By 9. Februar 2013 Read More →

Korrektur oder Einstiegschance?

Soll man nun das zusammengestutzte Kursniveau zum (Wieder) Einstieg nutzen? Oder sein Pulver (falls vorhanden) lieber noch eine Weile trocken halten? Das ist für viele Anleger und kurzfristige orientierte Trader die heutige „Millionen-Dollar-Frage“!

 

Liebe Leserinnen und Leser,

in den Medien können Sie viele Gründe für den plötzlichen Kursrutsch lesen, die sich meist um neue Ängste und die natürlich nach wie bevor bestehenden Probleme in Südeuropa drehen. Meiner Meinung nach ist es aber heute genau wie in der Vergangenheit völlig sinnlos, sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Sie werden immer gute Gründe für fallende UND für steigende Kurse finden. Die Ursache für den plötzlichen Kurs-Dipp liegt vielmehr in der Psyche der Menschen und der Zyklik der Märkte begründet. Diese waren ganz einfach sehr stark überhitzt und gleichzeitig war der Notausgang verstopft. Wenn dann an den bekannten charttechnischen Punkten die automatischen Stopp-Loss-Orders ausgelöst werden, fällt der Markt bei steigendem Volumen immer schneller in die Tiefe. Dies wurde am vergangenen Montag wieder einmal ganz deutlich. Vorher konnte man, wenn man wollte, verschiedene Anzeichen für die Überhitzung erkennen. Z. B. befanden sich einige Sentiment-Umfragen auf Rekordniveau. Aber auch handfeste Signale geben nach wie vor Anlass zur Nachdenklichkeit. So schaufelten alleine in den USA die Kleinanleger 16 Milliarden in Aktien und Fonds – während auf der anderen Seite des Marktes einem Insider-Kauf neun Insider-Verkäufe gegenüber standen. Auch aus diesen Gründen bleibe ich bei meiner vorsichtigen Einstellung der vergangenen drei Wochen und gehe davon aus, dass Sie aktuell nicht besonders viel verpassen und sogar über Short-Strategien nachdenken sollten.

 

Wichtiger Transportindex stark überkauft

Auch der Transportsektor zeigt das Dilemma für uns Investoren. Eigentlich kann man nicht viel Schlechtes über die technische Verfassung der Märkte sagen und übergeordnet spricht sehr viel für Aktien. Außer eben, daß die meisten Indizes momentan stark überhitzt sind und daher die Rückschlagsrisiken steigen.

 

Der sehr wichtige und konjunkturempfindliche Transportsektor hat wichtige charttechnische Hürden bei 5.600 Punkten übersprungen, sich aber sehr weit von seinen gleitenden Durchschnitten entfernt.

Dies wird meist nicht lange von den Käufern durchgehalten, da Märkte immer stark von ihren Durchschnittswerten angezogen werden. Auch diesmal wird es so sein. Beachten Sie einfach in diesem 3-Jahres-Chart das Niveau des MACD und des RSI. Sobald dieser unter die Schwelle von 70 kippt, muss man meist nicht mehr lange auf die nächste Korrektur warten. Ähnlich wie bei den Indikatoren des inneren Marktes gilt auch hier, dass man den Zeitpunkt eines Rückschlages nicht vorhersagen kann. Aber Sie erkennen, dass man sich mit ungesicherten Long-Positionen auf dünnem Eis bewegt.

DAX hat weiteren Korrekturbedarf

Ein sehr ähnliches Bild zeigt auch der DAX im Wochenchart der vergangenen drei Jahre. Sehr wichtige Widerstände wurden überrannt und wirken nun als Unterstützung. Vor allem der übergeordnete Wochenchart zeigt dies.

 

Bitte beachten Sie aber auch hier die ernstzunehmenden Divergenzen im Histogramm (Balkenfläche) des MACD und den fallenden RSI. Zukünftige Kurse von etwa 7.400 Punkten und oberhalb der steigenden 50-Tage-Linie wären keine Bedrohung für uns Anleger sondern eine Chance. Ich tippe, dass wir in den kommenden Wochen weiter korrigieren werden und habe unsere neue Vermögensverwaltung darauf vorbereitet. Denn darauf kommt es an: man muss die Zukunft nicht erraten – aber stets darauf vorbereitet sein.

 

Innerer Markt mit bröckelt weiter ab

Wie schon in der vergangenen Woche lenke ich Ihre Aufmerksamkeit auf den 50-Tage-Indikator, der Ihnen zeigt, wieviele Titel an der NYSE oberhalb ihrer wichtigen 50-Tage-Linie handeln.

Vergangene Woche handelten wir bei 84 Prozent und in einer positiven X-Achse. Heute sehen wir die ersten Bremsspuren in diesem Risikoindikator, die ich sehr ernst nehmen würde, da wir auf einem äußerst überhitzten Niveau handeln. Dies ist noch kein klassisches Verkaufssignal dieser Investment-Philosophie- aber ein Warnschuss der ihnen zeigt, dass Kapital aus dem Markt abgezogen wird. Ein klassisches Verkaufssignal würde sich ereignen, wenn die aktuelle 0-Säule demnächst unter die Schwelle von 70 Prozent kippen würde. Dann erst wären die Abflüsse substanziell und kein „Zufall“ mehr. Bleiben Sie also vorsichtig und beachten Ihre Stopp-Kurse.

 

 

Fazit:

Ähnlich wie in der Vorwoche gibt es noch keine ernsten Verkaufssignale – aber das Bullenlager hat ordentliche Schläge einstecken müssen und die Bären kommen zurück ins Spiel. Es sieht so aus, als ob der Trend ganz langsam kippt und ein erneuter und späterer Anlauf benötigt wird, um die Allzeit-Hochs der großen Indizes zu knacken.

Ich würde daher im Gewinn liegende Positionen relativ eng absichern und nicht mehr in der Breite dem Markt hinterherjagen.

Falls Sie Interesse an meiner neuen Vermögensverwaltung, bzw. der bisherigen Vermögensberatung mit dem privaten Bankhaus Metzler haben, sprechen Sie mich einfach an.

Zögern Sie nicht, mich zu kontaktieren. Ebenfalls, falls Sie sich für einen unverbindlichen Depotcheck interessieren.

Ich wünsche Ihnen schöne Karnevalstage und viel Spaß beim Feiern. Hoffentlich haben wir alle in der kommenden Woche dann keinen Kater – weder vom Karneval noch von fallenden Kursen.

 

Mit herzlichen Grüßen aus Bonn,

 

Ihr Klaus Buhl

 

 

Klaus Buhl ist seit über 15 Jahren als Portfoliomanager und Analyst tätig und betreibt u.a. das Portal www.libra-invest.de. Dort erhalten Sie praktische Hinweise über die sinnvolle Kombination von marktneutralen bzw. vermögensverwaltenden Strategien in Abhängigkeit vom jeweiligen Börsenzyklus. Ein kostenloser Newsletter informiert regelmäßig über neue Entwicklungen. „Ich verspreche Ihnen keinen schnellen Reichtum, aber konstante Performance und regelmäßige Erträge in jeder Marktphase. Aber vor allem: Keine Verluste mehr!”

Posted in: Gastbeiträge

About the Author:

Klaus Buhl ist seit über 15 Jahren als Portfoliomanager und Analyst tätig und betreibt u.a. das Portal www.libra-invest.de. Dort erhalten Sie praktische Hinweise über die sinnvolle Kombination von marktneutralen bzw. vermögensverwaltenden Strategien in Abhängigkeit vom jeweiligen Börsenzyklus. Ein kostenloser Newsletter informiert regelmäßig über neue Entwicklungen. „Ich verspreche Ihnen keinen schnellen Reichtum, aber konstante Performance und regelmäßige Erträge in jeder Marktphase. Aber vor allem: Keine Verluste mehr!”

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