By 3. Juni 2013 Read More →

Wichtige Unterstützungen auf dem Prüfstand

Die Anzahl der Aktien, die ihre wichtige Unterstützung in Form der 50-Tage-Linie verloren haben, steigt weiter an. Kein gutes Zeichen, aber auch noch kein Grund zur Panik.

 

Liebe Leserinnen und Leser,

 

der letzte Wochenausklang gestaltete sich für uns Aktionäre etwas holperig. Dies ist insofern erstaunlich, da die Vorgaben für Freitag auf den ersten Blick ordentlich waren. Die US-Börsen schlossen im Plus und die Kurse in Japan erholten sich vom Gemetzel des Vortages. Aber wie gesagt, nur auf den ersten Blick ist alles in Ordnung. Obwohl wir noch meilenweit von einer echten Korrektur bzw. einem Problem für das Bullenlager entfernt sind, will ich die kritischen Punkte hier kurz darstellen.

An den vergangenen beiden Handelstagen starteten die US-Börsen freundlich und drehten erst in den letzten Handelsminuten deutlich nach unten. Dies ist kein Anzeichen von großem Vertrauen, vor allem da in der ersten Sitzungshälfte häufig die kleineren Anleger und erst in der zweiten die „Big Boys“ handeln.  Das größte Fragezeichen hinter der jüngsten Entwicklung kommt aber mal wieder von der sich verschlechternden Marktbreite. Auf der einen Seite sahen wir zuletzt eine deutliche Rotation zwischen den Branchen hin zu Technologie und Banken, die zuvor etwas kürzer traten. Dies ist eigentlich positiv.

 

Marktbreite verschlechtert sich erneut kurzfristig

Negativ ist aber, dass sich wie schon in der Vorwoche, abermals die Anzahl der Aktien deutlich erhöhte, die ihre wichtige Unterstützung in Form der 50-Tage-Linie verloren hat.

Wie Sie hier gut erkennen, hat sich die rechte negative 0-Spalte (die sich immer von oben nach unten verlängert) weiter im Vergleich zur Vorwoche vergrößert. Deutlich wächst also die Anzahl der Aktien, die ihre wichtigste Unterstützung verliert. Immer weniger „große und schwere“ Aktien haben die Indizes in der vergangenen Woche nach oben geschoben, während sich die Anzahl der Aktien absolut erhöhte, die ins Schlingern geraten.

Bitte beachten Sie dieses Signal aufmerksam, da man eine anlaufende Korrektur hier früh erkennen kann. Aber natürlich sieht man ohne Glaskugel nicht, ob die Kurse nur um ein oder zwei Prozent ausatmen, oder ob evtl. mehr dahinter steckt. Daher spreche ich hier auch immer von den Risikoindikatoren des inneren Marktes, die Ihnen objektiv zeigen, mit welchem Risiko Sie aktuell investiert sind. Oder ob wir zyklisch eher „oben oder unten“ handeln. Bemerkenswert ist heute auch die Formation „High Pole Warning“ der P & F Technik, die sich bildet, wenn eine vorhergehende dynamische Säule zu 50 Prozent korrigiert wird. Dies deutet auf ein Umdenken der Marktteilnehmer und sollte Sie zur Vorsicht ermahnen. Mehr aber auch nicht.

Immerhin kann man beobachten, dass Kurse und Indizes immer wieder ihre extremen Ausprägungen verlassen und in ihre „Mitte“ zurückkehren. Falls Sie mehr über diese Philosophie erfahren wollen, informieren Sie sich einfach hier. Auf diesen Regeln des Risiko-Managements basieren übrigens auch die Ansätze meiner systematischen Premium Handelssignale .

Verschlechtert hat sich jüngst auch weiterhin der Transportsektor, auf den ich schon in der Vorwoche aufmerksam gemacht habe. Auch dieser mahnt etwas zur Vorsicht. Aber wie gesagt, es gibt noch keine Anzeichen für ein Problem der Käufer, bisher deutet alles auf ein normales und gesundes Durchatmen der Kurse – was aber beobachtet werden muss.

 

Zinsanstieg: ein Problem für die Bullen?

Mehrfach wurde in der Presse in den vergangenen Wochen auf die steigenden Zinsen hingewiesen und diese als Ursache für eine etwaige Korrektur oder sogar einen Aktiencrash genannt. Ich persönlich erkenne darin aus verschiedenen Gründen kein Problem. Natürlich sollte man bedenken, dass bei steigenden Renditen auch Zinsanlagen wieder eine Alternative werden könnten – vor allem für ängstliche Anleger, die derzeit vielleicht nur mit Bauchschmerzen in angebliche Risikopapiere wie Aktien geprügelt werden.

Ich denke, man sollte diesbezüglich unbedingt „die Kirche im Dorf lassen“. Immerhin haben sich die Zinsen für zehnjährige US-Anleihen nur leicht von ihrem fast unglaublichen Tief bei etwa 1,4 Prozent gelöst. (Zur besseren Darstellung wurde hier die Rendite mit 10 multipli-ziert). Umgekehrt sind moderat steigende Zinsen sogar ein Anzeichen dafür, dass die Wirtschaft wieder in Tritt kommt und das umstrittene „QE“ wenigstens etwas wirkt. Auch die Gefahr einer Deflation, die das stärkste Gift für die Aktienmärkte darstellt, verringert sich aktuell, wie der Zinsanstieg zeigt. Ich persönlich erkenne jedenfalls keine ernsthafte Bedrohung für die Hausse in diesem Chart und bleibe diesbezüglich ganz entspannt. Immerhin sollte man beachten, von welch extrem tiefem Niveau aus wir uns wieder langsam nach oben absetzen und deute dies als Zeichen der Entspannung.

 

DAX verteidigt wichtige Unterstützung

Um Ihre Nerven zu schonen, zeige ich den DAX heute wieder in der entspannten Art der P & F Charts. Natürlich auch, da die meisten meiner Leser sich eher als Investoren oder „Investor-Trader“ und nicht als Daytrader bezeichnen.

 

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Quelle: stockcharts.com

 

Sie sehen was ich meine? Bisher ist nicht viel passiert. Aber es lohnt sich, die Unterstützung bei 8.300 im Auge zu behalten. Unterhalb davon würde sich ein Verkaufssignal bilden und der Weg in die Region 8.050 bis 8.100 wäre vorgezeichnet. Die Verteidigung der Zone von 8.300 Punkten ist ganz bestimmt kein Zufall und zeigt, dass da immer noch viele Anleger unterwegs sind, die auf  ihre Einstiegsgelegenheit warten. Und warten. Und vielleicht noch viel länger warten, als ihnen lieb wäre.

Fazit: Bisher sieht es danach aus, als ob die Märkte einfach nur ausatmen würden. Völlig normal und wohlverdient also. Falls sich doch noch ein Verkaufssignal bilden sollte und die aktuelle 0-Spalte unter die Unterstützung von 8.300 schiebt, käme die 8.100 ins Visier der Bären. Hier erwarte ich aber spätestens sehr deutliche Gegenwehr der Bullen. Lassen Sie sich also (noch) nicht aus der Ruhe bringen.

 

Bitte beachten Sie auch meinen informativen Newsletter.

 

Mit herzlichen Grüßen

 

Ihr Klaus Buhl

 

 

Klaus Buhl ist seit über 15 Jahren als Portfoliomanager und Analyst tätig und betreibt u.a. das Portal www.libra-invest.de. Dort erhalten Sie praktische Hinweise über die sinnvolle Kombination von marktneutralen bzw. vermögensverwaltenden Strategien in Abhängigkeit vom jeweiligen Börsenzyklus. Ein kostenloser Newsletter informiert regelmäßig über neue Entwicklungen. „Ich verspreche Ihnen keinen schnellen Reichtum, aber konstante Performance und regelmäßige Erträge in jeder Marktphase. Aber vor allem: Keine Verluste mehr!”

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Klaus Buhl ist seit über 15 Jahren als Portfoliomanager und Analyst tätig und betreibt u.a. das Portal www.libra-invest.de. Dort erhalten Sie praktische Hinweise über die sinnvolle Kombination von marktneutralen bzw. vermögensverwaltenden Strategien in Abhängigkeit vom jeweiligen Börsenzyklus. Ein kostenloser Newsletter informiert regelmäßig über neue Entwicklungen. „Ich verspreche Ihnen keinen schnellen Reichtum, aber konstante Performance und regelmäßige Erträge in jeder Marktphase. Aber vor allem: Keine Verluste mehr!”

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