BMW, Daimler – Vorboten einer größeren Korrektur?
Bisher gönnt sich der DAX nur eine verdiente Atempause nach dem Höhenflug der vergangenen Wochen. Diese sanfte Konsolidierung auf hohem Niveau ist aus Sicht der investierten Anleger das Idealszenario. Allerdings kann sich die Ausgangslage auch sehr schnell verändern, wenn erste relevante Unterstützungen fallen sollten.
Während der DAX in den vergangenen Tagen ein wenig schwächelte, stehen die wichtigsten US-Indizes wieder knapp unter ihren Bestmarken und zeigten zuletzt eine kleine Outperformance. Besonders die laufende Erholung beim Währungspaar Euro/Dollar führte zuletzt wieder zu Kapitalumschichtungen in die amerikanischen Aktienmärkte. Diese Entwicklung gilt es weiterhin genau zu beobachten. Nach Einschätzung sehr vieler Analysten ist die Parität zum Dollar nur eine Frage der Zeit. Diese sehr einseitige Meinung ist als Warnsignal zu sehen. Sollte es zu einer massiven Euro-Aufwertung kommen, wird der DAX-Rally zumindest teilweise der Treibstoff entzogen. Größere Gewinnmitnahmen sind dann vor allem bei Aktien zu erwarten, die zuletzt von der Euro-Abwertung massiv profitierten und von vielen Experten zum Kauf empfohlen wurden. Dazu zählen Daimler, BMW, VW, Infineon, HeidelbergCement sowie die Deutsche Telekom.
Bereits jetzt sind erste Anzeichen einer nachlassenden Marktbreite zu beobachten. Der erste Chart zeigt unter dem DAX die Anzahl der Blue Chips, die über ihrer 200- und 21-Tage-Linie notieren. Beide Quoten lagen zuletzt im Bereich von 90 bis 100 Prozent. Eine Verbesserung ist nicht mehr möglich, der Markt ist daher auf der Oberseite ausgereizt. In der Vergangenheit waren solche Extremwerte nur für kurze Zeit zu beobachten. Besonders den unteren Indikator auf Basis des Monatsdurchschnitts sollte man genau beachten, weil hier sehr früh neue Signale zu sehen sind. Nachdem in der vergangenen Woche nur die Papiere der Deutschen Post unter ihrer 21-Tage-Linie notierten, rutschten zu Wochenbeginn Adidas, BMW, Daimler, RWE und Siemens unter ihren Durchschnitt. Sollten mehr als ein Drittel der DAX-Aktien dieses Verhalten zeigen, ist mit einer größeren Korrektur zu rechnen.
Charttechnisch ist trotz der Seitwärtsbewegung in den vergangenen fünf Handelstagen der Aufwärtstrend noch unverändert intakt. Der gescheiterte Sprung über die 12.000er-Marke und der erneute Rücksetzer in den Bereich um 11.900 lässt wieder die breite Unterstützungszone zwischen 11.750 bis 11.820 in den Fokus rücken. Hier hätte der Markt zugleich 23,6 Prozent der Aufwärtsbewegung ausgehend von 10.600 korrigiert. Diese Fibonacci-Marke ist zwar nicht so relevant wie die 38,2- oder 61,8-Prozent-Niveaus. Dennoch sollte die Wirkung nicht unterschätzt werden, zumal hier neben der zuletzt mehrfach bewährten Nachfragezone auch ein kurzfristiger Aufwärtstrend neue Käufer anlocken dürfte. Alle drei Signalgeber zusammen verlaufen in den kommenden zwei Tagen im Bereich 11.750 bis 11.820. Solange sich der DAX darüber behauptet, bleibt die kurzfristige Tendenz aufwärts gerichtet. Im heutigen Chart-Webinar um 19 Uhr steht natürlich der deutsche Aktienmarkt wieder im Fokus. Wir wollen uns zudem den Öl- und Goldmarkt genauer anschauen sowie einige Minenwerte. Anmelden können Sie sich wie immer kostenlos hier, unsere weiteren Termine bis zum Monatsende finden Sie hier.

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