutlich. Auch die Volumenentwicklung weckt Zweifel an der Nachhaltigkeit der Bewegung.

Eine Pull-back Bewegung bis an das Ausbruchsniveau bei 7870 Punkten ist somit noch nicht vom Tisch und eröffnet für Investoren, die den Sprung des DAX aus der Range verpasst haben die Chance, noch einmal „günstig“ in den Markt einzusteigen. Die alte Obergrenze des Rechtecks sollte nun einen Rollentausch von einem Widerstand hin zu einer Unterstützung vollzogen haben. Allerdings ist die Zuverlässigkeit derzeit noch offen, da ein Test bisher noch nicht erfolgte.

Fällt der DAX hingegen wieder in die alte Schiebezone zurück, könnten sich einige kurzfristig ausgerichtete Anleger zügig wieder aus dem Markt verabschieden und den Abwärtsdruck verstärken. Eine etwas verlässlichere Haltezone liegt um 7700 Punkten. Aktuell verlaufen hier die 28- und 55-Tage-Linie sowie ein seit Juni 2012 bestehender Aufwärtstrend. Geht es noch eine Etage tiefer, rückt erneut die Zone um das Jahrestief bei 7560 Punkten auf die Agenda.

Diese eher bearische Sicht auf die Kursentwicklung ist derzeit aber nicht zu favorisieren. Da sowohl wichtige internationale Indizes neue Bewegungs- oder Rekordhochs markieren und auch im DAX die wichtigsten Trendlinien aufwärts zeigen, bleibt der Blick Richtung Norden gerichtet.

 

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Bis ins Frühjahr keine klare Trendbewegung

Auf den ersten Blick vermittelt der Wochenchart ein positives Bild, denn bis an das im Sommer 2007 erreichte Allzeithoch bei rund 8151 Zählern finden sich keine nennenswerten Widerstände. Solange der DAX die Range 7500 / 8200 Zähler aber nicht signifikant durchbricht, kann das Kursmuster ab der zweiten Jahreshälfte aus 2007 als Blaupause genutzt werden. Demnach wäre in den kommenden Wochen mit einer Fluktuation innerhalb der Spanne zu rechnen.

Ganz allmählich kommt zumindest von Seiten der Indikatoren wieder etwas Rückenwind. Nach der Winter-Rally wurde der deutlich überhitzte Marktzustand über die Zeitebene abgebaut. Der DSS Bresser notiert im leicht überverkauften Terrain und deutet nach den jüngsten Kurszuwächsen ein Kaufsignal an.

 

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DAX auf dem Weg in fünfstellige Regionen

Recht entspannt zeigt sich derzeit noch der Monatschart. So ganz allmählich robbt sich der DAX an die historischen Höchststände heran. Damit verbunden ist auch die Chance auf Auflösung eines sehr großen aufsteigenden Dreiecks. Fünfstellige DAX-Kurse sind somit auch charttechnischer Sicht durchaus möglich. Zwingende Voraussetzung dafür ist natürlich, dass der DAX auch neue Rekordstände markiert.

Ob dies bereits während der laufenden Aufwärtsbewegung erfolgt oder erst nach einem Rücksetzer (bis maximal an die noch nicht bestätigte untere Trendlinie bei knapp 5000 Punkten), lässt sich aktuell nicht vorhersagen. Immerhin spielt die zeitliche Komponente den Bullen in die Karten. Seit dem Jahr 2000 verkürzen sich die Hausse- und Baissephasen. So dauerte die erste Abschwungphase beginnend Anfang 2000 rund drei Jahre. Der scharfe Rücksetzer ab Anfang 2008 stoppte rund 15 Monate später, in 2011 kapitulierten die Bären nach 5 Monaten. Ähnlich verhält es sich auch mit den Aufwärtsbewegungen.

Auch von Seiten der Indikatoren ist das Potenzial noch nicht ausgeschöpft. Der trendfolgende MACD notiert aktuell noch deutlich unter den Extremwerten in 1998, 2000 und 2007, ab denen jeweils die Baissephasen einsetzten.

 

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Posted in: Indizes

About the Author:

Franz-Georg Wenner ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare und referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD). Bei BÖRSE ONLINE war er sechs Jahre Online-Koordinator und Redakteur mit den Schwerpunkten Nebenwerte Deutschland, Zertifikate und Technische Analyse. Zusätzlich betreute er für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily. Bereits seine Diplomarbeit im Fachbereich BWL der Uni Düsseldorf beschäftigte sich mit der Intermarket-Analyse.

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