By 23. Oktober 2013 Read More →

Chart-Check Daimler – Explosive Lage

Im Vergleich zur Konkurrenz entwickelte sich die Daimler-Aktie seit Jahresbeginn prächtig. Auch die Geschäftsentwicklung rechtfertigt die Kursgewinne. Nun aber wird sich zeigen müssen, ob die Aufwärtsbewegung wirklich nachhaltig ist.

 

In den vergangenen Jahren sahen die Daimler-Aktionäre nur die Rücklichter der Konkurrenz. Sowohl BMW als auch VW liefen deutlich besser. Erst seit Jahresbeginn scheinen die Stuttgarter bei den Investoren wieder zu punkten. Die Performance zeigt es deutlich: Während der DAX in diesem Jahr rund 17 Prozent zulegte, liegt die Daimler-Aktie mit Aufschlägen von 36 Prozent auf Platz drei im Ranking der 30 DAX-Werte. BMW rangieren mit sieben Prozent und VW mit minus ein Prozent deutlich abgeschlagen. Auch gegenüber dem Euro Stoxx Auto-Index zeigte die Daimler-Aktie eine klare Outperformance. Was noch fehlt wäre eine starke Jahresendrally. Ob dieser Wunsch in Erfüllung geht, wird sich vielleicht schon morgen zeigen, wenn die Q3-Daten anstehen.

Der Kursverlauf von Daimler (schwarz), VW (blau) und BMW (rot) zeigt noch einmal deutlich die starke Entwicklung in 2013.

Tradesignal Online. Tradesignal® ist eine eingetragene Marke der Tradesignal GmbH. Nicht autorisierte Nutzung oder Missbrauch ist ausdrücklich verboten.

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Nachdem die September-Absatzzahlen mit Zuwächsen von 15,9 Prozent sowie die Q3-Verkäufe mit plus 15,3 Prozent auf 387.000 Fahrzeuge überzeugten, liegt die Messlatte natürlich höher, auch wenn Daimler-Chef Zetsche 2012 und 2013 als Übergangsjahre bezeichnete. Analysten rechnen mit einem Umsatz von rund 30,5 Mrd. Euro, nachdem im Vorjahreszeitraum 28,6 Mrd. Euro durch die Bücher gingen. Beim Nettogewinn wird ein Anstieg von 1,1 auf 1,4 Mrd. Euro erwartet, daraus errechnet sich ein Ergebnis je Aktie von 1,3 Euro nach 1,03 Euro im Vorjahreszeitraum.

 

Charttechnik – Ausgangslage

Übergeordnet und damit im Langfristichart lässt sich bereits seit Anfang 2009 ein Aufwärtstrend einzeichnen, der zuletzt Mitte April von oben bestätigt wurde. Seitdem hat sich die Dynamik deutlich erhöht, ausgehend vom Jahrestief bei 38 Euro gibt nun eine steile Aufwärtstrendlinie das Tempo vor. Allerdings ist deren Zuverlässigkeit mit zwei Auflagepunkten bisher noch sehr gering. Zusammen mit einer oberen Trendlinie läuft die Aktie in einen möglichen Keil. Nach dem letzten Aufwärtsimpuls Anfang September konsolidiert der Wert  in einer auffallend engen Handelsspanne. Für gewöhnlich werden solche Bewegungen mit einem dynamischen Impuls aufgelöst, idealerweise in Trendrichtung.

 

Charttechnik – Prognose

Langfristige Anleger orientieren sich  aktuell am 2011er-Hoch, das ebenfalls bei knapp 60 Euro lag. Entsprechend positiv wäre ein Ausbruch über die runde Schwelle zu interpretieren, mit dem zugleich ein mittelfristiges Kaufsignal verbunden wäre. Zielniveaus darüber liegen bei 65, 70, 75 und knapp 80 Euro, wobei die bereits erwähnte obere Aufwärtstrendlinie die Avancen auf der Oberseite begrenzt. Ende November verläuft die Gerade bei rund 64 Euro, bis zum Jahresende wären knapp 68 Euro möglich.

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Allerdings gibt es auch einige Schönheitsfehler. Trotz der laufenden Konsolidierung ist der Abstand zur 200-Tage-Linie mit aktuell 19 Prozent historisch gesehen nach wie vor sehr hoch. In den vergangenen Jahren drehte die Aktie mehrfach ab einer Differenz von 20 bis 22 Prozent wieder nach unten. Nur während den markanten Bewegungshochs 1998, 2007, 2009 und 2010 wurden kurzzeitig höher Werte von rund 39 Prozent aufgerufen. Auch die Markttechnik kann nicht restlos überzeugen. Auf jeden Rücksetzer im DSS Bressert (rote Kreise) folgte mit zeitlicher Verzögerung auch eine deutliche Korrektur bei der Aktie. Bisher sahen wir nur eine Seitwärtskonsolidierung. Noch deutlich ist das Bild im MACD. Der Trendfolger bestätigt bereits seit Mitte Mai nicht mehr die Hochs der Aktie und weist multiple negative Divergenzen auf.

Trotz des intakten Aufwärtstrends erscheint eine Korrektur daher ebenso wahrscheinlich. Die nächste, bereits recht wichtige Unterstützung liegt an der Kombination aus August-Hoch, 55-Tage-Linie und dem mittelfristigen Aufwärtstrend bei rund 56 Euro. Sollte das Niveau unterschritten werden, drohen weitere Abgaben bis 51 Euro.

 

Fazit:

Ein Neueinstieg drängt sich derzeit nicht auf. Erst wenn die Aktie die nächste Barriere oder Unterstützung verletzt, bietet sich ein Einstieg in Ausbruchsrichtung an.

 

 

Posted in: Aktien, Deutschland

About the Author:

Franz-Georg Wenner ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare und referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD). Bei BÖRSE ONLINE war er sechs Jahre Online-Koordinator und Redakteur mit den Schwerpunkten Nebenwerte Deutschland, Zertifikate und Technische Analyse. Zusätzlich betreute er für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily. Bereits seine Diplomarbeit im Fachbereich BWL der Uni Düsseldorf beschäftigte sich mit der Intermarket-Analyse.

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