By 9. Dezember 2014 Read More →

DAX-Rekorde könnten auch eine Falle sein

In der vergangenen Woche markierten mit Henkel und Bayer zwei Werte aus dem DAX neue Hochs. Auch der Gesamtmarkt kletterte endlich über die bisher erreichten Tops. Ein gutes Signal. Dennoch sollten Anleger unverändert sehr vorsichtig agieren. Genügend Beispiele aus der Vergangenheit  mahnen zur Vorsicht.   

 

Bereits der Stunden- und auch der Tageschart zeigen es deutlich: Der DAX ist seit Mitte Oktober mit einer beeindruckenden Geschwindigkeit gestiegen. 1700 Punkte in rund sieben Wochen sind zunächst ein klarer Beweis für die hohe Kaufkraft. Sogar das im Sommer erreichte Rekordhoch wurde in der vergangenen Woche übertroffen – dank Schützenhilfe durch die EZB. Nur die Aussicht auf ein Aufkaufprogramm für Staatsanleihen zu Beginn des kommenden Jahres hievte die Kurse weiter Richtung Norden. Allerdings auch nur denkbar knapp, der Impuls war doch eher verhalten. Normalerweise sind Rekordhochs die besten Kaufsignale in der Technischen Analyse. Oberhalb der erreichten Kursniveaus kann es keine bereits bestätigten Widerstände mehr geben, eigentlich beste Voraussetzungen für weiter steigende Notierungen.

Tradesignal Online. Tradesignal® ist eine eingetragene Marke der Tradesignal GmbH. Nicht autorisierte Nutzung oder Missbrauch ist ausdrücklich verboten.

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Der Blick in den Rückspiegel zeigt aber auch: Rekordhochs waren nicht immer ein guter Einstiegspunkt gewesen. So kletterte der DAX im Mai 2013 über das bisherige Top aus 2000 und 2007. Rund 400 Punkte legten die Kurse noch zu, danach kippte die Stimmung und der Markt rauschte in ähnlich hoher Geschwindigkeit um gut 900 Zähler in den Keller. Im September wiederholte sich das Spiel, auch hier erreichte der DAX kurzzeitig ein frisches Allzeithoch und korrigierte anschließend. Ein weiteres Beispiel findet sich im Sommer dieses Jahres – s. auch blaue Kreise im ersten Chart. Die Erklärung ist denkbar einfach, denn meistens haben die Kurse zuvor bereits einen längeren Anstieg zurückgelegt. Gewinnmitnahmen sind dann nur eine Frage der Zeit. Wir werden uns heute im Chart-Webinar mit einigen Szenarien für 2015 beschäftigen. Gerne können Sie an der kostenlosen Veranstaltung teilnehmen, einfach hier anmelden.

DAX: Stunden- und Tagesanalyse

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Kurzfristig sind beim DAX die beiden Bereiche 9830/9870 sowie 10.100 wichtig. Je schneller der Markt über die obere Begrenzung steigt und auch darüber noch gekauft wird, desto bullischer bleiben die Aussichten. Viel Aufwärtsfantasie bleibt aber dennoch nicht, denn der DAX notiert mit rund 3,5 Prozent unverändert weit über seiner 21-Tage-Linie. Ende November lag die Differenz sogar bei 5,6 Prozent. Diese Extremzustände waren in der Vergangenheit mehrfach ein gutes Signal für eine bevorstehende Konsolidierung.

Auch jetzt ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der Markt zumindest deutlich an Dynamik verlieren wird. Die entscheidende Frage lautet, ob wir nur eine Seitwärtskonsolidierung sehen werden oder fallende Kurse. Solange mindestens die 9830er-Unterstützung verteidigt wird, bleiben die Aussichten konstruktiv. Darunter wäre sonst viel Luft, erst an der 200-Tage-Linie um 9500 wäre wieder mit stärkeren Nachkäufen zu rechnen. Vorgelagert könnte noch die 21-Tage-Linie bei 9680 einige Käufer anlocken.

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Wochenanalyse:

Ampel bleibt auf Orange

Mitte Oktober lieferte der Markt mit dem Bruch unter die zuvor ausgebildete Schiebezone zwischen 9000 bis 10.000 noch ein klassisches Verkaufssignal. Rückblickend betrachtet war dies aber nur eine Bärenfalle, die vorherige Korrektur wurde ebenso dynamisch wieder zurückgekauft. Zuletzt eroberte der DAX auch das Mitte September erreichte Zwischenhoch zurück und greift nun das Rekordniveau an. Zuvor wurde bereits die seit Sommer bestehende Serie von fallenden Bewegungshochpunkten gebrochen, ein wichtiges Signal. Die Indikatoren sind leicht positiv einzuordnen. Der DSS Bressert verläuft steigend im leicht überkauften Bereich, der MACD drehte erst kürzlich auf Kaufen. Auch der Abstand zur 200-Tage-Linie würde noch Luft nach oben lassen, in der Vergangenheit entfernte sich der Markt um 15 bis maximal 20 Prozent (Sommer 2009) von seiner Signallinie. Dies würde auf eine Region um 10.900 bis 11.400 deuten. Allerdings mangelt es bisher an eindeutigen Anschlusskäufen oberhalb von 10.100. Solange hier nicht auf Wochenbasis klare Käufe zu erkennen sind, bleibt der DAX nicht restlos überzeugend.

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Monatsanalyse:

Die Würfel sind offenbar gefallen

Im langfristigen Monatschart standen zwei Szenarien bisher im Blickpunkt: Entweder eine kurze Konsolidierung bei 10.000 mit anschließend weiter steigenden Kursen oder ein klassischer Retest der 2000 / 2007er-Hochs. Gerade die bearische Variante erschien zuletzt deutlich wahrscheinlicher, und so kam es nun auch. Der MACD leistete erneut sehr gute Dienste und warnte frühzeitig vor einer Korrektur. Ich hatte zuletzt mehrfach auf die erhöhten Risiken hingewiesen.

Für Anleger, die den Ausbruch Mitte 2013 verpassten, eröffnete sich somit auf den ersten Blick noch einmal eine gute Gelegenheit zum Einstieg. Allerdings hat sich die Lage im MACD noch längst nicht abgekühlt, wir handeln unverändert auf einem erhöhten Niveau, dass Verkaufssignal ist intakt. Bis in den Bereich um 7750 / 8000 bleibt das Szenario einer Retest-Bewegung noch möglich. Darunter wird es dann deutlich bearischer, Kursverluste bis an die gestrichelte Aufwärtstrendlinie (Hilfslinie) bei rund 6000 wären denkbar. Noch aber besteht Grund zur Hoffnung, dass wir diese Kursregionen nicht sehen werden.   

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Posted in: Deutschland, Indizes

About the Author:

Franz-Georg Wenner ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare und referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD). Bei BÖRSE ONLINE war er sechs Jahre Online-Koordinator und Redakteur mit den Schwerpunkten Nebenwerte Deutschland, Zertifikate und Technische Analyse. Zusätzlich betreute er für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily. Bereits seine Diplomarbeit im Fachbereich BWL der Uni Düsseldorf beschäftigte sich mit der Intermarket-Analyse.

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