DAX bricht aus und die „Wende ist erreicht“
Seit Jahresbeginn pendelte der DAX in einer sehr engen Tradingrange und strapazierte so die Nerven der Anleger. Es war nur eine Frage der Zeit, bis es zu einem Bewegungsimpuls kommt. Heute könnten die Würfel fallen. Auch die Korrelation ifo-Index vs. DAX sieht langsam wieder freundlicher aus.
In der DAX-Chartanalyse hatte ich bereits auf die leicht bullischen Anzeichen für einen Ausbruch auf der Oberseite des aktuellen Rechtecks hingewiesen. Am Vormittag haben die Optimisten nun einen wichtigen Punktsieg gelandet: Bereits kurz vor Veröffentlichung des ifo-Index kommt deutlicher Kaufdruck auf und der DAX sprengt den Deckel bei 7790 Punkten. Ob hier einige Akteure früher informiert waren oder nach dem positiven ZEW-Index auf eine weitere Überraschung spekulierten, lassen wir mal offen. Aktuell liegt der Index 1,2% fester im Handel bei 7820 Zähler und damit auf dem höchsten Stand seit Januar 2008. Die Chancen auf eine Fortsetzung der übergeordneten Aufwärtsbewegung steigen. Dennoch sollte das Fell des Bären nicht verteilt werden, bevor er erlegt ist. Jetzt gilt es, dass der DAX über 7800 Punkten den Handel beendet – und ganz nebenbei auch auf der noch aussagekräftigeren Wochenschlussbasis die Hürde nimmt.
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Kurz noch zum Ifo-Index:
Das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer war nach sechs Rückgängen in Folge im November und Dezember wieder gestiegen und bestätigte den Trend nun auch im Januar. Drei Anstiege in Folge signalisieren erfahrungsgemäß eine „Wende zum Besseren“. „Fakt ist, dass sich die Lage in Europa sichtbar stabilisiert hat – nicht zuletzt aufgrund der Unterstützung durch die EZB. Die Konjunktur in der Peripherie bleibt aber weiter schwach und damit auch der Wachstumsimpuls für den deutschen Aussenhandel,“ sagte Thomas Gitzel von der VP Bank.
Konkret legte der Index von 102,4 Punkten im Dezember auf 104,2 Zähler im Januar zu. Die 7000 befragten Manager bewerteten zugleich auch die Aussichten für die kommenden sechs Monate erneut besser: Die Geschäftserwartungen kletterte um 2,5 auf 100,5 Punkte.
Mit Blick auf die Korrelation zwischen DAX und ifo-Index sieht es nun auch wieder freundlicher aus. Zwischen Mai und September 2012 zeigten sowohl die Entwicklung des Geschäftsklimas als auch der beiden Unterkomponenten Geschäftslage und –erwartungen abwärts, während der DAX weiter zulegte. Diese divergente Entwicklung – als eine Folge der reichlich vorhandenen Liquidität, die investiert werden will – scheint sich nun allmählich wieder aufzulösen. Noch ist es aber zu früh darauf zu vertrauen, dass die Konjunktur wieder kräftig anspringt und die vorausgelaufenen Aktienkurse bestätigt. Vor rund einem Jahr kam es ebenfalls zu einer Wende im ifo-Index, der sich rückblickend aber nur als kurze Gegenbewegung in der konjunkturellen Abschwungphase herausstellte.