By 16. Februar 2015 Read More →

Gazprom & Co. – jetzt in Russland einsteigen?

Die große Schlacht zwischen Bullen und Bären ist in vollem Gang. Während auf der einen Seite nach wie vor unterinvestierte Anleger auf ihre Chance lauern, bringen auf der anderen Seite immer wieder Investoren ihre Schäfchen ins Trockene. Wie immer hilft der Blick auf den inneren Markt, um die Orientierung zu behalten.

Liebe Leserinnen und Leser,

Unser DAX schmuste zuletzt mit der runden Marke von 11.000 Punkten. Wer hätte dies Mitte Oktober erwartet? Oder auch nur gegen Ende der vergangenen Woche? Denn immerhin gibt es mit dem schrecklichen Konflikt in der Ukraine und dem Zickzack-Kurs um die Zukunft Griechenlands im Euro jede Menge Probleme, die dem Bärenlager starken Rückenwind bereiten könnten. Die Stärke der Bullen muss also ganz deutlich betont werden. Aktuell befinden wir uns in einer Marktphase, in der Sie „Mr. Market“ möglichst viele Punkte abjagen und die offensive Mannschaft auf das Spielfeld bringen sollten. Denn der Markt wird ganz eindeutig von der Nachfrage gelenkt.

Übrigens zeichnet sich die Überlegenheit der Bullen schon seit etwa zehn Tagen im inneren Markt ab. Natürlich kann man heftig diskutieren, ob dies daran liegt, dass große US-Investoren nach der bescheidenen Berichtssaison wieder nach vorne blicken und Positionen aufbauen. Oder vielleicht daran, dass im Hintergrund wichtige Marktteilnehmer darauf spekulieren, dass eine Einigung zwischen der Euro Gruppe und Griechenland gefunden wird. Derzeit schätze ich die Wahrscheinlichkeit, dass Griechenland aus dem Euro austreten wird, auf  etwa 20 %. Persönlich halte ich diese Möglichkeit übrigens für sehr charmant für alle Beteiligten.

Der innere Markt festigt sich weiter

Egal aus welchen Gründen derzeit wieder Kapital in den Markt zurückfließt, der innere Markt für die NASDAQ 100 belegt den Trend systematisch bereits seit Tagen. Im folgenden Chart sehen Sie, wie sich die Relation der Wachstumstitel, die auf einem Kaufsignal der P & F Technik handeln, kontinuierlich erhöht. Der Markt wird also von einer stetig wachsenden Zahl von Aktien nach oben gespült, die eine sehr wichtige Unterstützung zurückerobern. Dies ist ein sehr positives Zeichen für uns Investoren, da sich die Risikobereitschaft der Investoren erhöht. Tendenziell fließt in derartigen Phasen weltweit frisches Kapital in die Aktienmärkte.

Nachdem im vergangenen Herbst nur noch 30 % der gehandelten Titel auf einem Kaufsignal handelten, sind es nun bereits wieder 62%. Nach oben ist noch eine Menge Platz, da Marktzustände von 80 % an der NASDAQ keine Seltenheit sind. Solange wir hier im rechten Bereich eine positive X-Achse sehen, fließt systematisch Kapital in den Markt und ich mache mir keine besonders großen Sorgen.

Jetzt in Russland investieren?

Seit Monaten werde ich immer wieder gefragt, ob und wie man jetzt in die verprügelten russischen Aktien investieren sollte. Die moralische Komponente, vielleicht als Kriegsgewinner zu gelten, oder in die Wirtschaft eines Kriegstreibers zu investieren, will ich hier einmal außen vor lassen.

Wer sich nur auf den nackten Chart konzentriert, kann in Russland großes Potenzial erkennen.

Tradesignal Online. Tradesignal® ist eine eingetragene Marke der Tradesignal GmbH. Nicht autorisierte Nutzung oder Missbrauch ist ausdrücklich verboten.

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Gut erkennen Sie, dass der extreme Ausverkauf unterhalb von 700 Punkten von den Marktteilnehmern eindeutig abgelehnt wurde. Auf diesem Niveau hat sich eine sehr lange weiße, positiv Kerze gebildet, die auf einem deutlichen Meinungsumschwung hinweist. In den vergangenen Tagen ist der Kurs des russischen Index aus einem Dreieck nach oben herausgewandert, was ebenfalls auf eine Wende deutet. Dabei hat der Index von unten seine wichtige 50- Tage Linie überkreuzt. Ein wichtiges Signal, da viele Investoren niemals gegen diesen Trend handeln.

Sehr interessant finde ich die Markttechnik. Vor allem die positiven Divergenzen bei MACD und RSI gefallen mir. Vielleicht löst ja die erzielte Chance auf eine Einigung im blutigen Konflikt ein Umdenken der Investoren aus und stabilisiert sogar wieder den Kurs des russischen Rubel. Denn was nützt uns deutschen oder europäischen Anlegern ein Anstieg der sehr interessanten und ausgebombten russischen Rohstoffaktien, wenn der Rubel schneller fällt als die Aktien steigen?

Wie können wir einfach investieren?

Wer das Risiko scheut, die richtigen Einzeltitel auszuwählen, sollte sich grundsätzlich für einen ETF auf einen lokalen Markt entscheiden. Dies ist nicht nur preiswert, sondern bietet Ihnen eine gute Diversifikation in die größten und liquidesten Titel. Speziell in Russland, wo Markteingriffe der Regierung jederzeit zu erwarten sind, kann man sich mit einem ETFs vor bösen Überraschungen schützen. Natürlich werden dadurch die spezifischen Risiken nur verringert und das Währungsrisiko ebenfalls nicht ausgeschaltet. Wer aber antizyklisch investieren will, ein paar Jahre Zeit hat und sich als hart gesottener Anleger bezeichnet, der sollte einen Blick auf den folgenden ETF werfen. Vor allem natürlich, wenn Sie wie ich davon ausgehen, dass sich die Rohstoffpreise wieder befestigen und wir Anleger vor allem dann gute Gelegenheiten finden, wenn Angst und Panik dominieren.

Es handelt es sich um den von der Deutschen Bank aufgelegten und im US-Dollar nominierten passiven Fonds (ETF) mit der WKN DBX1RC.

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Natürlich will ich hier die Nachteile von ETF`s nicht verschweigen. Z.B. die Tatsache, dass man zwangsweise Titel mitkaufen muss, in die man ansonsten nicht investiert hätte. Der Kauf von ETF`s ist eben kein „Cherry-Picking“. Aber wer davon ausgeht, dass 90 % der Fondsmanager ohnehin nicht ihren Index schlagen, der sollte dies gar nicht erst probieren und sich gleich die Management – und Handelskosten sparen.

Nun aber wünsche ich Ihnen viel Erfolg

Ihr Klaus Buhl

Posted in: Gastbeiträge

About the Author:

Klaus Buhl ist seit über 15 Jahren als Portfoliomanager und Analyst tätig und betreibt u.a. das Portal www.libra-invest.de. Dort erhalten Sie praktische Hinweise über die sinnvolle Kombination von marktneutralen bzw. vermögensverwaltenden Strategien in Abhängigkeit vom jeweiligen Börsenzyklus. Ein kostenloser Newsletter informiert regelmäßig über neue Entwicklungen. „Ich verspreche Ihnen keinen schnellen Reichtum, aber konstante Performance und regelmäßige Erträge in jeder Marktphase. Aber vor allem: Keine Verluste mehr!”

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