By 7. August 2013 Read More →

Ben Bernanke ist gefordert

Themen des Tages:  Fisher, Lockhart, Evans und heute noch Pianalto? +++ Xing und K+S stürmen an die Spitze   

 

Ja was denn nun? Verkündet die US-Notenbank noch in diesem Jahr eine Reduzierung der Anleihekäufe oder nicht? Vor wenigen Tagen sagte Fed-Chef Ben Bernanke, dass es für einen solchen Schritt noch zu früh sei. Einige Kollegen aus dem Fed-Gremium sehen die derzeitige Lage aber offenbar anders. Gestern hatte ich an dieser Stelle auf die Äußerungen von Richard Fisher verwiesen, Chef der Federal Reserve Bank of Dallas. Nun legte Kollege Dennis Lockhart, Chef der Federal Reserve Bank of Atlanta, nach. Lockhart kann sich durchaus eine Drosselung noch in diesem Jahr vorstellen: „Bei jeder der drei verbleibenden Sitzungen des FOMC könnte eine Drosselung des Anleihekaufprogramms erfolgen“. Charles Evans äußerte sich sogar wesentlich konkreter. Auf die Frage, ob die Fed bereits beim nächsten Treffen am 17 / 18. September den Beginn des Ausstiegs beschließen könnte, sagte der Präsident der Federal Reserve Bank of Chicago, dass er dies „überhaupt nicht ausschließen“ würde. Seiner Meinung nach könnten die Wertpapierkäufe bei einer Arbeitslosenquote von sieben Prozent vollkommen eingestellt werden. Klare Worte, zumindest im Vergleich  zu den diffusen Äußerungen von Fed-Chef Bernanke. Was bleibt festzuhalten? Die Fed betreibt weiter munter ein Spiel der Verbalakrobatik, bei dem einzelne Mitglieder, die den Falken zugeordnet werden können, nach vorne preschen, um den Markt vorsichtig auf ein Ende der Käufe vorzubereiten. Meist dauert es dann nicht lange, bis sich Ben Bernanke in etwas milderen Tönen meldet und die Märkte wieder ein wenig aufatmen. Fortsetzung folgt, garantiert. Denn bereits heute Abend wird sich Sandra Pianalto, Chefin der Federal Reserve Bank von Cleveland, äußern.

Zumindest die jüngsten Wirtschaftsdaten spielen den Falken in die Hände: Sowohl der Redbook-Index, der die Einzelhandelsumsätze von 9000 Geschäften in den USA misst, als auch das US-Handelsbilanzdefizit überraschten auf der positiven Seite.

 

 

Zum heutigen Handelstag

Der DAX folgt am Vormittag zunächst den schwachen Vorgaben aus Übersee. Von den knapp 4000 Papieren an der Wall Street ging es gestern für 2900 abwärts, dass Aufwärts- zu Abwärtsvolumen lag bei 25 bzw. 75 Prozent. Xing profitieren weiterhin vom starken Zahlenwerk und legen heute um mehr als acht Prozent zu – zugleich der stärkste Wert im HDAX. Gesucht sind neben Klöckner – Zahlen waren nicht so schlimm wie befürchtet – auch Axel Springer und K+S. Nach dem beispiellosen Absturz zeigt der Rohstoffkonzern heute eine technische Erholung und erobert mit Zugewinnen von 4,5 Prozent die DAX-Spitze zurück. Am Morgen gab es noch zwei Analystenstimmen: Die DZ Bank senkte das Kursziel minimal von 23,60 auf 23 Euro und behielt das Votum „Kaufen“ bei. Morgan Stanley senkt hingegen den Daumen und passt den fairen Wert von 30 auf elf Euro an. Zudem gibt es am Markt Gerüchte, nach denen Uralkali die in der vergangenen Woche aufgekündigte Vertriebsallianz nun doch wieder aufnehmen könnte.

 


Zur Verfügung gestellt von: Forexpros dem Aktien Portal

 

About the Author:

Franz-Georg Wenner ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare und referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD). Bei BÖRSE ONLINE war er sechs Jahre Online-Koordinator und Redakteur mit den Schwerpunkten Nebenwerte Deutschland, Zertifikate und Technische Analyse. Zusätzlich betreute er für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily. Bereits seine Diplomarbeit im Fachbereich BWL der Uni Düsseldorf beschäftigte sich mit der Intermarket-Analyse.

Comments are closed.

Werbung
Werbung banner ad
Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch die weitere Nutzung der Seite www.chartanalysen-online.de stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu.