DAX-Chartanalyse: 200-Tage-Linie rückt näher

Nach dem kräftigen Rücksetzer am vergangenen Freitag präsentiert sich der DAX zu Wochenbeginn angeschlagen, aber noch nicht k.o. Während sich der Schaden aus charttechnischer Basis noch in Grenzen hält, sieht es auf dem US-Arbeitsmarkt düster aus. Diesen Chart sollten Sie kennen.

 

Zugegeben, der offizielle US-Arbeitsmarktbericht vom vergangenen Freitag ist an der Börse inzwischen schon wieder „kalter Kaffee“. Dennoch möchte ich Ihnen einen Chart zeigen, der nur sehr selten im Netz veröffentlicht wird. Es handelt sich um die Veränderung der Erwerbsquote, also den Anteil der Beschäftigten an der arbeitsfähigen Bevölkerung. Die Kennzahl erlaubt ein wesentlich aussagekräftigeres Bild über die Lage auf dem US-Markt zu vermitteln als die üblich gemeldete offizielle Arbeitslosenquote. Zur Berechnung der monatlichen Quote werden rund 60.000 Haushalte in den USA angerufen und daraus die Kennziffer berechnet. Nicht gerade viel und vor allem nicht repräsentativ, wenn man bedenkt, dass es rund 105 Millionen Haushalte gibt.

Betrachtet man den Chart zeigt sich deutlich, dass eine Erholung nach dem Absturz in 2008/2009 nie stattgefunden hat. Am vergangenen Freitag meldeten die Statistiker eine Quote von 63,3%, dies ist der geringste Stand seit 1979. Unter Berücksichtigung der massiven Interventionen eine erschreckende Bilanz.

Heute startet mit den Zahlen des Aluminiumriesen Alcoa die US-Berichtssaison, die ganz im Fokus der Anleger stehen wird. Hierzulande werden Daten zur Industrieproduktion erwartet, die bedeutend werden dürften. In Asien klettern die Aktienkurse nur in Japan weiter, in China belastet die Sorge um einen Ausbruch der Vogelgrippe. In Europa dreht sich mal wieder alles um die Schuldenkrise und das schwache Wachstum in der Eurozone. Dabei nehmen auch Frankreichs Probleme zu. Nun hat die französische Regierung ihre Wachstumsziele für dieses (von 0,8 auf 0,1%) und das nächste Jahr deutlich gesenkt. In Spanien droht ebenfalls eine Senkung der Wachstumsziele und in Portugal haben die Verfassungsrichter den EU-Sparplan als verfassungswidrig abgelehnt. Sorgenkind Nummer eins ist aber immer noch Italien, das noch immer keine Lösung der Regierungskrise vorlegen kann. Hier dürfte es bald Neuwahlen geben.


Zur Verfügung gestellt von: Forexpros dem Aktien Portal

 

Mit dem erneuten Rücksetzer am vergangenen Freitag hat der DAX die ohnehin nur noch geringen Chancen auf ein neues Jahreshoch im kurzfristigen Zeithorizont endgültig verspielt. Stattdessen lieferte der Deutsche Aktienindex mit dem Rücksetzer unter den mittelfristigen Aufwärtstrend ein klares Schwächesignal und wurde wie im bearischen Szenarion befürchtet bis an die 100-Tage-Linie und somit die Umsatzhäufung bei 7660 Zählern durchgereicht.

Hier bietet sich dem Index die Chance auf eine Stabilisierung, wobei eine tragfähige Unterstützung erst auf Höhe der im Februar sehr zuverlässigen horizontalen Zone um 7550 Punkten zu erkennen ist. Spätestens am bisherigen Jahrestief bei 7537 Punkten sollten sich die Käufer zurückmelden, um ein erneutes Verkaufssignal zu vermeiden. Bleibt auch hier eine Gegenbewegung aus, geht es abwärts bis mindestens 7480 Zähler.

Erholungen treffen am letzten Bewegungstief bei 7750 Punkten auf Gegenwehr. Rund 50 Zähler höher stellt die nur noch schwach steigende 55-Tage-Linie eine weitere Herausforderung dar. Wie in der Tagesanalyse erwähnt, würde der DAX aber erst mit der Rückeroberung des leztzten Bewegungshochs bei 7950 Punkten ein deutlicheres Einstiegssignal liefern. Wer hingegen wesentlich risikobereiter ist, kann sich in den kommenden Tagen auch bei Kursen um 7550 Punkten auf die Lauer legen und mit einer ersten Position einsteigen.

 
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Kennzahlen:

DAX-Pivot-Punkte für den 8. April:

 

Für einige Anleger sind Pivot Punkte vielleicht noch Neuland. Kurz zur Erklärung: Die Pivot Punkte dienen der Kurszielbestimmung und haben ihren Ursprung in den Futures-, Termin- und Forexmärkten. Grundannahme ist, dass die Kursbewegungen des vorherigen Handelstages Einfluss auf den neuen Börsentag haben. Berechnungsgrundlage sind daher Tageshoch, Tagestief und Schlusskurs vom Vortag. Als Ergebnis erhält man drei Widerstandsmarken (Resist R 1-3) sowie drei Unterstützungsniveaus (Support S 1-3).

 

wichtige Chartmarken:

 

 

 



 

 

 

200-Tage-Linie rückt näher

Bereits in der Vorwoche hinterließ der DAX im Tageschart einen angeschlagenen Eindruck, hielt sich aber noch mit viel Mühe bis vergangenen Freitag über der mittelfristigen Aufwärtstrendlinie. Kurz vor em Wochenende wurde die Haussegerade aber deutlich nach unten verletzt. Der DAX setzte zugleich wie vermutet seine seit dem Jahreshoch bestehende Serie von fallenden Hoch- und Tiefpunkten fort, was kurzfristig für eine Dominanz der Bären spricht.

Bisher korrigierte der DAX ausgehend vom Jahreshoch um rund fünf Prozent und zeigte bisher im übergeordnet intakten langfristigen Aufwärtstrend auf Wochenbasis nur eine gesunde Korrektur. Unter dem Strich besteht somit kein Grund zur Panik, denn der Index baut lediglich seinen überhitzten Zustand ab. Als gutes Barometer dient der Abstand zur 200-Tage-Linie. Im ersten Quartal waren historisch hohe Werte von bis zu zwölf Prozent fast die Regel. Aktuell liegt die  Differenz bei knapp fünf Prozent und lässt somit noch etwas Luft nach unten.

Richtung Norden gilt unverändert das letzte Bewegungshoch bei 7950 Punkten als Schlüsselstelle, die der DAX für ein zaghaftes Kaufsignal überwinden müsste. Darüber käme erst wieder das Jahrshoch und später das Rekordhoch in Schlagdistanz. Eine solche Gegenbewegung zeichnet sich derzeit aber nicht ab, sodass vorerst die Abwärtsrisiken üerwiegen. Richtung Süden gilt es die wichtige Leitplanke an der im Februar bereits mehrfach bewährten Unterstützung um 7560 Punkten im Blick zu behalten. Sollte der DAX ein neues Jahrestief ausbilden, findet sich um 7435 bis 7480 Zählern eine weitere veritable Unterstützungszone. Allerdings hat der Bereich seine Qualität als Nachfragegebiet bisher noch nicht unter Beweis gestellt.

Für eine Fortsetzung der Korrektur sprechen weiterhin auch die Indikatoren. Trendfolgende Indikatoren wie der MACD bildeten in den vergangenen Wochen negative Divergenzen aus, die nun ihre Wirkung entfalten. Zudem verläuft seit Ende der vergangenen Woche die MACD-Linie unter der Signallinie – ein deutlicher Hinweis auf eine nachlassende Trenddynamik.

 

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DAX bleibt im ersten Halbjahr in der Range gefangen

Ende vergangenen Jahres lieferte der DAX mit der Rückeroberung der 7500/7550er-Marke das letzte wichtige Kaufsignal. Vor allem im Feburar wurde die Kursregion mehrfach von oben angelaufen und bestätigt, was grundsätzlich für eine nachhaltige Bewegung spricht. Als nächste Hürde lauert das Rekordhoch bei 8151 Punkten. Unmittelbar bevorstehende charttechnische Hürden lassen sich nicht erkennen.

Der erste Anlauf des Marktes an das Top Mitte März scheiterte bereits deutlich unter dem Top und bestätigt zunächst die an dieser Stelle seit Jahresbeginn vermutete Überlegung, dass der DAX zumindest in der ersten Jahreshälfte ein ähnliches Kursverhalten zeigen wird wie im Frühjahr / Sommer 2007. Bereist damals war der DAX über Monate in der Spanne zwischen 7500 / 8200 Zähler gefangen. In den kommenden Monaten wäre somit übergeordnet zunächst nicht mit keiner klaren Trendbewegung zu rechnen. Produkte, die über den Zeitwert zulegen, sind daher zu favorisieren. Erst wenn der DAX per Wochenschlusskurs die Ober- oder Untergrenze deutlich hinter sich lässt, entsteht wieder ein deutlicheres Bild über die weitere Entwicklung.

Etwas Rückenwind kommt von Seiten der Indikatoren. Nach der Winter-Rally wurde der deutlich überhitzte Marktzustand über die Zeitebene abgebaut. Der DSS Bresser verläuft ausgehend vom überverkauften Niveau wieder ansteigend.

 

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DAX über 10.000 möglich, wenn…

Der Monatschart weckt viel Kursfantasie, denn sehr langfristig betrachtet besteht durchaus die Chance auf Auflösung eines sehr großen aufsteigenden Dreiecks. Fünfstellige DAX-Kurse sind somit auch charttechnischer Sicht durchaus in Reichweite. Zwingende Voraussetzung dafür ist aber, dass der DAX auch neue Rekordstände markiert.

Ob dies bereits während der laufenden Aufwärtsbewegung erfolgt oder erst nach einem Rücksetzer (bis maximal an die noch nicht bestätigte untere Trendlinie bei knapp 5000 Punkten), lässt sich aktuell nicht vorhersagen. Immerhin spielt die zeitliche Komponente den Bullen in die Karten. Seit dem Jahr 2000 verkürzen sich die Hausse- und Baissephasen. So dauerte die erste Abschwungphase beginnend Anfang 2000 rund drei Jahre. Der scharfe Rücksetzer ab Anfang 2008 stoppte rund 15 Monate später, in 2011 kapitulierten die Bären nach 5 Monaten. Ähnlich verhält es sich auch mit den Aufwärtsbewegungen.

Auch von Seiten der Indikatoren ist das Potenzial noch nicht ausgeschöpft. Der trendfolgende MACD notiert aktuell noch deutlich unter den Extremwerten in 1998, 2000 und 2007, ab denen jeweils die Baissephasen einsetzten.

 

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About the Author:

Franz-Georg Wenner ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare und referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD). Bei BÖRSE ONLINE war er sechs Jahre Online-Koordinator und Redakteur mit den Schwerpunkten Nebenwerte Deutschland, Zertifikate und Technische Analyse. Zusätzlich betreute er für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily. Bereits seine Diplomarbeit im Fachbereich BWL der Uni Düsseldorf beschäftigte sich mit der Intermarket-Analyse.

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