Allianz, BMW, Deutsche Bank – überraschende Gemeinsamkeit
In den vergangenen Tagen wechselten sich Widersprüche, Drohungen, neue Vorschläge, Hoffnungen und Enttäuschungen wegen der Griechenland-Tragödie nahezu stündlich ab. Der DAX zeigte eine Achterbahnfahrt, innerhalb von Minuten schwankte die Marktkapitalisierung der Blue Chips um mehrere Milliarden Euro. Nicht nur die Griechen stehen vor einer Richtungsentscheidung, auch zahlreiche Indexwerte sollten nun genau beobachtet werden.
Besonders bei den langfristig ausgerichteten Investoren spielt die 200-Tage-Linie eine übergeordnete Rolle. Oft steigen den Strategen nur ein, wenn der Basiswert oberhalb des Durchschnitts notiert und die Signallinie einen steigenden Verlauf aufweist. Die Wahrscheinlichkeit für weiter anziehende Kurse liegt dann bei deutlich über 50 Prozent. Entsprechend wichtig sind daher auch Rückläufe an den langfristigen Mittelwert. Während der DAX noch etwas Puffer zur 200-Tage-Linie aufweist, haben zahlreiche Blue Chips ihren Durchschnitt erreicht. Allianz, BASF, BMW, Bayer, Beiersdorf, Commerzbank, Deutsche Bank, Deutsche Post, Linde und Merck befinden sich im Dunstkreis des Signalgebers. Wichtig für den DAX ist vor allem das Verhalten der Schwergewichte wie Allianz, BASF, Bayer und Siemens. Nur wenn die Dickschiffe gekauft werden, ist auch für den Gesamtmarkt mit einer Erholung zu rechnen.
E.ON, Lufthansa, Münchener Rück, RWE und Siemens weisen bereits einen recht deutlichen Abschlag auf. Aktuell behaupten noch rund 77 Prozent der DAX-Werte ihren Durchschnitt, Tendenz seit Mitte Mai deutlich fallend. Unter dem DAX-Chart ist die Entwicklung für die vergangenen Jahre dargestellt. Noch besteht hier kein größeres Warnsignal, das auf eine längere Abwärtsphase hindeuten würde. Erst wenn weniger als die Hälfte der DAX-Papiere unter ihrer 200-Tage-Linie laufen, verdichten sich die Anzeichen für eine größere Korrektur.
Natürlich locken nicht nur die Blue Chips mit einer aus charttechnischer Sicht interessanten Ausgangslage. Gute Chance-Risiko-Verhältnisse finden sich auch bei zahlreichen Werten aus der zweiten Reihe. Im Chart-Webinar haben wir viele Kandidaten für die Long- und Short-Seite unter die Lupe genommen und Szenarien für die Eröffnung der Börsen nach dem Referendum skizziert. Um die Aufzeichnung zu sehen, einfach auf das Bild klicken: