By 28. August 2014 Read More →

Allianz, Deutsche Bank, DAX – Rally vor Bewährungsprobe

Der DAX – und zugleich auch der S&P 500 – haben inzwischen ein Niveau erreicht, auf dem die Wahrscheinlichkeit für Gewinnmitnahmen deutlich gestiegen ist. Erst jetzt wird sich zeigen, wie überzeugt die bereits investierten Anleger von der Aufwärtsbewegung sind. Zugleich dürfte unverändert viel Kapital an der Seitenlinie lauern.

Seit einer gefühlten Ewigkeit ließ sich zur Wochenmitte mal wieder die Sonne über Frankfurt blicken. Nur der DAX wollte nicht so richtig mitspielen, dümpelte eher seitwärts in einer vergleichsweise engen Spanne von 50 Punkten. Es wäre nicht überraschend, wenn diese Entwicklung kurzfristig anhalten sollte. Denn sowohl der deutsche Aktienmarkt als auch die Wall Street sind nun an einem richtungsweisenden Kursniveau angekommen. Der S&P schaute bisher nur knapp über die 2000er-Marke, Anschlusskäufe oder ein dynamischer Anstieg über die Schwelle können wir bisher nicht beobachten. Hier zeigt sich ein Verhalten, auf das ich bereits vor einigen Tagen hingewiesen habe. Ähnlich wie im Frühjahr beim DAX finden sich nun nicht mehr genügend Käufer, die sich in den Markt trauen. Wer kauft schon gerne am gefühlten Hochpunkt…

Auf der anderen Seite bleiben aber auch die investierten Anleger noch engagiert, hier dominiert die Hoffnung, dass die Rally weiterlaufen wird. Warum auch immer, vielleicht wird eine Lösung in der Ukraine-Krise erreicht oder die EZB wird in einer Woche vielleicht die Geldschleusen noch weiter öffnen. Auch wenn dies vielleicht überzogene Erwartungen sind, die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Im Ergebnis laufen die Kurse nur seitwärts, weder Bären noch Bullen haben genügend Power, bis der nächste Funken für einen neuen Impuls einleitet.

Exemplarisch für den deutschen Aktienmarkt bieten sich bei den Einzelwerten Allianz und Deutsche Bank an. Schauen Sie sich den Tages- und Stundenchart an – nicht nur der DAX, auch viele Blue Chips stehen nun vor relevanten Weichenstellungen:

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DAX: Stunden- und Tagesanalyse

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Nach der strammen Rally von rund 700 Punkten seit dem 8. August schafften es die Käufer zur Wochenmitte nicht mehr, den DAX nachhaltig auf neue Bewegungshochs zu hieven. Der Chart liefert auch einige Gründe, warum die Dynamik nun deutlich flacher ausfällt. Besonders der breite horizontale Wiederstand um 9600 bremst derzeit. Im Fünf-Minuten-Chart ist zudem eine steile Aufwärtstrendlinie eingezeichnet, die nun erreicht wurde und ebenfalls Gewinnmitnahmen begünstigt. Zudem hat sich der DAX inzwischen um mehr als 3,2 Prozent von seiner 21-Tage-Linie entfernt und damit einen überkauften Zustand erreicht. Auch im Tageschart finden sich weitere Hinweise. Im Bereich um 9600 verläuft auch das richtungsweisende 61,8 Prozent-Fibonacci-Niveau der gesamten Abwärtsbewegung. Bis zu dieser kann noch von einer Bärenmarktrally gesprochen werden. Sollte der DAX weiter anziehen, wäre die Korrektur beendet.

Damit ist die Ausgangslage eindeutig: Steigt der Markt über 9625, liegen die nächsten Ziele bei 9700 und 9800. Setzen verstärkt Gewinnmitnahmen ein, stehen Haltemarken bei 9515 (200-Tage-Linie), 9430 (23,6 Prozent-Niveau der Rally), 9330 und besonders 9250 vor einer möglichen Prüfung.

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Wochenanalyse:

Wiederholt sich die Geschichte?

Auch im langfristigen Wochenchart sind nun deutliche Bremsspuren zu erkennen. Ähnlich wie auf Tagesbasis gab auch hier der Aufwärtskanal die grundsätzliche Richtung vor. Erstmals seit Sommer 2012 rutsche der DAX wieder deutlich unter die 200-Tage-Linie. Allerdings eroberte der Markt vor zwei Jahren den langfristigen Gleitenden Durchschnitt rechnet schnell wieder zurück, ein ähnliches Szenario ist auch jetzt vorstellbar. Aktuell stabilisiert sich der DAX an der mittelfristig wichtigen Unterstützungsregion um 8900 / 9000. Die Börsenampel bleibt somit auf Orange.

Bereits seit mehreren Wochen warne ich an dieser Stelle vor der negativen Divergenz im MACD. Während der DAX in den vergangenen Monaten höhere Hochs ausbildete, wurden diese nicht mehr durch den trendfolgenden Indikator bestätigt (rote Linie beim MACD). Die kurzfristig überverkaufte Lage im DSS Bressert ist ein erster Hoffnungsschimmer, allerdings kann der Signalgeber durchaus über mehrere Wochen im unteren Extrembereich verlaufen (s. Sommer 2012).

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Monatsanalyse:

Zwei Szenarien für die Zukunft

Im abgebildeten Monatschart seit 1960 wird vor allem die Bedeutung des Kursbereichs um 8000 / 9000 deutlich. Nach dem Ausbruch aus einer rund 20 Jahre andauernden Seitwärtsbewegung im Jahr 1983 zeigte der DAX bis zur Jahrtausendwende eine ausgeprägte Rally-Bewegung. Mit dem Platzen der Spekulationsblase wurde diese Aufwärtsbewegung in den vergangenen 13 Jahren konsolidiert. In dieser Zeit bildete der Deutsche Aktienindex deutlich steigende Bewegungstiefpunkte aus, was auf einen allmählich steigenden Kaufdruck deutet. Der Sprung über die Hochpunkte aus dem Jahr 2000 und 2007 bei 8200 war somit nur eine Frage der Zeit. Der DAX löste ein sehr bullish aufsteigendes Dreieck nach oben hin auf, aus dem theoretisch Notierungen deutlich jenseits der 10.000er-Marke abgeleitet werden können.

Nach dem nun erfolgten Ausbruch sind zwei grundsätzliche Szenarien denkbar. Aufgrund der Bedeutung der Zone um 8200 wäre eine Rückkehrbewegung und somit ein Retest des Ausbruchsniveau nicht überraschend. Ein möglicher Wendepunkt könnte an der psychologisch wichtigen Schwelle von 10.000 liegen. Ausgehend von einem kurzen Test der fünfstelligen Kursmarke wäre mit einer Korrektur bis in den Bereich von 8200 / 8500 zu rechnen, von dem aus dann eine nachhaltige Aufwärtsbewegung erfolgen würde. Zugleich eröffnet sich Anlegern, die den Einstieg bisher verpassten, auf langfristige Sicht noch einmal eine gute Einstiegsgelegenheit.

In einem zweiten Szenario bleibt ein Test der Zone um 8200 von oben aus. Stattdessen läuft der Markt nach einer recht wahrscheinlichen Konsolidierung bei rund 10.000 weiter aufwärts. Neue Widerstände müssten sich erst noch herausbilden. Unwahrscheinlicher erscheint hingegen ein Rücksetzer unter das Ausbruchsniveau von 8200. Eine ähnliche Situation liegt auch im amerikanischen Leitindex S&P 500 vor.

Das Hauptaugenmerk gilt aber dem MACD. Der trendfolgende Indikator hat sich in den vergangenen 20 Jahren bereits mehrfach als guter Taktgeber für den langfristigen Verlauf erwiesen. Besonders an den Bewegungshochpunkten in 2000 und 2007 warnte der Signalgeber jeweils frühzeitig vor einer neuen Baisse. Die aktuelle Ausgangslage weist dabei viele Parallelen mit der Situation von vor 14 und sieben Jahren auf. Der MACD steht auf einem ähnlichen Niveau (knapp unter der roten Linie), zudem lieferte der Indikator erstmals seit August 2011 wieder ein Verkaufssignal.  

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Posted in: Deutschland, Indizes

About the Author:

Franz-Georg Wenner ist regelmäßiger Gast beim Deutschen Anlegerfernsehen und gern gesehener Vortragsredner. Er hält regelmäßig Webinare und referierte unter anderem beim Verein Technischer Analysten Deutschlands (VTAD). Bei BÖRSE ONLINE war er sechs Jahre Online-Koordinator und Redakteur mit den Schwerpunkten Nebenwerte Deutschland, Zertifikate und Technische Analyse. Zusätzlich betreute er für die Commerzbank den Zertifikate-Newsletter ideas daily. Bereits seine Diplomarbeit im Fachbereich BWL der Uni Düsseldorf beschäftigte sich mit der Intermarket-Analyse.

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