By 20. November 2013 Read More →

Bernanke kam, sprach und bestätigte

Marktausblick:  Eine Reduzierung der monatlichen Anleihekäufe durch die Fed ist vorerst kein Thema. Im Gegenteil. Einige FOMC-Vertreter plädieren sogar für eine Ausweitung der Notenbankeingriffe.

In den USA ist die Berichtssaison vorüber und auch in Deutschland stehen mit den Zahlen von ThyssenKrupp sowie einigen Werten aus der zweiten und dritten Reihe nicht mehr viele Bilanzen auf der Agenda. Bereits gestern zeigte sich der Markt auf beiden Seiten des Atlantiks recht lustlos, nachdem zuvor sogar Großinvestor Carl Icahn mit warnenden Worten für einen Dämpfer sorgte. Ähnliche Töne kamen nun auch von Permira, einer der größten europäischen Beteiligungsgesellschaften. Finanzinvestoren sollten sich nicht von den günstigen Kreditkonditionen blenden lassen, ließ Permira ausrichten.

Deutlich mehr Aufmerksamkeit wurde gestern allerdings Fed-Chef Ben Bernanke zuteil, der eine Rede vor der Vereinigung der US-Volkswirte hielt. Bereits seit einer gefühlten Ewigkeit wird Bernanke nicht müde, zu betonen, dass die ultralockere Geldpolitik so lange wie nötig fortgesetzt wird und eine mögliche Rückführung der monatlichen Anleiheaufkäufe nicht bedeutet, dass auch die Zinsen erhöht werden. Eine Reduzierung der Käufe über 85 Mrd. Dollar wird es erst geben, wenn die Notenbank überzeugt sei, dass die Erholung am Arbeitsmarkt auch nachhaltig ist. Auch wenn zuletzt aus der Wirtschaft einige hoffnungsvolle Signale kamen, sei die Konjunktur noch längst nicht dort, wo die Fed sie sich wünscht. Die Fed von San Francisco veröffentlichte HIER eine gute Übersicht der Erwartungen über mögliche Termine einer ersten Zinsanhebung.

Quelle: markt-daten.de

Quelle: markt-daten.de

 

Kommen Ihnen diese Aussagen nicht auch bekannt vor? Eigentlich hat Bernanke in den vergangenen Wochen und Monaten nie etwas anderes gesagt, dennoch sind heute die Morgenkommentare wieder voll von seinen gestrigen Aussagen. Für Irritationen sorgen vielmehr andere Mitglieder aus dem FOMC. So ließ Evans durchblicken, dass QE3 statt der vor mehreren Monaten prognostizierten 1,25 Bio. Dollar vielleicht auch 1,5 Bio. Dollar oder etwas mehr erreicht. Zudem sprach er sich für eine Absenkung des Schwellenwertes für die Arbeitslosenquote auf 5,5 Prozent aus. Die klare Aussage lautet somit, dass die Fed weiterhin voll auf dem Gaspedal bleiben wird. Daran dürfte auch das für den Abend zur Veröffentlichung terminierte FOMC-Protokoll der letzten Notenbanksitzung nichts ändern. Vielleicht finden sich Hinweise auf eine Anpassung der Forward Guidance oder Veränderungen in den Mehrheitsverhältnisses bezüglich Tapering. Mehr aber auch nicht.

 


Zur Verfügung gestellt von: Forexpros dem Aktien Portal

About the Author:

Franz-Georg Wenner ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare und referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD). Bei BÖRSE ONLINE war er sechs Jahre Online-Koordinator und Redakteur mit den Schwerpunkten Nebenwerte Deutschland, Zertifikate und Technische Analyse. Zusätzlich betreute er für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily. Bereits seine Diplomarbeit im Fachbereich BWL der Uni Düsseldorf beschäftigte sich mit der Intermarket-Analyse.

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