Apple, Deutsche Bank, Infineon, DAX, US-Markt – Bewertungen und Chart-Check

Die Hausse an den Aktienmärkten geht in das sechste Jahr, historisch betrachtet eine lange Zeit. Eigentlich wäre eine gesunde Korrektur überfällig, der letzte Rücksetzer an den Aktienmärkten, der seinen Namen auch verdient, war im Sommer 2012 mit rund 18 Prozent beim DAX. Besonders Bewertungen wie das Forward-KGV mahnen zur Vorsicht. 

Der kleine Crash bei den extrem hoch bewerteten US-Technologie und Biotechtiteln in den vergangenen Monaten zeigte deutlich, dass Investoren nicht mehr bereit sind, jeden Preis zu zahlen. Auch in Europa werden inzwischen sportliche Hausnummern aufgerufen. Bezogen auf den breiten MSCI Europe Index liegt das Forward-KGV, also das geschätzte Kurs-Gewinn-Verhältnis für die nächsten zwölf Monate, bei 14. Zur Einordnung: Der von JP Morgen berechnete Durchschnitt über die vergangenen 15 Jahre beträgt  11,5. Verglichen mit den großen Wendepunkten der vergangenen Jahre an den Aktienmärkten wäre eine Korrektur nicht überraschend. Im Herbst 2000 lag der Faktor bei 21, im Sommer 2007 bezahlten Anleger ein KGV von 13,5.

Nur die Dividendenrendite überzeugt

Eine ambitionierte Bewertung an den europäischen Aktienindizes spiegelt sich natürlich auch in den einzelnen Branchen wider. Aber hier gilt es etwas genauer hinzuschauen. Die Favoriten aus dem Vorjahr werden 2014 nicht mehr angefasst, dafür wird auf Titel mit vermeintlichen Nachholpotenzialen gesetzt. Aktien aus den Bereichen zyklische Konsumgüter wie Auto- oder Elektrowerte legten 2013 um rund 32 Prozent zu, noch besser lief es für Telekomaktien mit knapp 40 Prozent. Beide Segmente zählen 2014 zu den schwächsten im Branchenranking. Die Musik spielt hingegen im Gesundheitssektor sowie bei den Versorgern. Doch auch bei diesen Aktien wachsen die Bäume nicht in den Himmel, die künftigen KGVs von 16,3 und 14,3 liegen bereits deutlich über dem langjährigen Durchschnitt. Bleibt als wirklich überzeugendes Kaufargument nur die Dividendenrendite. Europäische Aktien werfen rund 3,3 Prozent ab, etwas mehr als im 15jahres-Durchschnitt mit 3,1 Prozent. Im Vergleich zu 10jährigen deutschen Staatsanleihen, die nur 1,5 Prozent bringen, ist dies das einzig wahre Kaufargument.

Technologiewerte bleiben in der Risikozone

Die mittel- bis langfristige technische Ausgangslage an der Wall Street hat sich hingegen nicht verändert. Im Gegenteil. Seit Monaten wird das Fundament, auf dem die Aufwärtsbewegung erfolgt, immer dünner. Dies zeigt deutlich der folgende Chart, auf dem neben dem S&P 500 (schwarz) auch die Anzahl der Aktien abgetragen ist, die über ihrem 100-Tage-Durchschnitt notieren. Die Tendenz ist hier seit rund einem Jahr klar abwärts gerichtet.

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Im kurzfristigen Bereich lohnt sich weiterhin zur Einschätzung der Risikofreude amerikanischer Investoren die Entwicklung der wichtigsten Tech-Indizes. Sowohl der Nasdaq 100 als auch der auf Basis von Bewertungskennziffern spekulativere Nasdaq Internet-Index hinterlassen nach wie vor einen technisch angeschlagenen Eindruck:

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About the Author:

Franz-Georg Wenner ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare und referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD). Bei BÖRSE ONLINE war er sechs Jahre Online-Koordinator und Redakteur mit den Schwerpunkten Nebenwerte Deutschland, Zertifikate und Technische Analyse. Zusätzlich betreute er für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily. Bereits seine Diplomarbeit im Fachbereich BWL der Uni Düsseldorf beschäftigte sich mit der Intermarket-Analyse.

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